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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
Autoren: Anthony E. Zuiker
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das Gesicht gegen Darks Brust und tastete suchend umher. Dark brauchte einen Moment, um zu begreifen, was das kleine Mädchen tat: Es war hungrig und suchte nach der Brust seiner Mutter.
    Sibby sollte an meiner Stelle hier stehen , ging es Dark durch den Kopf.
    Der Priester redete von Erlösung und Liebe und demhimmlischen Königreich, doch Dark hörte ihm gar nicht zu. Er konnte es nicht, denn die Worte zu hören und zu begreifen wäre ein Desaster geworden. Er hatte nicht vor, hier auf die Knie zu fallen. Nicht mit der kleinen Sibby in den Armen.
    Irgendwann verstummte der Priester, und Dark wusste, dass er jetzt an der Reihe war. Er trat zum Grab, auf den grünen Astroturf, den die Totengräber ausgerollt hatten, damit die Trauergäste sich nicht die Schuhe schmutzig machten. Er nahm dem Baby die Rose aus den winzigen, schrumpligen, weichen Fingern, und legte sie oben auf den Sarg. Die späte Morgensonne schien hell und warm in seinem Rücken.
    »Ruhe in Frieden, Sibby.«
    Dark blickte auf seine Tochter, die das winzige Gesicht immer noch gegen seine Brust drückte. Er war froh, dass sie nichts mitbekam. Sie würde sich später an nichts erinnern.
    Dark jedoch würde diesen Augenblick niemals vergessen – wie das Kind zugeschaut hatte, als der Sarg seiner Mutter in die Erde gesunken war. Es war ein Moment, den er nicht vergessen wollte .
    »Ich verspreche es«, sagte Dark leise; dann senkte er den Kopf. Er sagte es zu niemand Besonderem, nicht einmal zu Sibby. Es war eher eine Ermahnung an sich selbst.
    Er hatte sein Herz schon einmal verloren – und dann war ihm alles genommen worden, und er hatte sich zurückgezogen von der Welt wie ein verwundetes Kind.
    Diesen Luxus konnte er sich diesmal nicht leisen.

103.
     
     
     
     
    Die Prozession der Trauergäste kehrte zum schwarzen Asphaltweg zurück, wo die Wagen geparkt standen. Riggins ging schweigend neben Dark her und berührte ihn hin und wieder behutsam mit den Fingerspitzen, um ihn zu der richtigen Limousine zu dirigieren.
    Er hatte Dark gesagt, wie der Nachmittag ablaufen würde:
    Irgendwie den Leichenschmaus überstehen.
    Das Baby bei den Eltern von Sibby lassen, die sich danach sehnten, Zeit mit ihrer Enkeltochter zu verbringen.
    Sich dann zusammen mit Riggins in das nächstbeste ruhige Lokal auf dem Hollywood Boulevard zurückziehen, um sich fürchterlich zu betrinken.
    »Erst wenn wir am Strand von Santa Monica enden, mit nichts am Leib als der Unterwäsche und unserer eigenen Kotze, werde ich zufrieden sein«, hatte Riggins angekündigt.
    Dark hatte geschwiegen. Er würde mit Riggins ein, zwei Bier trinken und das Baby für eine Weile bei den Großeltern lassen. Doch die Zeit für eine Flucht aus der Realität war vorüber. Er hatte es schon einmal versucht, und es hatte nicht funktioniert. Es musste einen anderen Weg geben. Menschen, die genauso viel verloren hatten wie er – oder noch mehr – schafften das auch. Irgendwie. Dark wollte ihr Geheimnis ergründen.
    Als sie den Wagen erreichten, kam ihnen Robert Dohman entgegen, Wycoffs Nummer zwei, und vertrat ihnen den Weg.
    »Dark. Riggins. Mrs. Brielle. Ich muss mit Ihnen reden. Es dauert nur einen Moment.«
    Riggins lief rot an. »Jetzt? Sind Sie wahnsinnig? Oder sind Sie tatsächlich so ein Arschloch?«
    »Wir haben Ihnen die Zeit gegeben, um die Sie gebeten hatten«, sagte Dohman. »Das Begräbnis ist vorüber. Auf uns wartet Arbeit.«
    Riggins schaute zu Dark, der sich keine Regung anmerken ließ. Also gut. Soll der Mann sagen, was er sagen zu müssen glaubt. Bringen wir es hinter uns.
    »Na schön. Aber beeilen Sie sich«, sagte Riggins.
    Dohman grinste. Ich lasse mir so lange Zeit, wie ich will, du Blödmann. »Der Verteidigungsminister ist ein verständnisvoller Mann. Trotzdem wurde gegen Bundesgesetz verstoßen. Sie kommen nicht ungeschoren davon. Ihnen drohen lebenslängliche Freiheitsstrafen.«
    »Aber?«, fragte Riggins.
    »Aber dem Verteidigungsminister schwebt was anderes vor.«
    »Und was?«, wollte Dark wissen.
    »Sie werden die Anklagepunkte abarbeiten.«
    Riggins schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe mir meine Papiere geholt. Ich bin raus.«
    »Dann lassen wir Sie auf der Stelle verhaften.«
    »Sie sind genauso ein Blödmann wie Ihr Chef«, höhnte Riggins.
    »Mein aufrichtiges Beileid für Ihren tragischen Verlust«, sagte Dohman unbeirrt. »Trotzdem – sorgen Sie dafür, dass Ihre Angelegenheiten geregelt sind. Wir melden uns innerhalb achtundvierzig Stunden bei Ihnen. Dann
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