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Liebe gegen jede Regel

Liebe gegen jede Regel

Titel: Liebe gegen jede Regel
Autoren: Andrew Grey
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zweigten rechts vom Flur einige mit Schnitzereien verzierte Flügeltüren ab. Eine davon stand einladend offen und schickte Lichtstrahlen und gedämpfte Stimmen aus dem dahinter liegenden Raum zu ihnen hinaus.
    Im Esszimmer selbst kontrastierte das dunkle Weinrot der Wände stark mit der cremefarbenen Decke. An einem großen Holztisch saßen die restlichen Teammitglieder beim Essen und unterhielten sich, bis Sam und Amy den Raum betraten. Drei Augenpaare richteten sich auf sie.
    »Leute, das ist Sam Raintree, unser neuer technischer Assistent«, stellte Amy ihn vor. »Sam, das sind Andre Meloy, Cecile Langlois und David Broom.«
    Andre, groß, muskulös, mit tiefbrauner Haut und einem Filmstarlächeln, stand auf und reichte Sam über den Tisch hinweg die Hand.
    »Schön dich kennenzulernen, Sam. Ich bin der Spezialist für alles Technische... Ich denke, wir werden wohl viel zusammenarbeiten.«
    »Freut mich auch, Andre.« Sam schüttelte Andres Hand und versuchte, unter dem knochenzermalmenden Händedruck nicht in die Knie zu gehen.
    »Setz dich doch.« Davids breites Grinsen zeigte deutlich seine Grübchen »Ich bin der Rest der technischen Abteilung.« Er wischte sich mit der Serviette über die beginnende Glatze. »Heiß hier drinnen, oder? Wir müssen echt verrückt sein, ausgerechnet im August nach Mississippi zu kommen. Und hier gibt's nicht mal ‘ne Klimaanlage.«
    »Wenigstens haben wir fließend Wasser.« Amy setzte sich neben Andre und reichte Sam eine große Schüssel mit heißem, würzig riechendem Inhalt. »Hier, nimm dir was vom Jambalaya, Sam. Du hast sicher Hunger nach der langen Fahrt.«
    Sam ließ sich auf dem freien Platz neben David nieder und lud sich den Teller voll.
    »Ja, bin ich. Danke!«
    »Ist das hier deine erste Ermittlung?«, fragte Andre und schob sich eine Gabel voll Jambalaya in den Mund.
    Sam nickte. »Ja. Ich meine, ich war schon bei ein paar Amateurermittlungen dabei, aber das hier ist meine erste professionelle. Ich finde das unglaublich aufregend. Die Arbeit als Computertechniker ist nichts dagegen.«
    »Dir ist aber schon klar, dass das hier kein Urlaubsspaß ist, oder?« Cecile warf ihm unter ihrem langen, kastanienbraunen Pony heraus einen kühlen Blick zu. »Es kann gefährlich sein. Die Geisterwelt ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte.« Ihre zahlreichen Armreifen verursachten ein klimperndes Geräusch, als sie nach ihrem Weinglas griff.
    Sam runzelte die Stirn, fasziniert von dem blutroten Wein, der in ihrem Glas rotierte. Einen flüchtigen Moment lang hatte er sogar den Eindruck, dass es sich tatsächlich um Blut handelte. Sie nahm einen Schluck, verzog das Gesicht und stellte das Glas wieder ab.
    »Cecile wurde vom Besitzer des Hauses engagiert. Sie ist ein Medium«, sagte Amy, als ob das das Benehmen der Frau erklären würde. Der Blick, den sie Cecile zuwarf, war nicht gerade freundlich. »Möchtest du auch Wein, Sam?«
    »Nein, danke.« Sam probierte eine Gabel voll Jambalaya. »Oh Mann, das schmeckt wirklich fantastisch«, stellte er mit vollem Mund fest.
    »Danke. Hab‘ ich selbst gekocht.«
    Sam schaute auf. Der Besitzer der unbekannten Stimme stand in der Tür auf der anderen Seite des Raums. Plötzlich schlug ihm das Herz bis zum Hals.
    Der Mann war fast so groß wie Sam. Sein schlanker Körper strahlte eine unglaublich anmutige Kraft aus, die in starkem Gegensatz zu seinen sanften, dunkelbraunen Augen stand. Einzelne schwarze Strähnen waren dem lockeren Zopf entwischt und fielen glatt über die samtige, karamellfarbene Haut der ebenmäßigen Gesichtszüge.
    Sam schluckte in dem verzweifelten Versuch, seine unerwartete Reaktion auf den Neuankömmling zu verbergen. Er hatte auf die harte Tour lernen müssen, dass nicht jeder gerne einen schwulen Mann um sich hatte. Es gab schließlich immer noch Leute, die Homosexualität für ansteckend hielten.
    »Ich bin Dr. Broussard«, sagte der Mann, als er mit einem breiten Lächeln und ausgestreckter Hand auf Sam zuging. »Nenn‘ mich einfach Bo.«
    Das war also der Gründer und Hauptermittler v on BCPI. Sam erhob sich mit weichen Knien und schüttelte Bos kräftige, schwielige Hand. Er konnte gar nicht anders, als den anziehenden Gegensatz zwischen seiner hellen und Bos dunkler Haut zu bemerken. Hastig schob er das Wunschbild seiner eigenen blonden Haare zwischen Bos langen Fingern von sich und lächelte zurück.
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Bo. Ich bin Sam.« Er beglückwünschte sich
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