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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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darauf gewartet, dass die Angreifer den ersten Schuss abgaben. Beim ersten Anzeichen von Unruhe schickten sie gleich eine ganze Salve von Kugeln durch die Röhre. Ohne Zweifel hatten sie bereits per Funk ihre Kameraden alarmiert, die an den anderen Eingängen Wache standen.
    Dark kauerte sich nieder und wartete auf eine günstige Gelegenheit zum Schuss. Es brachte nichts, blind in die Dunkelheit, den Rauch und die Verwirrung hineinzufeuern. Ein Soldat der Spezialeinheit kippte nach hinten um, mit einem großen Loch in der Stirn. Verflucht. Dark trat vor und sah eine schemenhafte Bewegung am anderen Ende der Röhre. Er drückte den Abzug und folgte mit dem Lauf dem verschwommenen Ziel, so gut er konnte.
    Das brutale Gefecht schien eine Ewigkeit anzudauern, und es kam Dark in den Sinn, dass es sich so anfühlte, wenn man starb – die letzten Sekunden des Lebens, die sich fast zur Unendlichkeit dehnten.
    Dann gab es eine furchtbare Explosion, die ihm geradewegs die Trommelfelle zu durchstoßen schien. Eine sengende Feuerlohe blies Dark ins Gesicht, und dann erkannte er, dass es das war – das hier war der Tod.

89.
DARK
      
    Er hielt immer noch die Glock in der Hand.
    Das war das Erste, was Dark bewusst wurde, als er wieder zur Besinnung kam:
    Er hielt immer noch die Glock in der Hand.
    Und rings um sich nahm er Bewegung wahr.
    Jemand hielt die Finger an die Seite seiner Kehle. Etwas anderes drückte gegen seine Schläfen.
    Der Lauf einer Waffe.
    Wenn er die Augen öffnete, war er tot. Er würde ohnehin innerhalb der nächsten Sekunde sterben, sobald der Söldner, der neben ihm kniete, den Puls in seiner Halsschlagader fühlte. Er würde den Abzug betätigen, einen Schuss durch Darks Schädel und Gehirn jagen, und das wäre dann das Ende.
    Also hielt Dark die Augen geschlossen und drückte ab. Die Kugel fuhr durch das Abwasser und traf den Söldner.
    Ein weiterer Schuss ging los, LAUT und gleich neben seinem Kopf – der Söldner, der noch ein letztes Mal feuerte und Dark nur um den Bruchteil eines Millimeters verfehlte.
    Endlich schlug Dark die Augen auf. Er kroch rückwärts bis an die Wand der Röhre zurück. Er sah die Verwüstung überall um sich herum und reimte sich zusammen, was geschehen war. Jemand – entweder die Söldner oder die französische Spezialeinheit – hatte eine Granate gezündet. Das war das Einzige, das die grausam zugerichteten Körper um ihn herum erklären konnte und die Tatsache, dass Dark nichts hören konnte außer dem Hämmern seines eigenen Herzens. Er fragte sich, ob Labyrinth das amüsant finden würde. Drohe damit, einem Mann die Trommelfelle zu durchstechen, und das Karma wird es dir heimzahlen.
    Dark erhob sich und kämpfte sich weiter voran. Das Glas seiner Uhr war zerschmettert worden, aber wenn die Zeiger noch funktionierten, blieben ihm nur drei Minuten.
    Das Hauptquartier von Global Alliance wirkte menschenleer. Nichts rührte sich in den Gängen. Die Söldner mussten sofort den Strom unterbrochen und die gesamte Anlage abgeriegelt haben. Hier war er nun also, fast vollständig taub und blind, und suchte nach einem Behälter in der Größe einer schmutzigen Bombe, irgendwo hier unten. Eine Waffe, die Gott weiß wann hier versteckt worden war – vor Wochen? Monaten? Vielleicht sogar vor Jahren? Julian Blair mochte seinen eigenen Bruder von Anfang an ausspioniert haben – von dem Moment an, da dieser den Ort für seine Zwecke vorbereitet hatte.
    Noch zweieinhalb Minuten.
    Dark löste den Strahlungsdetektor von seinem Gürtel und betätigte den Einschaltknopf. Nichts geschah. Er versuchte es wieder – nichts. Verdammt, nein!
    NEIN!
    Das Strahlenmessgerät war tot. Die Explosion musste es beschädigt haben.
    Wenn Labyrinth Steve Dark jetzt sehen könnte, würde er bestimmt vor Freude jauchzen. Der einzige Mann, der ihn aufhalten konnte, war buchstäblich verloren in einem Labyrinth, das er sich selbst bereitet hatte, blind und taub und des künstlichen Sinnes beraubt, der ihn hätte retten können, der sie alle hätte retten können.
    Noch zwei Minuten.
    Ach, verdammt.
    Dark würde seine letzten Sekunden auf Erden dennoch mit der Suche verbringen.
    Riggins saß auf dem Boden von Damien Blairs Büro, mit gespreizten Beinen wie ein Kindergartenkind. Dark sah den zweiten Strahlungsdetektor rechts von ihm liegen. Ein stählerner Kasten stand zwischen seinen Beinen. Er hatte es geschafft. Riggins hatte das verdammte Ding gefunden. Die ganze Zeit über war es in einem
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