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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht
Autoren: Caroline Hanson
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die sie ihr ganzes Leben lang gewollt hatte. Sie würde sie wahrnehmen. Lucas vergessen. Die Anziehung vergessen.
    Sie liebte Jack. Er war genau so heiß wie Lucas, aber noch besser — weil er lebendig war und sie ihm etwas bedeutete.
    Aber sich häuslich niederlassen ? „Das ist vielleicht etwas übertrieben. Möglicherweise bist du fürchterlich im Bett, und es wird nicht funktionieren. Was ist damit, wenn wir erst mal zusammen Urlaub machen und wir  sehen könnten, wo das hinführt? Hawaii!“ Sie klang etwas hysterisch. Hysterie, eins der Dinge, nach denen  Männer bei einer Frau nicht suchen, der Cosmopolitan zufolge.
    Sie konnte ihn nicht einmal ansehen. Sie fühlte sich wie ein Gebrauchtwagen-Verkäufer, der versuchte, einen Mechaniker davon zu überzeugen, dass ein Trabi eine gute Investition war. „Menschen sterben überall. Verhungern, Krankheiten, Pech, Dummheit — das können wir auch nicht verhindern. Wir können die Welt nicht retten. Dein Lebensziel war es, Marion tot zu sehen, und das ist sie.“
    „Du hast gesagt, sie ist in einer Kiste.“
    „Richtig. Einem Sarg. Wo tote Leute reinkommen“, schnauzte sie.
    Er sah an die Decke. Val verschränkte die Arme vor ihrem Bauch, als ob er sie vielleicht treten würde und sie für den Aufprall vorbereitet sein wollte.
    „Warum wollte Lucas dich ?“, fragte er, die Worte langsam und präzise.
    Nervöses Lachen. „Sollte ich gekränkt sein?“ Er dachte nicht, dass sie für Lucas gut genug aussah?
    „Gekränkt worüber?“
    Warte, was ? „Was?“
    Sie hatte das bestimmte Gefühl, dass er auf alles die Antworten hatte, selbstgefällig und distanziert erscheinend, als er sich darauf vorbereitete, sie auf den Holzweg zu führen. „Ich habe gefragt, warum Lucas wollen würde, dass du seine Anweisungen ausführst, wenn es überall in der Welt Jäger gibt. Männliche Jäger. Weibliche Jäger. Wenn er tote Vampire gewollt haben würde, hätte er einen von denen benützt. Mir fällt kein Grund ein, warum er dich wählen würde.“
    Sie errötete, und er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
    „Mein guter Geschmack für Mode?“
    „Es geht ihm also um dich.“ Es folgte eine lange Pause, in der  er einen raubtierhaften Schritt auf sie zu machte.
    Oh oh .
    „Aber du willst ihn nicht, stimmt’s?“ Seine Stimme umspülte sie, dunkel wie Schokolade.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er bewegte sich langsam auf sie zu, silbrige Augen auf ihre geheftet, sein Sog magnetisch. „Weil du mich willst?“
    Val sah zu Boden. Ihre Hände flogen an ihre Wangen, wollten ihr Erröten verdecken. Kalt, verglichen mit der Hitze, die der Rest von ihr ausstrahlte. Sie riskierte einen Blick in sein Gesicht.
    Seine Augen konzentrierten sich auf ihre Lippen, als er in ihre persönliche Distanzzone eindrang. „Du willst nach Hawaii reisen?“
    „Was?“ War sie so dämlich oder war es schwierig, ihm zu folgen?
    „Ich habe gefragt, ob du wirklich sagst, dass du mit mir zusammen sein willst?“
    Das hatte ich auch verstanden. Und trotzdem ergibt das keinen Sinn . „Ja! Das tue ich. Das mit Lucas ist vorbei. Es war immer... du weißt schon...“, sie verstummte.
    „Eigentlich glaube ich, das tue ich nicht. Ich bin mir nicht sicher, dass ich irgendeine Ahnung habe, was du sagen wirst“, sagte er, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Über Probleme reden ist beschissen . „Ich habe...schon immer...dich geliebt.“
    Jack schien so angestrengt nachzudenken, dass sie dachte, er könnte ein Aneurysma haben. Schließlich atmete er tief aus und nickte dann. „Na gut. Das haben wir dann geklärt.“
    „Was? Was haben wir geklärt?“, flüsterte Val.
    „Wir werden nach Hawaii reisen und ein glückliches Paar sein.“ Er hielt unmittelbar vor ihr an, sein Finger fuhr ihre Wange hinunter und die Stimme klang rauchig und tief. „Ich zeige dir, wie gut ich im Bett bin, und dann können wir sehen, wo wir stehen.“ Er schüttelte leicht den Kopf, abwesend. „Ich kann dir nichts versprechen, Val.“
    Valerie war erstarrt, seine Worte blieben nicht hängen, wie ein nasses Pflaster. Hatte er gerade ,ja‘ gesagt? Jack würde ihnen eine Chance geben, eine Auszeit vom Töten nehmen und sehen, ob er der Typ für Haus und Hof sein konnte?
    „Waaas!“ zu schreien erschien eine unzureichende Reaktion. Sie warf sich ihm in die Arme, und Jack umfasste sie eng, drückte sie stark an sich. Sie erwiderte die Umarmung, als ob ihn fest genug zu halten bedeuten würde, dass sie an niemand
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