Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
Autoren: Anthony E. Zuiker
Vom Netzwerk:
wollte kein noch so winziges Detail vergessen.
    Er würde sich nicht mehr vor dem Leben verstecken. Er hatte beschlossen, zur Abwechslung darin zu schwelgen, es in vollen Zügen zu genießen.
    Es klopfte an der Tür.
    Das Geräusch erschreckte Baby Sibby. Die Flasche war sowieso bereits leer. Dark setzte seine Tochter behutsam ab, als es ein zweites Mal klopfte, diesmal drängender. Er überlegte, ob er öffnen sollte, wobei ihm ein Zitat von Blaise Pascal in den Sinn kam: »Das meiste Unheil rührt von einer einzigen Schwäche der Menschen her: nicht zu wissen, wie man still auf seinem Hintern sitzen bleibt.«
    Doch Dark wusste es besser. Das Klopfen würde nicht aufhören.
    Also überprüfte er rasch, ob seine kleine Tochter sicher in ihrem pinkfarbenen Stubenwagen lag – zwei Nächte zuvor in aller Eile zusammengebaut –, bevor er seine Glock Neun-Millimeter aus der Schublade im Beistelltisch zog.
    »Wer ist da?«, fragte er.
    »Lieferservice«, antwortete eine Frauenstimme. »Ich habe ein Paket für Sie.«
    Dark blickte vorsichtig durch den Türspion. Draußen stand eine große schlanke Frau in einer Kurieruniform, das dunkle Haar hochgesteckt unter einer Mütze, im Arm einen Karton von einem Windellieferservice. Dark kannte den Namen: ein Analytiker von der Special Circs hatte ihm ein Abo geschenkt.Auf der Karte hatte gestanden: »Nur weil Sie uns verlassen haben, heißt das noch lange nicht, dass Sie nie wieder durch Scheiße waten müssen.«
    »Moment«, rief Dark durch die geschlossene Tür. Er schob sich die Pistole auf dem Rücken in den Hosenbund, ehe er die Tür entriegelte und öffnete.
    »Steve Dark?«, fragte die Frau, die vor ihm stand.
    »Ja.«
    »Darf ich die hier bei Ihnen abstellen? Danke. Und dann müssen Sie noch unterschreiben.«
    Bevor er antworten konnte, hatte die Frau einen Tablet-PC vom Paket genommen und ihn Dark gereicht.
    Dann ließ sie das Windelpaket fallen, trat die Tür hinter sich zu und nahm ihre Mütze ab. Lange brünette Haare fielen bis über die Schultern. Sie zog ein Handy aus ihrer Kurieruniform, bevor sie mit einer fließenden Bewegung aus dem Overall stieg. Darunter kam ein Geschäftskostüm zum Vorschein. Binnen Sekunden hatte die Frau sich völlig verändert.
    Dark war längst zurückgewichen und zielte mit der Glock auf die Stirn der Frau.
    »Ganz ruhig«, sagte sie. »Mein Name ist Brenda Condor. Ich komme vom Child Service in Washington.«
    »Was ist mit den Windeln?«, fragte Dark.
    »Hätten Sie mir die Tür geöffnet, wenn ich gesagt hätte, dass ich von einer Bundesbehörde komme?«
    »Nein«, gab Dark zu. Hätte sie gesagt, dass sie von der Regierung kam, hätte er möglicherweise zuerst durch die Tür gefeuert und dann geöffnet. Aber das sagte er ihr lieber nicht.
    »In genau sieben Minuten steht ein Wagen für Sie bereit«, fuhr die Frau fort. »Ich nehme das kleine Mädchen in Obhut, während Sie unterwegs sind.«
    »Ach, tatsächlich?«, fragte Dark. »Und wohin geht es?«
    Brenda Condor ging an Dark vorbei und wollte zu demBaby in der Wiege. Sie schaffte zwei Schritte, bevor Dark ihr die Glock an die Schläfe drückte und in höflichem, aber bestimmtem Tonfall nach ihrem Dienstausweis fragte.
    »Sie brauchen die Waffe nicht mehr auf mich zu richten«, sagte die Frau.
    »Und Sie brauchen nicht mehr zu atmen«, erwiderte Dark.
    Er beobachtete, wie ihre Pupillen sich zusammen mit ihren hübschen blauen Augen weiteten, und diese Ablenkung reichte ihr, um ihn mit einer so blitzschnellen Bewegung zu entwaffnen, wie er sie noch nie gesehen hatte – geschweige denn, von jemandem wie ihr erwartet hätte. Später würde er es auf den Schlafmangel schieben.
    Statt seine eigene Waffe gegen ihn zu richten, angelte die Frau ihren Dienstausweis aus der Handtasche und reichte ihn Dark, zusammen mit einem aufgeklappten Handy.
    Der Ausweis sah auf den ersten Blick echt aus. Trotzdem war Dark erst beruhigt, als er sich das Handy ans Ohr drückte und am anderen Ende der Verbindung Riggins’ Stimme hörte.
    »Ja, sie ist echt«, sagte Riggins müde. »Wycoff hat mich vor ein paar Stunden angerufen. Ich habe hier draußen in meiner Wohnung den gleichen Ärger. Eigentlich wollte ich einen gewaltigen Kater auskurieren, aber wir werden rücksichtslos wieder in den Dienst gepresst.«
    »Das scheint mir auch so.«
    »Wir sehen uns dann.«
    Dark drückte auf AUFLEGEN und musterte seine neue Babysitterin fragend.
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen«, sagte Brenda Condor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher