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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
Autoren: Noah Fitz
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professionell, in erster Linie bist du immer noch ein Profi und eine Kriminalinspektorin, auch wenn du im Urlaub bist!“ Raphael war es ziemlich egal, ob sie ihn dafür hassen würde oder nicht. Das Wichtigste war im Moment, Lisa aus ihrem hysterischen Zustand heraus zu holen.
    „ Ist es eine menschliche Hand? Wer hat sie dahin gehängt?“ Raphael sprach ruhig auf seine Partnerin ein. Das war auch für ihn etwas zu viel zu solch frühen Stunde.
    „ Ja, es ist eine menschliche Hand, vermutlich die eines jungen Mannes oder einer Frau, ziemlich klein halt“, sie schniefte laut, kehlig sprach sie danach weiter, „die mit einem Nagel an meine Tür festgenagelt wurde. Der Mann hat mit nur einem einzigen Hammerschlag meine Tür durchgehauen und ...“, Lisa blickte nochmal zum Sofa. Da saß ihre Nachbarin, die zu einer Salzsäule erstarrt war, und nur ihre Augen verrieten, dass sie noch lebte. „… und er hätte fast ...“, sie schluckte wieder schwer, „... er hat sie ... meine Nachbarin fast erdrosselt.“ Lisa ärgerte sich über sich selbst und ihr unprofessionelles Verhalten. Sie war nun mal eine emotionale Frau, aber auch ein Mensch mit gesundem Verstand, und ihr Selbstschutzinstinkt funktionierte noch sehr gut. Vor allem, wenn man bedachte, dass sie erst vor nicht allzu langer Zeit nur knapp ihrem vorzeitigen Tod - dank Raphael - entgangen war.
    „Lisa, bleib, wo du bist, ich komme sofort.“ Sie hörte ihn fluchen, das konnte ihr Partner sehr gut. Die nächste knappe Anweisung kam prompt: „Lisa, verriegele sofort die Tür. Hast du mich verstanden?“
    „Mhm…“
    „Ich höre dich nicht.“
    „Jaa!“
    Ohne sich zu verabschieden, legte Raphael auf und war vermutlich schon unterwegs zum Ort des Geschehens, nämlich zu ihr.
    Raphael war intelligent genug, sie auf ihrem Handy anzurufen, als er vor ihrem Haus stand. Der Taxifahrer wollte nicht auf ihn warten. Raphael war seinerseits nicht bereit, ihn für das Warten zu bezahlen. Er stand gut sichtbar am Straßenrand und wartete darauf, dass Lisa aus dem Fenster schaute. Ein Klingeln an der Haustür hätte sie noch zu Tode erschreckt. Aus dem Fenster hinauszuschauen traute Lisa sich nicht. Der Verrückte hätte sie ja auch abknallen können. Erst als sie das Geräusch als Raphaels Stimme - welche es aus dem Hörer durch ihr Ohr bis zu ihrem Hirn schaffte - identifizieren konnte, lief sie zum Fenster, um sich zu vergewissern, dass es tatsächlich ihr Lebensretter war. Raphael kannte seine junge Partnerin allzu gut, darum wartete er geduldig und winkte ihr, als er ihr blondes Haar im Fenster auftauchen sah. Mehr als hinaus zu lugen traute sich seine Kollegin bestimmt nicht. Kurz danach verschwand sie aus seinem Blickfeld, und der elektrische Türöffner lud den Inspektor mit einem grässlich knatternden Geräusch zum Hineintreten.
    Z wei Stufen auf einmal nehmend, rannte Raphael in den dritten Stock hinauf. Lisa stand wie ein ausgewrungener Waschlappen am Treppenabsatz und schniefte.
    Raphael konnte nicht anders, als zu schmunzeln. „Du lebst ja n och, siehst aber nicht sehr gut aus!“ Sofort tat es ihm ein bisschen leid, dass er sie wieder mal aufzog. Immerhin tat sich etwas in ihrem Gesicht, was als eine Gefühlsregung durchgehen konnte. Raphael stempelte es als Wut ab, andererseits war es ihm auch wiederum ziemlich wurscht, was sie über ihn dachte, Hauptsache, seine junge Kollegin war nicht in Lebensgefahr.
    „Schön, dich zu sehen, Raphael, ich habe Angst.“ Ihre Augen fingen an zu schimmern.
    Raphael nahm sie in den Arm. Lisa fing sich ziemlich schnell, löste sich aus der väterlichen Umarmung. Ohne etwas zu sagen, trat sie zur Seite und gab den Blick auf ihre Wohnungstür frei. Der Inspektor war nicht überrascht, auch nicht geschockt. Er trat näher heran und inspizierte das abgetrennte Glied mit seinen scharfen Augen. „Wir müssen Michael holen“, sagte er, ohne sich umzudrehen. Bevor seine Partnerin etwas erwidern konnte, fuhr er fort: „Wir müssen es geschickt anstellen. Der Drecksack hat mir angedroht, meinen Sohn umzubringen, falls wir jemanden um Hilfe bitten.“ Erst jetzt drehte er sich herum. „Es ist die Hand eines Mannes“, sagte er beiläufig. „Zwar eine gepflegte und etwas feminin aussehende, dennoch, biologisch gesehen ist es ein männliches Greifwerkzeug gewesen, ein linkes“, fügte er schnell hinzu. Mit einem Kopfnicken deutete er in das Innere der Wohnung. Er wollte nicht unnötig hier verweilen. Abgetrennte
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