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Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen
Autoren: Egon F. Freiheit
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Hochzeit...", bestimmte Kathi.
       „Ich habe alles gesagt, meine letzte Aufgabe ist erfüllt."
       „...ohne Sie geht gar nichts!"
       Die alte Frau wollte protestieren. Doch statt eines „Nein", huschte ein glückliches Lächeln über ihr Gesicht: „Dass ich das noch erleben darf..."

    Noch zwei Tage bis zur Hochzeit. Die Gäste wurden für den nächsten Tag erwartet - ein neues Drama nicht.

65. Eine kroatische Hochzeit…

       Die beiden Schwestern hatten sich aus mehreren Gründen für eine Hochzeit in Kroatien entschieden. „Hier haben wir neue, echte Freunde gefunden", empfand Stefanie. Und Kathi pflichtete ihr bei: „Das Land ist zum Schicksal für unsere Zukunft geworden – der richtige Ausgangspunkt für neue Lebensetappen."
       Außerdem wollten beide ihren neuen Verwandten entgegenkommen: „An ihr Temperament muss man sich zwar erst gewöhnen, aber immerhin sind es echte Familien", urteilte Kathi.

       Die beiden Schwestern hatten auf eine große Begleitschar verzichtet. Nach langer Diskussion waren sie sich einig: Wer uns nur beruflich verbunden ist, der sollte nicht zur Hochzeit kommen, echte Freunde dagegen ja. Und was unsere Familien anbelangt: Wer gehört denn noch dazu? Wir haben beide niemanden mehr. Also feiern wir mit unseren Männern und denjenigen, die ihnen besonders am Herzen liegen.
       Bis auf eine kleine Ausnahme: „Ist es in Ordnung, wenn ich meine Windsurfer-Freunde und ein paar alte Kumpels aus dem Karate-Club einlade?", hatte Kathi ihre Schwester gefragt.
       Stefanie wandte ein: „Wir wollten doch nur im engsten Familienkreis..."
       „Das war immer meine Ersatzfamilie."
       „Klar, dann lade Sie ein."
       Jetzt sah Stefanie, dass die „Ersatzfamilie" aus mehr als 20 Personen bestand!
       Thomas freute sich darauf, seine Mutter wieder zu sehen. Er war ein Scheidungskind; sein Vater war früh verstorben. Aus Deutschland waren nur seine engsten Freunde gekommen.
       Daniel hatte bereits in der Vorwoche mit seinen vielen Redaktionskollegen gefeiert. Seine Eltern und seine Schwester waren schon auf dem Weg nach Sibenik.
       Jetzt fehlten nur noch die Verwandten aus dem Fischerdorf an der Adria. Sie sollten in wenigen Stunden eintreffen.
       Im Garten des Hotels in Sibenik wartete ein Festzelt auf die Hochzeitsgäste. Es war weiß, festlich geschmückt und bot 500 Menschen Platz.
       „Oh Gott, was soll denn dieses Riesenzelt?", fragte Kathi, als sie mit ihrer Schwester und den beiden Bräutigamen die Vorbereitungen verfolgte. „Ist es nicht ein wenig überdimensioniert?"
       Stefanie hob ihre Hände. „Ich habe es nicht bestellt. Da musst du Daniel fragen." Daniel zuckte die Achseln. „Da war bestimmt Tereza am Werk..."

       Die meisten Gäste aus Deutschland und aus Zagreb waren bereits am Vortag angereist. Sie zogen in Pensionen und umliegende Hotels, weil das „Crown of Adria" nicht genügend Zimmer bot.
        „Einige Gäste möchten wir aber ganz nahe bei uns im
        ‚Crown' haben", wünschten Stefanie und Kathi.
       „Wen meint ihr?" fragte Daniel.
       „Frau Baumgärtner zum Beispiel...", antwortete Stefanie,
       „Frau Zupfert", ergänzte Kathi,
       „ Natürlich die Ademis", verlangte Stefanie.
       „Und die engsten Angehörigen unserer Männer!"
       „Und eine ganz besondere Frau" – Stefanie machte ein
       geheimnisvolles Gesicht.
       Daniel überlegte: „Wen meinst du?"
       „Rate!"
       „Gib mir einen Tipp."
       „Ihr Name fängt mit ‚B' an..."
       „...und endet mit ‚e'? – Bertone?"
       „Ja, die Signora. Ihr verdanken wir viel, eigentlich alles. Sie hat
       zugesagt; sie soll auf unserer Etage ganz oben wohnen."

    ***

    Die Ademis waren als erste Bewohner von Ribarsko Selo angereist. Tereza misstraute bei Familienfeiern grundsätzlich anderen Organisatoren: „Ich muss selbst überprüfen, ob sie an alles gedacht haben. Und ob es ausreichend zu essen gibt", verkündete sie schmunzelnd. „Besonders wenn es um eine Hochzeit geht. Bei uns gibt es ein altes Sprichwort: ‚Wer zur Hochzeit hungern muss, hat während der Ehe nichts zu lachen.' Das will ich verhindern." Die Hotelangestellten spürten, dass sie da war; Tereza brachte alle auf Trab: Mal tauchte sie überraschend in der Küche auf, dann inspizierte sie die Tiefgarage.
       Am Tag vor der Hochzeit, fünf Minuten vor 17 Uhr, rief sie die beiden Paare vor den Hoteleingang:
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