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Liebe Ist Finsternis

Liebe Ist Finsternis

Titel: Liebe Ist Finsternis
Autoren: Caroilne Hanson
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das von Lucas.
    Lucas machte sich bereit und wendete sich ab, drehte dabei seine Waffe so, dass Edgars Klinge zur Seite hin weg prallte. Er stieß vorwärts, doch Edgar tanzte zurück, wehrte den Stoß ab und wandte sich zu einem Angriff, der Lucas zurück drängte, wobei sein Schwert wie ein Blitz durch die Luft schnellte.
    Lucas war anmutig, sein Körper gut ausbalanciert, die Bewegungen und Schritte eher wie Ballett als wie ein Kampf. Mit jedem Satz war sein Rücken gerade und steif, seine Schenkelmuskeln bei jedem Schritt spielend.
    Valerie war entmutigt davon, zu bemerken, dass sie auf Lucas’ Schärfe fixiert war und nicht auf den Kampf bis zum Tod, der sich vor ihr abspielte. Sie schloss die Augen, wollte ihn ausblenden: wie von der Sonne wegsehen.
    Edgar war gut; selbst wenn er wie ein geplagter Geschäftsmann aussah. Er war behände und schnell. Doch Lucas war eine Kraft, unaufhaltsam und unerbittlich, die Schläge leicht parierend, mit Edgar spielend, bis Edgar einen falschen Schritt machte, was Lucas ermöglichte zum tödlichen Stoß auszuholen.
    Doch der kleinere Mann täuschte eine Seitenbewegung vor und ließ sich zu Boden fallen, während er sein Schwert in die Seite von Lucas’ schon blutendem Körper stieß. Mit einem Brüllen schreckte Lucas zurück, Edgars Klinge glänzte von Blut.
    Lucas knurrte vor Wut wie ein verwundetes Tier, als Edgar sich auf seine Füße abrollte und versuchte seinen Vorteil zu forcieren, indem er vorwärts stürzte und auf Lucas’ Herz zielte.
    Lucas stolperte zur Seite, sich von dem tödlichen Stoß abwendend, so dass sein Hemd zerriss und seine Brust gestreift wurde, das Schwert aber nicht in seinen Körper eindrang. Die Stärke von Edgars danebengegangenem Stoß trug ihn vorwärts in die verlassenen Stühle. Lucas wirbelte herum und sein Schwert versank nun knapp über dem Bauchnabel in Edgars Oberkörper und trat an der Schulter wieder aus.
    Lucas zog seine Klinge nicht heraus, sondern stand nahe bei seinem Freund, fast so, als würde er ihn vor der Menge abschirmen. Ein Ausdruck der Überraschung huschte über Edgars Gesicht, als seine Züge erschlafften und dann vertrockneten; er fiel Lucas entgegen, der versuchte ihn aufzufangen, bevor er zu Staub zerfiel. Doch es war zu spät. Edgar war tot, Asche regnete auf Lucas’ Arme und Füße hinab.
    Er wischte sich die Asche über die Brust, über sein Herz, beschmierte somit die blutige Schramme, die Edgar ihm zugefügt hatte mit der Asche des Mannes, als ob er Edgar zu einem Teil von sich machte.
    Valerie fühlte Lucas’ Schmerz auf sich einstürzen, als seine mentalen Schilde sich einen Augenblick lang senkten. Seine Seite brannte vor Schmerz, aber es war nichts im Vergleich zu dem Leid, das ihn überwältigte, weil er seinen Freund getötet hatte.
    Ein Dutzend von Bildern ging durch ihren Kopf, wie Kiesel, die über die stille Oberfläche eines kalten Sees sprangen: Lucas und Edgar zu Pferd, sich unterhaltend, die beiden Blut von der selben Frau trinkend, Lucas an ihre Vorderseite und Edgar an ihren Rücken gepresst, Edgar über einem Körper kniend und weinend, während Lucas zusah und Wache stand, seinen trauernden Freund beschützend. Dann wurden ihr die Erinnerungen entrissen und sie fühlte sich wie eine Voyeurin.
    Lucas lief zum Podium zurück, sein Schwert locker in einer Hand haltend. Sein Blick traf ihren, hielt sie, so dass sie unfähig war wegzusehen, als er in einem anmutigen, raubtierhaften Gang auf sie zukam.
    Jetzt wird er mich trinken .
    Seine Brauen hoben sich zu einem Ausdruck leichter Belustigung und Verachtung, der untergraben wurde von der Unmenge an Blut, das von ihm rann und auf den Boden tropfte.
    Sie fragte sich, wie ernst seine Verletzung war, aber sein Blick sagte etwas anderes: sieh nur, wie einfach dies ist .
    Er reichte das Schwert wieder der Wache, bevor er zur Mitte des Raumes zurückging und sich tief vor Marion verbeugte. Lucas streckte ihr die Hand entgegen: „Meine Liebste?” Seine Stimme war finster und verführerisch, mit einem Unterton ruhiger Erbarmungslosigkeit.
    Marion schnellte aus ihrem Stuhl hoch und stolzierte wütend auf ihn zu. Die Dinge waren offensichtlich sehr viel schlechter gelaufen, als sie erwartet hatte.
    Sie war ein Dummkopf gewesen, dies zu tun, und ihr Ausdruck zeigte, dass ihr das bewusst war.
    Als Marion sich Lucas näherte, schloss er die Augen, seine Augenbrauen missbilligend zusammengezogen. Sie hielt an und schien einen Augenblick lang
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