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Liebe geht auch einfach

Liebe geht auch einfach

Titel: Liebe geht auch einfach
Autoren: Rita Pohle
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eine leere Drohung und obendrein um emotionale Erpressung.
    Wenn ein Partner leere Drohungen ausspricht, geschieht das oft deshalb, weil er hilflos ist und nicht mehr weiterweiß. Vielleicht sind diesem Druckmittel, das er einsetzt, unzählige Gespräche vorhergegangen, die nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben. Das letzte Mittel scheint die Drohung zu sein. Der emotionale Druck, unter dem er steht, lässt ihn keinen anderen Ausweg mehr sehen.
    Drohungen und Druck kommen beim anderen indes nicht gut an.
    Fühlt man sich unter Druck gesetzt, kann es sein, dass man panisch reagiert, sich zurückzieht oder angreift. Solche Reaktionen sind nicht förderlich für die Beziehung.
    Die einzige konstruktive Lösung wäre ein offenes Gespräch, in dem beide ihre Gefühle zum Ausdruck bringen. Die Botschaft »Ich fühle mich hilflos, ich weiß nicht mehr weiter« könnte der Beginn einer gemeinsamen Lösung sein.
Wirkungsvolle Ich-Botschaften
    Eine der effektivsten Methoden, von Vorwürfen und Unterstellungen wegzukommen und Klarheit zu vermitteln, sind Botschaften in »Ich-Form«. Sätze mit »Ich« zu beginnen, ist uns durch unsere Erziehung eigentlich untersagt. Aber in der Kommunikation können Ich-Botschaften kleine Wunder wirken. Sie sprechen dann in erster Linie von sich und offenbaren Ihre Gefühle.
    Anstatt in den Vorwurf abzugleiten »Du hörst mir nie zu« und sofort eine aggressive Stimmung heraufzubeschwören, kann die gleiche Botschaft in Ich-Form so lauten: »Ich bin verärgert, weil ich den Eindruck habe …« Damit beschreiben Sie Ihre ganz persönliche Gefühlslage, ohne den Partner direkt anzuklagen.
    Die Ich-Botschaft zeigt auch, dass man erst einmal bei sich selbst anfangen soll, bevor man das Verhalten des anderen verändern will. Beispielsweise so: »Ich habe vor, am Samstag meinen Kleiderschrank zu entrümpeln. Der platzt aus allen Nähten.
    Magst du mitmachen?« Der Partner fühlt sich nicht gezwungen, jedoch aufgefordert, auch zu entrümpeln.
    Die Wirkung in einem Gespräch ist positiver, der Partner hat dann auch die Chance, Ihren ganz persönlichen Eindruck zu korrigieren.

    Von Vorteil bei den Ich-Botschaften ist auch, dass Sie sich selbst zunächst im Klaren darüber sein müssen, was Sie wirklich wollen und wo Sie stehen. »Ich komme mit deiner Meinung nicht klar« ist eine andere Botschaft als: »Deine Meinung ist falsch!« Eine Partnerschaft besteht nun einmal aus zwei unabhängigen Personen, die nicht immer einer Meinung sein müssen. In einem liebevollen Gespräch ist immer noch Raum für die Botschaft: »Und dennoch liebe ich dich!«
    Wenn ich in der »Ich-Form« spreche, greife ich den anderen nicht an und erspare ihm Vorwürfe. »Du hast es versäumt, die Tickets zu beschaffen.« Dieser Vorwurf könnte sich, in eine Ich-Botschaft umgewandelt, so anhören: »Ich bin enttäuscht darüber, dass wir die Aufführung verpassen. Ich wäre da sehr gerne hingegangen!« Mit dieser Aussage wird für ihn klar, wie wichtig diese Veranstaltung für Sie war. Der Inhalt der Botschaft scheint der gleiche, aber die zweite Botschaft kommt liebevoller an! »Ich kann mit deiner Art, XY zu machen, nicht umgehen« ist wesentlich besser als: »Du nervst mich, weil …« Die Aussage »Ich bin wütend über …« ist weniger vorwurfsvoll als: »Du machst mich wütend!«
Aussprechen statt andeuten
    Frauen sind Meisterinnen der indirekten Kommunikation, der versteckten Andeutungen. Beispiel: Sie sagt zu ihm während einer Autobahnfahrt: »Es wäre schön, mal irgendwo anzuhalten!« Bei ihm kommt an: »Es wäre schön, mal irgendwo anzuhalten.« Nicht mehr und nicht weniger. Ihre versteckte Botschaft lautet jedoch: »Ich will, dass du an der nächsten Raststätte anhältst, weil ich Hunger habe.« Um richtig verstanden zu werden, muss eine Nachricht daher möglichst präzise und klar kommuniziert werden.
    Drücken Sie sich also deutlich aus und äußern Sie Ihre Wünsche präzise. Sonst fährt er an der nächsten Raststätte vorbei und Sie beschweren sich: »Ich habe dir doch gesagt, du sollst hier rausfahren.« Nein, das haben Sie eben nicht gesagt, sondern nur eine versteckte Andeutung gemacht, die er nicht verstanden hat.
    Hilfreich ist es, die eigene Botschaft auf folgende Informationen hin zu überprüfen: Habe ich das Wer, Was, Wann und Wo meines Wunsches klar zum Ausdruck gebracht? Wenn Sie zum Beispiel einen Urlaub planen, könnte die Botschaft so lauten: »Am liebsten wäre mir, wenn wir beide an
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