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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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ich liebe es, wenn man mich wegen einer Übung aus dem Schlaf reißt. Sie führen doch nicht etwa einen Probelauf durch, und in Wahrheit liegt keine Eilmeldung für mich irgendwo im Tower?«
    »Nein, Sir. Ich meine, ja, Sir. Äh, ich will damit sagen, dass tatsächlich eine Nachricht für Sie eingegangen ist, via Pinbeam, an Sie persönlich, höchste Prioritätsstufe und codiert. Traf vor drei Minuten hier ein. Aber etwas daran ist komisch, Cap’n …«
    »Ich wusste, dass die Geschichte einen Haken hat. Enttäuschen Sie mich nicht, Rusty.«
    »Sir, die Botschaft wurde von diesem Planeten verschickt. Der Sender befindet sich im Norden von Solcintra. Ich dachte mir, das würde Sie interessieren.«
    »Wir befinden uns im Norden von Solcintra …« Shan runzelte die Stirn. »Du hast mir doch nicht zufällig eine Eilmeldung via Dutiful Passage zugebeamt, Priscilla? Es gibt einfachere Wege, um mit mir zu kommunizieren.«
    »Ich hatte schon mal daran gedacht«, zog sie ihn auf.
    »Aber die Idee wurde nicht in die Tat umgesetzt. Nun ja, ich glaube nicht, dass jemand mir einen Mantel verkaufen will.« Er drückte flink auf eine Reihe von Tasten. »Übertragen Sie die Nachricht, Rusty. Und ich danke Ihnen für Ihre Geduld. Anscheinend werde ich mit zunehmendem Alter immer brummiger.«
    Schallendes Gelächter ertönte aus der Kom-Anlage, während das Empfangsmodul aufleuchtete und piepte. »Wie lange kennen wir uns schon?«
    »Das wissen nur die Götter. Ich erinnere mich noch an den Tag, als Sie auf das Schiff kamen – als Baby, das auf dem Arm getragen wurde …«
    »Sie können damals auch nicht viel älter gewesen sein. Wenn ich mich recht erinnere, kommandierte damals Cap’n Er Thom das Schiff. Tower Ende.«
    »Auf Wiedersehen, Tower.« Er schüttelte den Kopf, tippte auf ein paar Tasten, und der Bildschirm zeigte unverständliches Kauderwelsch; darüber prangte die Zeile HÖCHSTE PRIORITÄT. Shan seufzte. »Welcher Tag ist heute, Priscilla?«
    »Banim Zweitertag.«
    »Ah ja, und wir befinden uns im Zweiten Relumma, im Jahr Trebloma …«
    Er gab die Daten ein, fügte seinen Schiffscode hinzu, trat dann einen Schritt zurück und schlang einen Arm um Priscillas Taille. Unterdessen fing das Bild auf dem Monitor an zu flimmern, Buchstaben tanzten durcheinander, formierten sich neu, und die Nachricht wurde verständlich.
     
    INFORMATIONEN BEZÜGLICH DES PROBLEMS VIA GREENTREES ERHALTEN. KOMM NACH HAUSE.
     
    »Meine Schwester befasst sich mit Spionage. Wie erfrischend.« Er stieß abermals einen Seufzer aus und drückte Priscilla leicht an sich, ehe er seinen Arm zurückzog. »Abenteuer, mein Herzblatt! Sag, hast du dich schon gelangweilt?«
    »Eigentlich nicht.« Sie zögerte. »Soll ich dich begleiten, Captain?«
    Er streichelte ihre Wange. »Es handelt sich um eine Clan-Angelegenheit, Liebste, die mit dem Schiff nichts zu tun hat; die Anwesenheit des Ersten Maats ist nicht erforderlich. Aber ich war für heute Vormittag mit Sennel verabredet. Bist du so freundlich, für mich einzuspringen?«
    Er spürte ihre Enttäuschung, ein neuerliches Aufleben der Unsicherheit, die sie am vergangenen Abend gequält hatte. »Sei unbesorgt!«, erklärte er mit einer Heiterkeit, die in seinem emotionalen Muster jedoch nicht wiederzufinden war. »Ich glaube nicht, dass dies ein Trick ist, um mich wegzulocken und mich gegen meinen Willen mit einer Frau aus irgendeinem Außenwelt-Clan zu verheiraten.«
    Unwillkürlich musste sie lachen, und sie sah ihm hinterher, wie er in den Ankleideraum ging. In wenigen Minuten kam er zurück, die Manschetten eines weitärmeligen blauen Hemdes zuknöpfend.
    »Halte dir nur vor Augen, wie gehorsam ich bin! Mein Vater hätte nicht schlecht gestaunt, wenn er das noch hätte erleben dürfen. Heute Nachmittag treffen sich der Erste Maat und der Captain mit Delm Intassi, um über eine eventuelle Fracht zu sprechen. Sollte ich aus irgendeinem Grund verhindert sein, nimm Ken Rik mit und versichere Intassi, dass einzig und allein der Befehl meiner Ersten Sprecherin mich davon abhalten konnte, einer so wichtigen Begegnung fernzubleiben.«
    »Wird gemacht.« Sie hatte die Balkontür weit aufgerissen und blickte hinunter in den inneren Garten; ihr Gefühlsmuster wurde überlagert von dem Summen, das konzentriertes Nachdenken anzeigte.
    Shan trat neben sie und berührte ihre Schulter. »Priscilla?«
    Sie zuckte leicht zusammen und richtete den Blick aus ihren schwarzen Augen auf sein Gesicht.
    »Essen wir heute
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