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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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völlig lautlos entfernte.
    In sich hineinschmunzelnd, aber mit Herzklopfen, ließ Miri sich auf dem Pilotensessel nieder und griff nach dem Kopfhörer.
     
    Das Dinner bestand aus erstklassigem milovianischem Lachs, booleanischem Brezelbrot und Wasser; sie aßen, während sie im Schneidersitz auf dem Boden hockten, inmitten der Ödnis, die früher einmal vermutlich die private Kajüte des Yachteigners gewesen war.
    Val Con stopfte seine Ration in sich hinein, als ob es ihm lediglich um die Aufnahme von Proteinen ginge und Genuss nichts mit Essen zu tun hätte.
    Sie verzehrte ihre Portion mit Bedacht; zwar war sie die permanente Kost aus Lachs und Brezeln mittlerweile leid, doch sie zwang sich dazu, die Mahlzeit bis auf den letzten Krümel zu verputzen.
    Als sie hochblickte, merkte sie, dass Val Con sie aufmerksam beobachtete.
    »Das ganze Schiff ist irgendwie verrückt«, schimpfte sie. »Lachs von höchster Qualität, Teleskope, Puppen, Schmuck, Geheimfächer und eine Seite aus einem Koordinatenbuch, auf der Verbotene Welten angegeben sind. Ich kann mir keinen Reim darauf machen.«
    »Die Luxusartikel waren als Bestechungsgeschenke gedacht«, erklärte Val Con. »Und die Geheimfächer dienten als Verstecke. Ganz einfach.«
    »Tatsächlich?« Sie blinzelte. »Also treibt jemand Handel mit Welten, die unter Quarantäne stehen. Aber das ist doch …«
    »Illegal?« Er zuckte die Achseln. »Sicher, man muss nur aufpassen, dass man nicht erwischt wird.«
    »Eine merkwürdige Einstellung für einen Scout.«
    Er lachte. »Habe ich dir schon mal von meiner Großmutter erzählt?«
    »Dazu hattest du noch gar keine Gelegenheit. Was ist denn mit ihr?«
    »Sie war eine Schmugglerin«, erklärte er lächelnd.
    »Im Ernst?«, staunte Miri. »Und was macht die alte Dame jetzt?«
    »Entschuldige bitte«, murmelte er, »ich hätte sagen sollen, meine Urahnin, Cantra yos’Phelium, die Gründerin des Korval-Clans.«
    Sie grinste. »Dann kann sie mit ihren dubiosen Machenschaften ja keinen von euch mehr in Verlegenheit bringen.« Plötzlich stutzte sie. »Sie hieß Cantra? Wie das Geld?«
    »Genau«, bestätigte Val Con und gähnte. »Cantra, wie das Geld.«
    »Du solltest jetzt ein paar Takte schlafen, Boss«, schlug sie vor und hoffte, er möge das plärrende Funkgerät und die eingehenden Signalströme, die aufgezeichnet und miteinander verglichen werden mussten, für eine Weile vergessen.
    »Keine schlechte Idee.« Er gähnte abermals, streckte sich der Länge nach aus und legte seinen Kopf auf ihren Schoß.
    »Was zur Hölle ist los mit dir?«
    »Ich bin müde.«
    Sie blickte hinunter und sah, dass er die Augen geschlossen hatte. »Und du glaubst, ich sei dein Kopfkissen?«
    Er öffnete ein Auge und blickte zu ihr hoch. »Wo soll ich meinen Kopf sonst hinlegen? Etwa auf den Fußboden?«
    »Warum nicht? Ich kann dir sagen, was mit dir los ist: Du bist verwöhnt.«
    Das Auge schloss sich wieder. »Natürlich.«
    »Du stammst aus einer reichen Familie, die in einem vornehmen Stadtviertel wohnte; du bekamst nie Ärger, musstest auf nichts verzichten; hattest immer ein weiches Kissen, um dein müdes Haupt draufzulegen …«
    »Du hast vollkommen recht. In meinem Leben gab es nur Cantras und Luxuslimousinen. Samt und Seide. Malchek und Feeldophin.«
    Sie musterte ihn argwöhnisch und bewunderte wieder einmal seine langen dunklen Wimpern und den festen, schön geschwungenen Mund. »Was sind Malchek und Feeldophin?«
    Er riss beide Augen auf, und ihre Blicke begegneten sich. »Keine Ahnung, Miri. Aber ich bin mir sicher, dass so etwas existiert.«
    »Irgendwann werde ich es schon erfahren.« Sie seufzte schwer und strich ihm mit der Hand eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn. »Trotzdem möchte ich dich jetzt bitten, deinen Kopf von meinem Schoß zu nehmen. Im Sitzen kann ich nämlich nicht gut schlafen.«
    »Ach so. Dann muss ich den Kopf also doch auf den Fußboden legen. Aber deinen Grund, mich zu verscheuchen, kann ich akzeptieren.« Er rollte sich zur Seite und streckte die Arme nach ihr aus. »Komm ins Bett, Miri.«
    Lachend kuschelte sie sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

Liad
Solcintra
     
    E in Gong kündigte ein dringendes eingehendes Gespräch an; Shan sprang aus dem Bett und drückte auf den Schalter, noch ehe er völlig wach war.
    »Yos’Galan«, rief er ins Mikrofon und merkte dann, dass Priscilla neben ihm stand.
    »Tower hier, Cap’n. Entschuldigen Sie die Störung.«
    »Schon gut, Rusty;
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