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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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Albtraum .
    Dark hob die Seite an. Unter dem Rätsel befand sich eine schwere Atomuhr von der Art, wie man sie in Luxusgeschäften für Menschen, die schon alles besaßen, kaufen konnte. Diese Uhren garantierten eine Genauigkeit in den Bruchteilen von Millisekunden. Eine digitale Anzeige zählte darauf eine Frist herunter, die vom jetzigen Zeitpunkt an gerechnet nicht einmal zwölf Stunden in der Zukunft lag – Weihnachten um Mitternacht.
    Das Wann.
    Ein Albtraum … in etwas weniger als einem halben Tag.
    Wer war also gemeint?
    Wer sollte das letzte Opfer sein?
    Blair war schon tot.
    Die Antwort lag womöglich in einem kleinen Glasfläschchen, das gesichert in einer Lederschleife steckte, die an der Seite des Aktenkoffers eingenäht war. Dark zog sie behutsam mit seinen verbundenen Händen heraus und hielt sie prüfend in die Höhe. Eine dunkelrote Flüssigkeit war darin, nicht mehr als eine Unze, die die Hälfte der Phiole füllte.
    Blut.
    Dark hatte genug davon gesehen, um das zu erkennen. Das Blut des letzten Opfers, möglicherweise?
    Die Uhr tickte. Er brauchte ein Laboratorium – sofort !
    Natasha stand vor dem schwer bewachten Krankenzimmer, in dem Labyrinth lag, als ihr Tablet-PC plötzlich pingte .
    Der Laut riss sie zurück in die Wirklichkeit. In ihre neue Wirklichkeit. Während der letzten halben Stunde hatte sie in Gedanken ihr Leben Revue passieren lassen und erkannt, dass sie jeden Funken ihres Selbst in das Team gesteckt hatte und dass wenig davon für sie geblieben war. Sie war am Anfang so wütend auf Dark gewesen, weil er ebendas zu verspotten schien, was ihr lieb und teuer war. Jetzt verstand sie seine Distanz. Denn wenn einem die Dinge, die einem lieb und teuer waren, genommen wurden, dann blieb eine Leere zurück, die wie die Hölle wehtat.
    Aber das Ping wies auf ein neues Video hin, das im Netz hochgeladen und mit dem Label »Labyrinth« gekennzeichnet worden war.
    Natasha schaute auf ihren Schirm, klickte sich durch die Anzeige und fand den neuen Film. Anscheinend war er erst vor wenigen Sekunden aufgespielt worden, von …
    … von dem im Koma liegenden Mann in dem schwer bewachten Zimmer hinter ihr?
    [Um das Labyrinth zu betreten, gehen Sie bitte auf die Webseite www.level26.com und geben Sie dort den Code ein: confession]

86.
  
      
    Natasha sah sich das Video an, in dem das Monster seine Botschaft verbreitete.
    Mit gesenkten Brauen, die Augen direkt auf die Kamera gerichtet. Wie so viele der größten Ungeheuer der Geschichte sah er ganz durchschnittlich aus. Wie der Geschäftsmann, der gleich neben einem im Flugzeug sitzen könnte. Wie die Person, die man ansprechen und in einer fremden Stadt nach dem Weg fragen würde. Der freundlich dreinblickende Jedermann aus der Bar, der Ihnen einen Drink ausgibt, ohne dass Sie sich etwas dabei denken – weil wir alle von Geburt an dazu erzogen sind, jenen zu vertrauen, die normal aussehen, und solche zu fürchten, die ungewöhnlich oder ausgeflippt wirken.
    »Mein Name ist Julian Blair, und ich möchte Ihnen helfen, aus dem Labyrinth zu entkommen.«
    In diesem Moment wurde Natasha alles klar.
    Blair.
    B-L-A-I-R
    In dem Beinamen selbst versteckt:
    L-A-B-y-R-I-n-t-h
    Ein Familienscherz.
    Das letzte Rätsel.
    Natasha schauderte bei der Erkenntnis. Die ganze Zeit über hatte Damien ein Monster gejagt, und dieses Monster war sein eigener Bruder gewesen. Der Wurf einer Münze hatte sein Schicksal entschieden. Ein Bruder auf der Seite von Recht und Ordnung, der andere verloren an die Finsternis. Warum hatte Damien ihnen nichts davon erzählt? Warum hatte er sich so davor gefürchtet, die Wahrheit einzugestehen? Nicht auszudenken, wie sehr ihnen diese Information bei der Suche nach Labyrinth hätte helfen können. Das Wissen hätte alles verändert.
    Und dann erkannte sie – es konnte immer noch alles ändern!
    Natasha nahm das Telefon von der Hüfte und wählte.
    Das Pennsylvania General hatte kein kriminaltechnisches Laboratorium, natürlich nicht. Aber sie waren perfekt dafür ausgestattet, um Blutproben zu analysieren. Es konnte Stunden dauern, eine DNA-Übereinstimmung zu ermitteln, wenn sie Glück hatten. Aber Labyrinth war noch nie so geradlinig mit seinen Hinweisen gewesen. Es konnte eine andere Botschaft in dem Blut verborgen sein.
    Zuallererst gab Dark eine Untersuchung auf Giftstoffe in Auftrag, und er wies die Laboranten an, jede nur erdenkliche Vorsichtsmaßnahme dabei zu treffen. Dann hockte er sich mit einer eigenen Probe vor
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