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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi
Autoren: Shari Low
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das sie auf See finden würde.

2. Kapitel
    ICH PACKE DEN KOFFER UND LEGE HINEIN …
… ALL MEINE PROBLEME
    Sarah ließ das Kofferschloss zuschnappen und sah genervt zu, wie die andere Seite wieder aufsprang. Mist! Der Draht ihres zu engen Büstenhalters schnitt ihr ins Fleisch, als sie sich bückte und die offene Seite mit aller Kraft zudrückte. Keine Chance. Das Ding ging nicht zu. Sie stemmte sich mit ihrem ganzen Körpergewicht auf den Koffer und probierte es erneut. Der Spalt verringerte sich auf etwa sieben Zentimeter, mehr nicht. Verdammt! Wo war David, wenn man ihn mal brauchte?
    Es gab viele Dinge, die wegen seines anstrengenden Jobs unmöglich waren. Nie konnten sie mal ein Wochenende in ihrem Häuschen am Lake District verbringen. Sie gingen nicht zusammen shoppen. Sie machten keine ausgedehnten Radtouren. Sie hatten noch nie einen Salsa-Kurs zusammen gemacht. Mit ihren zwei linken Füßen hatte sie zwar gar nicht das Bedürfnis nach Salsa, aber das war ja nicht der Punkt. Wieso musste sie immer alles allein machen? Koffer zumachen war definitiv Männersache, aber auch hierbei ließ er sie allein. Verflucht! Wie es wohl wäre, wenn sie zur Strafe einfach seine Boxershorts »vergaß«? Zehn Tage ohne Unterhosen würden ihn lehren, was Teamwork bedeutete!
    Es gab nur eine Lösung. Callum war nach dem zweiten Klingeln am Telefon.
    »Was wünschen Eure Majestät?«
    Sarah brach in schallendes Gelächter aus. »Wenn das nur wahr wäre. Dann könnte ich zehn Corgies auf diesen verfluchten Koffer setzen, um ihn zuzukriegen.«
    Sie hörte ein Schluckgeräusch am anderen Ende der Leitung. Offenbar störte sie Callum gerade bei einem Bier. Auch das war etwas, was sie und David nicht machten – sich bei einem Bier entspannen und in Ruhe den Tag Revue passieren lassen. Frust packte sie. Sie musste unbedingt aufhören zu grübeln und positiv denken. Immerhin hatte David ihr versprochen, an diesem Abend um spätestens acht zu Hause zu sein und nur mit ihr allein seinen Geburtstag zu feiern. Bei Rogano, ihrem Lieblingsitaliener. Anschließend würden sie noch ins Corinthian gehen, ein bisschen was trinken, vielleicht tanzen. Da würden sie ganz sicher Gelegenheit zum Reden haben. Selbst wenn sie ihn in den kommenden zehn Tagen teilen musste, heute Abend gehörte er nur ihr, und sie konnte es kaum erwarten.
    Ein seidig schimmerndes schwarzes Kleid hing an der Kleiderschranktür. Ihre Haare waren auf Wickler gedreht. Alle wichtigen Stellen waren einem Peeling unterzogen, rasiert und mit reichlich Feuchtigkeitscreme verwöhnt worden. Sarahs Finger- und Fußnägel waren stylisch violett lackiert, und auch die Selbstbräunerkur war ein großer Erfolg – wenn man an Hals und Achseln nicht allzu genau hinsah.
    »Eure Majestät sind äußerst ungehalten über die Strapazen des Kofferpackens und lassen fragen, ob die Chance besteht, dass du vorbeikommst. Du musst dich nur auf meinen Koffer setzen, dafür würde ich dich anschließend mit Essen und Trinken belohnen.«
    »Sag mir, dass das nicht wahr ist.«
    »Doch.«
    Callums verzweifeltes Stöhnen ließ Sarah erneut in Lachen ausbrechen.
    »Ist dir eigentlich klar, dass du mich davon abhältst, Männern mit dicken Schulterpolstern beim Verfolgen eines Balls zuzusehen?«
    »Bitte! Ich mache dir auch dein Lieblingschili. Und im Kühlschrank stehen noch mindestens ein Dutzend Flaschen Bier.«
    »Überredet. In einer halben Stunde bin ich da!«
    Fünfundzwanzig Minuten später klingelte es an der Tür. Callum stürmte herein. »Ehemann-Double-Service zu Euren Diensten, Majestät«, rief er fröhlich. »Spezialdienstleistung Kofferschließen.«
    Eine Stunde später war der Koffer zu, und sie saßen sich an Sarahs Küchentheke gegenüber. Seine verwaschenen schwarzen Jeans und sein Shirt harmonierten farblich perfekt mit dem stylischen Interieur.
    Als Sarah diese Küche zum ersten Mal betreten hatte, war sie sprachlos vor Staunen gewesen. Weiße Hochglanzschränke, ein riesiger schwarzer amerikanischer Kühlschrank und eine Essbar, die genauso aussah wie in amerikanischen Filmen. Der Fußboden war aus demselben glitzernden schwarzen Granit wie die Arbeitsplatten; an den Wänden hing eine Textiltapete. Alles, was in dieser Küche noch gefehlt hatte, war eine üppige Blondine, die so tat, als würde sie einen Caesar’s Salad zusammenmixen, und schon hatte man das perfekte Titelfoto für ein teures Lifestyle-Magazin. Tja, aus der Blondine war eine zierliche Brünette mit einem
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