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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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nennen?“
„Ich heiße Shasta.“
„Hm“, entgegnete Bree. „Also das ist ein Name, der wirklich schwer auszusprechen ist. Aber jetzt zum Galopp. Er ist viel einfacher als der Trott, wenn du ihn erst einmal beherrschst, denn dabei brauchst du nicht auf und ab zu federn. Klammre dich mit den Knien fest, und schau immer geradeaus zwischen meinen Ohren hindurch. Sieh nicht nach unten. Wenn du das Gefühl hast, du müßtest gleich fallen, dann preßt du die Knie noch fester zusammen und setzt dich aufrechter. Bist du bereit? So - auf geht’s nach Narnia und in den Norden!“
    EIN ABENTEUER AM WEGESRAND
    Der Mittag nahte schon, als Shasta am nächsten Tag aufwachte, weil etwas Warmes und Weiches über sein Gesicht strich. Er öffnete die Augen und starrte geradewegs in das lange Gesicht eines Pferdes, dessen Nase und Lippen fast die seinen berührten. Die aufregenden Ereignisse der vergangenen Nacht fielen ihm ein, und er setzte sich auf. Dabei entfuhr ihm ein Stöhnen.
    „Oje, Bree“, jammerte er. „Mir tut alles weh. Jeder einzelne Knochen. Ich kann mich kaum rühren.“
    „Guten Morgen, Kleiner“, sagte Bree. „Ich habe schon befürchtet, daß deine Knochen ein bißchen steif sein werden.
Aber vom Fallen kann das nicht kommen. Du bist nur ein dutzendmal oder so gestürzt, und jedesmal auf schönes, weiches, federndes Gras. Da müßte das Fallen ja eigentlich fast Spaß machen. Und das eine Mal, wo es hätte unangenehm werden können, wurde dein Sturz durch den Ginsterbusch gebremst. Nein - es ist das Reiten selbst, was am Anfang so anstrengend ist. 
    Was ist mit dem Frühstück? Ich habe schon gegessen.“
„Ach zum Teufel mit dem Frühstück. Zum Teufel mit allem“,
entgegnete Shasta. „Ich sag’ dir doch, ich kann mich nicht rühren!“ Aber das Pferd stupste ihn so lange mit der Nase und mit einem Huf an, bis Shasta schließlich nichts anderes übrigblieb, als aufzustehen. Jetzt schaute er sich um. Hinter ihnen lag ein Wäldchen. Vor ihnen senkte sich das mit weißen Blumen gesprenkelte Gras zur Spitze eines Kliffs hinab. So weit unter ihnen, daß man das Geräusch der sich brechenden Wellen kaum mehr hörte, lag das Meer. 
    Shasta hatte noch nie von so hoch oben auf das Meer hinuntergeschaut und hätte sich nie träumen lassen, es könne soviel verschiedene Farben haben. Nach beiden Seiten erstreckte sich meilenweit die Küste mit unzähligen Landzungen, an deren Spitze man den weißen Schaum sah, der in der Ferne lautlos die Felsen umspülte. Hoch in der Luft flogen Möwen, und über der Erde flimmerte die Hitze. 
    Es war ein strahlend heller Sonnentag. Aber was Shasta vor allem auffiel, war die Luft. Irgend etwas schien zu fehlen, doch Shasta merkte nicht gleich, was es war. Schließlich wurde ihm klar, daß es der Geruch nach Fisch sein mußte. Diesen Geruch hatte er sein ganzes Leben lang in der Nase gehabt, sowohl in der Hütte als auch draußen bei den Netzen. Die Luft hier roch dagegen ganz himmlisch, und sein früheres Leben schien so weit, daß er einen Augenblick lang seine blauen Flecken und seine schmerzenden Muskeln vergaß.
„Bree, hast du nicht etwas vom Frühstücken gesagt?“ fragte er.
„Doch, das hab’ ich“, antwortete Bree. „Ich glaube, in den Satteltaschen müßte etwas sein. Sie sind da drüben am Baum, wo du sie heute nacht aufgehängt hast.“
Also untersuchten sie die Satteltaschen. Das Ergebnis war ermutigend - da gab es eine Fleischpastete, nicht mehr ganz frisch zwar, aber noch genießbar, einen Ring getrockneter Feigen, ein Stück grünen Käse und eine kleine Flasche Wein.
Dazu noch Geld: alles in allem etwa vierzig Kreszent, mehr, als Shasta jemals gesehen hatte.
Während sich Shasta unter Schmerzen und sehr vorsichtig, den Rücken an einen Baum gelehnt, niedersetzte und sich an die Fleischpastete machte, verspeiste Bree noch ein paar Maulvoll Gras, um ihm Gesellschaft zu leisten. „Ist es nicht Diebstahl, wenn wir das Geld verwenden?“ erkundigte sich Shasta.
„Oh“, meinte das Pferd und schaute mit einem Maul voller Gras auf.
„Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ein freies, sprechendes Pferd darf natürlich nicht stehlen. Aber ich glaube, daß in diesem Fall nichts dagegen einzuwenden ist. Wir sind Gefangene im Land des Feindes. Dieses Geld is Kriegsbeute. Außerdem - wie sollten wir sonst Nahrung für dich besorgen? Genau wie die anderen Menschen wirst wohl auch du keine natürlichen Dinge wie Gras
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