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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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aufgegeben,
ob so oder so mit dem Leben davonzukommen. Gleichzeitig nahm er alles um sich herum überdeutlich wahr, wie man das manchmal gerade in Augenblicken höchster Gefahr tut. Er sah, daß der andere Reiter sehr klein und schmal war, daß er eine Rüstung trug, die im Mondlicht funkelte, und daß er phantastisch reiten konnte. Bart hatte er keinen.
Vor ihnen tauchte plötzlich eine weite schimmernde Fläche auf. Bevor Shasta Zeit fand, sich zu fragen, was das wohl sein mochte, platschte es laut, und Salzwasser schlug ihm in den Mund. Die schimmernde Fläche war eine tief eingeschnittene Meeresbucht. Beide Pferde schwammen, und das Wasser reichte bis an Shastas Knie hinauf. Hinter ihnen erklang wütendes Brüllen. Als Shasta sich umwandte, sah er
eine große zottige, schreckliche Gestalt am Ufer kauern. Wir müssen den zweiten Löwen abgeschüttelt haben, dachte er.
Dem Löwen war es die Beute offensichtlich nicht wert, sich dafür naß zu machen. Auf jeden Fall traf er keine Anstalten, sich ins Wasser zu stürzen und die Verfolgung wieder aufzu-nehmen. Die beiden Seite an Seite schwimmenden Pferde waren inzwischen in der Mitte der Bucht angekommen.
Das andere Ufer war schon klar zu sehen. Der Tarkaan hatte noch kein einziges Wort gesagt. Aber das wird er gleich tun, dachte Shasta. Sobald wir das andere Ufer erreicht haben.
Was soll ich nur sagen? Ich muß mir rasch eine Geschichte ausdenken.
Dann erklangen plötzlich zwei Stimmen neben ihm. „Oh, ich bin so müde“, sagte die eine.
„Halt den Mund, Hwin. Sei kein Narr“, sagte die andere. Ich träume, dachte Shasta. Ich hätte schwören können, das andere Pferd habe gesprochen.
Schon bald hatten die Pferde wieder festen Boden unter den Füßen, und an ihrem Körper floß rauschend das Wasser herab. Unter ihren Hufen knirschte der Kies. Sie hatten die andere Seite der Bucht erreicht. Der Tarkaan machte zu Shastas Überraschung keinerlei Anstalten, Fragen zu stellen. 
    Er schaute Shasta nicht einmal an und mühte sich statt dessen, sein Pferd anzutreiben. Doch Bree schob sich mit der Schulter dem anderen Roß in den Weg.
„Broo-hoo-hah!“ schnaubte er. „Nur keine Aufregung. Ich hab’ dich gehört. Du brauchst dich nicht zu verstellen, meine Dame. Du bist ein sprechendes Pferd aus Narnia, genau wie ich.“
„Was geht denn das dich an, ob das ein sprechendes Pferd ist?“ fragte der Fremde aufgebracht und griff nach seinem Schwert. Aber die Stimme hatte Shasta etwas verraten. „Herrje, es ist nur ein Mädchen!“ rief er.
„Was kümmert es dich, ob ich nur ein Mädchen bin?“
gab die Fremde unwirsch zurück. „Du bist nur ein Junge:
ein ungeschlachter, gewöhnlicher Junge - ein Sklave vermutlich, der das Pferd seines Herrn gestohlen hat.“
„Da irrst du dich aber gewaltig“, sagte Shasta. „Er ist kein Dieb, kleine Tarkheena“, sagte Bree. „Wenn hier jemand gestohlen hat, dann könnte man genausogut sagen, ich hätte ihn gestohlen. Und im übrigen wirst du doch wohl nicht von mir erwarten, daß ich in diesem fremden Land an einer Dame meiner eigenen Rasse vorüberlaufe, ohne mit ihr zu reden! Das wäre ganz und gar unnatürlich.“
„Das finde ich auch“, sagte die Stute.
„Ich wollte, du hättest den Mund gehalten, Hwin“, sagte das Mädchen. „Schau nur, in welch unangenehme Lage du uns gebracht hast.“
„Nun übertreib doch nicht so“, sagte Shasta. „Du kannst jederzeit verschwinden. Wir werden dich nicht aufhalten.“ „Das werdet ihr auch nicht!“ entgegnete das Mädchen. „Was für streitsüchtige Geschöpfe die Menschen doch sind“, sagte Bree zu der Stute. „Sie sind genauso schlimm wie die Maulesel. Wir sollten versuchen, uns vernünftig zu
unterhalten. Ich nehme an, meine Dame, daß deine Geschichte die gleiche ist wie die meine, oder? Du wurdest in frühester Jugend gefangengenommen - und hast jahrelang als Sklavin in Kalormen gelebt, wie?“
„Ganz recht, mein Freund“, sagte die Stute mit einem betrübten Wiehern.
„Und jetzt wollt ihr vermutlich fliehen?“
„Sag ihm, er soll sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern!“ befahl das Mädchen.
„Nein, das werde ich nicht tun, Aravis“, widersprach die Stute und legte die Ohren zurück. „Das ist genausogut meine Flucht wie deine. Und ich bin sicher, daß uns ein so edles Streitroß nicht verraten wird. Wir wollen versuchen, nach Narnia zu fliehen.“
„Genau das haben wir auch vor“, sagte Bree. „Das
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