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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
Autoren: Noah Fitz
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irgendwie komisch ...“, jetzt schnüffelte er wie ein Spürhund, „… nach Kräutern und Schimmel.“ Als er die junge Dame - jetzt im blauen T-Shirt - ansah, legte er seine Stirn in Falten und verzog etwas angeekelt und ungläubig einen seiner Mundwinkel. „Kräuterweib?“ Angeekelt verzerrte sich sein Mund zu einem undefinierbaren Grinsen, kopfschüttelnd fixierte er Lisas Augen.
    Ihr e Augen konnten nie lügen, das wusste er, sie wusste es zu ihrem Bedauern aber auch.
    „Ja, sie trank und trinkt immer wieder einen über den Durst. Sie meint, sonst schliefe sie schlecht. Ich habe mich auch gewundert, warum sie von den Tropfen eingeschlafen ist, vor allem so schnell? Es sind Beruhigungstropfen gewesen, ich wollte sie aber nicht unbedingt chloroformieren“, verteidigte sich die junge Frau, ohne dass ihr hier jemand etwas unterstellt hätte. „Aber sie hat Blutschmieren auf ihrem Gesicht. Ich dachte, es wären Kratzspuren oder Nasenbluten vom Sauerstoffmangel?“ Lisa sah Raphael fragend an, so als würde ein Kind sich von einem Erwachsenen in einer ihm unlogischen Situation aufklären lassen wollen. 
    „Ich vermute, in der Tüte lag die abgetrennte Hand, und ich denke auch, dass sie nicht ganz frisch ist. Apropos Hand ...“ Die beiden kauerten immer noch vor der liegenden und schnarchenden Frau. Langsam stand Raphael mit den Knien knackend auf. „Scheiß-Hüfte“, schimpfte er gedämpft. „Du als gute Hausfrau hast bestimmt einen Werkzeugkoffer? Hier ... bei dir zu Hause?“, fügte er noch hinzu, als sie ihn fragend und etwas irritiert anschaute. Raphael grinste schelmisch. „Einen Schnitzel-Klopfer? Schnitzelhammer oder wie auch immer solche Dinger heißen.“
    Lisa schüttelte unsicher mit dem Kopf, Raphael griff mit zwei Fingern nach ihrem Kinn und verwandelte das Schütteln zu einem Nicken. Dann marschierte er schnurstracks zur Küche, Lisa im Schlepptau an der Hand ziehend.
    Raphael mutierte zu einem Grobian, er riss jede Schublade auf, sein Handeln war alles andere als leise. Seine rabiate Vorgehensweise störte sie aber nicht im Geringsten, solange er sie in Ruhe ließ. Sie war es einfach gewohnt, wie Raphael manchmal zu Werke ging.
    „Lisa, wir werden nicht abgehört, ich glaube, wir werden verarscht!“ Er drehte sich abrupt zu ihr herum, Lisas Augen weiteten sich ängstlich.
    Raphael marschierte an Lisa vorbei, erst jetzt sah sie einen Hammer in seiner Hand. Sie wusste nicht, wo er den schon wieder gefunden hatte. Er drehte sich nochmal zu ihr um und fuchtelte nervös mit dem Ding in seiner Hand herum. „Entschuldige, Schätzchen, meine Wut gilt nicht dir, aber ich werde den Eindruck nicht los, dass uns jemand auf der Nase herumtanzt. Was mir aber am meisten Sorgen macht …“, plötzlich schwappte seine Wut in Besorgnis über. Als er weiter sprach, lief es Lisa kalt über den Rücken, sodass ihre Knie butterweich wurden.
    „… ich glaube, dieser Jemand war im Geiselmörder-Fall, bei dem du fast den Himmel geküsst hast, mit dabei. Er war die Person im Hintergrund. Verstehst du?“ Fast hätte er den Hammer gegen die Wand gedonnert, so erzürnt und verzweifelt hatte Lisa ihn noch nie gesehen. Seine Stimme brach, und er sprach mit einem Frosch im Hals weiter: „Wir waren nur die Darsteller. Er der Regisseur!“ Lisa hatte immer noch die Flasche mit dem Energiedrink in ihrer leicht zittrigen Hand, die sie dem aufgebrachten Raphael mechanisch anbot, indem sie ihm die Flasche vor die Nase hielt. Er ignorierte sie. Schob einfach ihre Hand beiseite, ging ins Wohnzimmer und blieb stirnrunzelnd stehen. Lisa sah ihn besorgt an. Auch ihre Stirn bekam viele kleine Furchen.
    Heute war ihr Partner auf Krawall gebürstet, stellte Lisa fest. So aufgebracht wie heute war er selten zu sehen.
    „Du meinst, dass derjenige, den wir gejagt haben, unschuldig war?“, wollte sie von ihm wissen. Dadurch beabsichtigte sie Morgenstern auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen und ihn zur Vernunft zu zwingen. Seine Wut legte sich langsam.
    Raphael vergaß anscheinend, was er mit dem Hammer vorhatte, er schaute das Werkzeug desinteressiert an und ließ es einfach auf den daneben stehenden Sessel plumpsen. Er selbst lehnte sich an die Wand, Lisa setzte sich auf die Armlehne des grünen Sessels.
    Morgenstern hielt seinen Blick zur Decke gerichtet. Lisa blieb einfach sitzen und schwieg. Sie sah Raphael verzweifelt an. Er brauchte eine Weile, um seine Gedanken zu ordnen, zu sortieren. Das tat ihr Partner oft,
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