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Liebe geht auch einfach

Liebe geht auch einfach

Titel: Liebe geht auch einfach
Autoren: Rita Pohle
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wirken beschämend und erzeugen beim Gegenüber Wut und Empörung. Oft sind sie als eine Art Erziehungsmittel gedacht, doch in der Regel bewirken sie das genaue Gegenteil: Sie verhärten die Fronten.
    Ein Vorwurf ist wie ein harter Ball, der einem zugeworfen wird. Sie haben dabei zwei Möglichkeiten: Entweder Sie fangen den Ball auf oder sie lassen ihn vorbeifliegen. Wenn Sie den »Vorwurfsball« auffangen, begeben Sie sich in eine Position der Rechtfertigung: »Aber ich habe doch erst gestern …« Es folgt ein weiterer Vorwurf, dann eine weitere Rechtfertigung und schon ist ein Streit vom Zaun gebrochen.
    Streichen Sie »nie« und »immer« aus Ihrem Wortschatz und kommunizieren Sie respektvoll miteinander.

    Vorwürfe sind eine destruktive Art der Kommunikation. Abgesehen davon, dass sich ein Partner dabei mal abreagieren kann, bringen Vorwürfe nichts. Artikulieren Sie daher das, was Sie ausdrücken wollen, auf eine höfliche Art und Weise, etwa in Form einer Bitte. Anstatt: »Nie bringst du den Müll runter« sagen Sie besser: »Könntest du bitte immer dienstags den Müll runterbringen?«
    Das dürfte schon eher zu dem gewünschten Ergebnis führen. Manchmal sind Vorwürfe auch als Fragen getarnt: »Wann hast du eigentlich vor, endlich mit dem Kochen anzufangen?« heißt im Klartext: »Du solltest endlich anfangen zu kochen!«
    Doch auch ein solcher Befehl klingt nicht gerade schön, geschweige denn motivierend. Eine normale Frage könnte die Lösung sein: »Die Gäste kommen in einer Stunde. Wollen wir mit dem Kochen beginnen?«
    Auf eine solche Frage kann der andere vernünftig reagieren und das Gästedinner wird durch keine Konflikte getrübt.

    Vorsicht mit Vorwürfen!

Achten Sie auf Sätze, die mit »immer«, »wenn«, »nie« beginnen.

Viele Vorwürfe stehen im (verneinten) Konjunktiv, wie: »Könntest du nicht mal …«

Vermuten Sie nicht hinter jeder Frage einen Vorwurf, sondern antworten Sie klar und freundlich.

Lassen Sie sich zu keiner Rechtfertigung hinreißen.

Fangen Sie nicht jeden »Wurf« auf, der in Ihre Richtung fliegt.
    Wenn man ständig mit Vorwürfen rechnet, kann es passieren, dass man selbst die banalsten Fragen automatisch als Vorwurf auffasst. Zum Beispiel, wenn sie auf seine Frage: »Hast du meinen Meterstab gesehen?« antwortet: »Ich habe ihn nicht gehabt.«
    Wiederholt er seine Frage, kommt womöglich als nächste Antwort: »Was soll ich denn mit deinem Meterstab?« Die Frage ist damit noch immer nicht beantwortet. Stattdessen ist sie sauer über seine vermeintliche Unterstellung, den Meterstab entwendet zu haben. Ein typisches Missverständnis, das darauf beruht, dass man einen schlechten Kommunikationsstil pflegt und auch nicht genau zuhört. Denn die erste Antwort hätte einfach ein »Nein« sein können.
Klarstellen statt unterstellen
    Ein enger Verwandter des Vorwurfs ist die Unterstellung, eine Behauptung, hinter der sich ein Vorwurf versteckt. »Du hast den Termin doch absichtlich wieder auf den Samstag gelegt!« bedeutet im Klartext: »Du scheinst den Samstag viel lieber mit deinen Kunden zu verbringen als mit mir.«
    Der Angesprochene wird vermutlich sauer auf eine solche Unterstellung reagieren, sicher aber nicht liebevoll im Stil von: »Wie kann ich das wiedergutmachen, mein Schatz?« Wenn sich in einer Beziehung dieser destruktive Kommunikationsstil erst einmal etabliert hat, wird er sich im Laufe der Jahre verhärten und vielleicht sogar noch steigern. Keine guten Voraussetzungen für eine harmonische Beziehung.
    Denken Sie daher nach, bevor Sie zum Mittel der Unterstellung greifen. Was wollen Sie wirklich sagen?
    Was macht Sie gerade so sauer?
    Wandeln Sie Ihre Unterstellung in eine Aussage um. »Mir gefällt es nicht, dass du den Samstag mit deinem Kunden anstatt mit mir verbringst. Kannst du den Termin nicht auf einen andere Tag verlegen?« Dieser Kommunikationsstil wird beim Partner viel eher zu einer entgegenkommenden Antwort führen: »Du weißt, ich arbeite auch nicht gerne samstags. Aber wir konnten keinen anderen gemeinsamen Termin finden. Lass uns dafür am Sonntag was Schönes zusammen machen.«
Auf leere Drohungen verzichten
    Hüten Sie sich in Ihrer Beziehung vor Drohungen wie dieser: »Ich schwör dir, wenn du das noch einmal machst, dann ziehe ich aus!« So etwas dürfen Sie nur sagen, wenn Sie es auch ernst meinen; dann müssten Sie gegebenenfalls aber auch wirklich ausziehen. Falls das nicht der Fall ist, handelt es sich lediglich um
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