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Level X

Level X

Titel: Level X
Autoren: David Ambrose
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winzigen. Ich packte ihn am Handge l enk und sagte: » S tell keine Fragen! Komm einfach m it!«
    Vielleicht fragst du dich, warum i ch ihn m itschleppen musste. W ä re es nicht einfacher gewesen, ich hätte m i ch in ein Auto geset z t, eg a l welches, u nd die Sac h e selb s t in die Hand genom m en? Ich wusste, wo Anne war. Ich hätte auf direktem Weg dort h i nfahren können, ohne m it ihm die ganze Strecke über diskutieren zu m üssen, ohne Gefahr zu laufen, dass er etwas Dum m es anstellte und all e s rui n ie rt e. W arum also habe ich das nicht getan?
    Die Antwort la u t et: Ich weiß es nicht. Ich bin m i r noch nicht ein m al sicher, ob ich damals wirklich bewusst darüber nachgedacht habe. Ich weiß nur, was i ch d a m als fühlte. Und dieses G efühl sagte m i r, dass ich auf irgendeine Weise fest m it ihm verbunden war. Ich wusste, dass ich für ihn in diesem A ugenblick zwei f ell o s sicht b ar war. Aber würde das auch für Anne gelten? W oher sollte ich wissen, ob sie, wenn ich g a nz allein loslief und ihr sagte, s i e s o lle an d i esem Morgen das Auto nic h t benutzen … Nun, woher sollte ich wiss e n, dass sie m i ch überhaupt be m erkte, geschweige denn, dass sie m i r zuhörte. Und i c h hatte keine Zeit, es herauszufinden.
    » W erd nicht ohn m ächtig!«, m ahnte ich ihn. (Ich hätte auch sagen können: mahnte ich mich, aber warum die Sache noch verko m plizieren?) »Ich kann dir jetzt nichts erklären«, f uhr ich fort. »Anne ist in Gefahr. Sie wird sterben, wenn du nicht m it m i r kommst.«
    Gott – oder w e m auch im m er – sei gedankt, dass er zu benommen war, um s i ch m it m i r zu streiten. Er war vollauf damit beschäftigt, auf den Beinen zu bleiben und die Gedanken, die sich ras e nd s c h nell in s e i n em Kopf drehten, unter Kontrolle zu bringen. Es sah aus, als versage i h m die Stimme. Oder vielleicht auch sein Verstand. O der beides.
    »Keine Panik, es ist alles in Ordnung«, beruhigte ich ihn m eh r m als. Ich hätte gerne lauter geredet, befürchtete aber, dass m i ch die anderen hinter d er Tü r v i e l l e i c h t hö ren konnten, also dä m p fte ich m eine Stimme.
    »Ich drehe durch!«, sagte e r . Er fuhr sich m it den Händen an den Kopf, al s wolle er verhindern, dass sich sein Schädel spaltete.
    »Du drehst nicht durch«, erklä r te ich ih m . » W as hier vor sich geht, lässt sich er kl ären, auch wenn es nicht leic h t zu begreifen ist. Aber du wirst es begreifen. Doch jetzt müssen wir erst ein m al hier raus.«
    Ich sah m i ch nach einem Fluchtweg um. Natürlich hätten wir durch C rossfields B üro versch w i nden können, aber ich wollte kein Chaos provozieren. Kannst du dir das Durcheinander vorstellen? Da g e ht ein Bursc h e allein aufs Klo – und heraus kommt er m it einem Doppelgänger!
    Oder was genauso wenig wünschenswert gewesen wäre: Selbst wenn die anderen m i ch nicht hätten sehen können, hätte er, der origin a l e Rick, wie ein Verrückter gewirkt, wie je m and, der dabei war, durchzudrehen, und zweifellos hätte m an den Sicherheitsdienst alar m i ert!
    Es gab ein relativ großes Fenst e r m it Stahlra h m en, das halb offen st and. Ich drückte es ganz auf und sah hinaus.
    »Da draußen ist ein Si m s. Wir können darüber bis zur Feuerl e it e r k l ettern. Kom m !«
    Er rührte sich noch im m er nicht. Ich packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. »Denk nicht darüber nach! Tu es einfach! Es geht um Annes L e ben!«
    Er sah m i r in die Augen. In den seinen stand blankes Entsetzen.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Es ist eigentlich un m öglich, aber dennoch geschieht es. Du wirst nicht verrückt, und du träu m st auch nicht. Aber in einer halben Stunde wird Anne bei einem Autounfall zerquet s cht werden und sterben. Ich habe vers uc ht, dich zu warnen, seit du m itten in der Nacht aufgewacht bist. Alles Merk w ürdige, da s seitdem geschehen ist – das war ich. Verstehst du, was ich sage ? «
    Er nickte stum m , als beginne er langsa m , irgendwie, zu begreifen. H alb zog ich ihn, h a lb drückte ich ihn aus dem Fenster auf das Gesi m s. Er begann zu zittern, und einen schrecklichen Augenblick lang fürchtete ich, dass er ausgerechnet hier die Kontrolle über sich verlieren würde – vier Stockwerke über einem kleinen Innenhof aus solidem Beton.
    »Reiß dich zusam m en!«, zischte ich und drehte m i ch mühs a m zu ihm u m , um ihn notf a lls packen zu können, sollte er das Gleichgewicht verlieren. Er at m e t e
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