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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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habt ihr sicher sofort erraten. Ein kleiner Junge in Lumpen, der mitten in der Nacht auf einem Streitroß reitet - oder zumindest zu reiten versucht -, das kann natürlich nur bedeuten, daß da eine Flucht im Gange ist. Und, mit Verlaub zu sagen, wenn eine Tarkheena von hoher Geburt, mit der Rüstung ihres Bruders bekleidet, nachts allein herumreitet und auch noch ängstlich darauf bedacht ist, daß man ihr keine Fragen stellt und sich nicht in ihre Angelegenheiten mischt -, also dann muß da etwas faul sein, oder ich will tot
umfallen.“
„Na gut“, bekannte Aravis. „Du hast es erraten. Hwin und ich sind auf der Flucht. Wir wollen versuchen, Narnia zu erreichen. So, und was sagst du jetzt?“
„Nun - was sollte uns in diesem Fall daran hindern, gemeinsam zu reisen?“ fragte Bree. „Ich nehme doch an, verehrte Dame Hwin, daß du die Hilfe und den Schutz annehmen wirst, die ich dir gewähren kann?“
„Warum redest du eigentlich dauernd mit meinem Pferd und nicht mit mir?“ fragte das Mädchen.
„Verzeih, Tarkheena“, sagte Bree und legte fast unmerklich die Ohren zurück. „Aber das ist Kalormenengeschwätz.
Wir beide, Hwin und ich, sind freie Narnianen. Und wenn du nach Narnia fliehst, dann steht dir doch wohl ebenso der Sinn danach, ein freier Narniane zu werden. In diesem Fall ist Hwin nicht mehr dein Pferd. Man könnte genausogut sagen, du wärst Hwins Mensch.“
Das Mädchen öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann ließ sie es sein. Offensichtlich hatte sie die Sache bisher nicht aus dieser Sicht betrachtet.
„Trotzdem sehe ich nicht viel Sinn darin, mit euch zusammen zu reisen“, sagte das Mädchen etwas später. „So fallen wir doch bestimmt noch mehr auf, oder?“
„Weniger“, entgegnete Bree. Und die Stute sagte: „O ja, laßt uns doch zusammen reisen! Wir kennen ja nicht einmal richtig den Weg! Ich bin sicher, unser Freund weiß viel mehr als wir.“
„Ach komm doch, Bree, und laß sie ihrer eigenen Wege gehen“, sagte Shasta. „Siehst du denn nicht, daß sie uns nicht wollen?“
„Doch, das tun wir“, widersprach Hwin.
„Es ist so“, sagte das Mädchen zu Bree. „Ich habe nichts dagegen, wenn du dabei bist, Bree. Aber was ist mit dem Jungen? Woher soll ich wissen, daß er kein Spion ist?“ „Warum sagst du denn nicht gleich, daß ich dir nicht gut genug bin?“ fragte Shasta.
„Sei still, Shasta“, befahl Bree. „Die Frage der Tarkheena ist berechtigt. Ich will für den Jungen bürgen, Tarkheena. 
    Er war aufrichtig zu mir und hat sich als guter Freund erwiesen.
Und zweifellos ist er entweder ein Narniane oder ein Archenländer.“
„Also gut. Wir reisen zusammen.“ Aber es war offensichtlich, daß sie auf Shastas Begleitung keinen Wert legte. „Phantastisch!“ sagte Bree. „Und jetzt, wo zwischen uns
und den Löwen das Wasser liegt, schlage ich vor, daß ihr beiden Menschen uns den Sattel abnehmt. Dann ruhen wir uns alle aus, und jeder von uns erzählt seine Geschichte.“ Also nahmen die Kinder den beiden Pferden den Sattel ab, die Pferde fraßen ein wenig Gras, und Aravis zauberte köstliche Dinge aus ihrer Satteltasche. Aber Shasta schmollte und sagte, nein danke, er habe keinen Hunger. Die beiden
Pferde vertrugen sich jedoch prächtig. Sie tauschten Erinnerungen an Narnia aus und stellten fest, daß sie um ein paar Ecken herum miteinander verwandt waren. Dadurch spitzte sich für die beiden Kinder die Lage immer mehr zu, bis Bree schließlich sagte: „Nun erzählst du uns deine Geschichte, Tarkheena. Laß dir Zeit damit - es plaudert sich hier sehr gemütlich, finde ich.“ Und Aravis begann.
    VOR DEN TOREN TASHBAANS
    Mein Name“, sagte das Mädchen, „ist Aravis Tarkheena. Ich bin die einzige Tochter des Kidrash Tarkaan, Sohn des Rishti Tarkaan, Sohn des Kidrash Tarkaan, Sohn des Ilsombreh Tisroc, Sohn des Ardeeb Tisroc, der in gerader Linie vom Gott Tash abstammt. Mein Vater ist der Herrscher über die Provinz Calavar, und er hat das Recht, in eigener Person vor den Tisroc - möge er ewig leben
- zu treten. Meine Mutter - der Friede der Götter sei mit ihr - ist tot, und mein Vater hat sich eine zweite Gemahlin genommen. Einer meiner Brüder ist im Kampf gegen die Rebellen im äußersten Westen gefallen, und der andere ist noch ein Kind. Nun zeigte es sich, daß meine Stiefmutter mich haßte und jeden Tag verfluchte, den ich noch im Haus meines Vaters weilte. Schließlich überredete sie meinen Vater, mich
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