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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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hatte.
    »Diese Fotos … zufällig durcheinandergeworfen. Er hat die Geburtsdaten manipuliert.«
    »Großartig, großartig «, sagte Labyrinth. »Wie habe ich das wohl gemacht? Wie habe ich Zugriff darauf bekommen?«
    »Halten Sie endlich Ihre verdammte Klappe, bevor ich eine Kugel darin versenke«, rief O’Brian.
    Natasha sagte: »Der letzte Anschlag war nur ein Testlauf. Er hat heute an den Krankenhaussystemen herumgefummelt – in allen Krankenhäusern im ganzen Land sind Patienten kollabiert.«
    »Ms Garcon, ich bin stolz auf Sie. Ich weiß, unser innig geliebter, verstorbener Freund Mr Blair wäre ebenfalls stolz auf Sie gewesen. Ja, während jeder damit beschäftigt war, Ihre kleinen Krankenhaussysteme nach Fehlern abzusuchen, hat ein Team von unabhängigen Dienstleistern in Indonesien die Sicherheitslücke ausgenutzt.«
    Labyrinth lächelte sie alle an.
    »Man hat mir meinen Namen genommen. Aber auf diese Weise habe ich erfahren, dass Namen überhaupt nichts bedeuten .«
    Tausende von Neugeborenen rund um die Welt standen kurz davor, auf einen Schlag ihre Identität zu verlieren. Und Dark hatte keine Ahnung, wann das geschehen sollte.
    Er dachte sofort an seine Tochter Sibby. Er konnte nichts dagegen tun. Es geschah ganz unwillkürlich. Ein Baby, das in den Gewölben eines Monsters auf die Welt gekommen war, ohne eine Vorstellung davon, dass die Mutter im Sterben lag, und schlimmer: Ohne eine Vorstellung davon, dass das Blut des Monsters auch durch ihre eigenen Adern floss. Das Leid der Unschuldigen hatte etwas ganz besonders Erschreckendes an sich – dass die Karten schon vom Augenblick der Geburt an gegen einen gemischt waren.
    Dark konnte das nicht zulassen.
    Er zog das Skalpell aus Roedings Hals und ging damit zu Labyrinth. Er kauerte sich neben ihm nieder und lächelte.
    »Ich bin früher schon gefoltert worden«, sagte Labyrinth.
    »Aber noch niemals so«, erwiderte Dark. Er umfasste das Gesicht des Mannes mit einer Hand und drehte es zur Seite. »Ich glaube, ich werde mit den Trommelfellen anfangen.«
    »Das wird nicht funktionieren. Und ich glaube, das wissen Sie auch, Steve Dark. Sie wollen mir einfach nur so viel Angst einjagen, dass ich mit Ihnen zusammenarbeite. Aber denken Sie wirklich, dass die Androhung von Folter mich gefügig machen wird? Ich bin selbst der Folterer gewesen! Ich habe dieses Spiel erfunden!«
    »Dark – was zum Teufel tun Sie da?«
    »Lassen Sie den Mann arbeiten«, sagte O’Brian.
    »Oder vielleicht mit einem Auge.« Dark drückte die Spitze des Skalpells gegen die fleischige Höhlung unter dem rechten Augapfel von Labyrinth. »Sie können mich jederzeit aufhalten.«
    »Hm-hm.«
    Labyrinth bewegte die Zunge in seinem Mund herum, als müsste er ein Körnchen herauspulen, das sich zwischen zwei Backenzähnen verfangen hatte.
    »Ich sehe Sie dann später wieder«, sagte er.
    Sofort erkannte Dark, was er vorhatte. Der Superagent benutzte ein Notfallsystem, das ohne Zweifel in einem hohlen Zahn versteckt gewesen war. Eine altehrwürdige Spionagetradition. Wenn man gefangen worden war und auch unter Folter auf keinen Fall wichtige Geheimnisse preisgeben wollte, dann öffnete man seinen falschen Zahn und schluckte die Zyankalikapsel, die man darin verborgen hatte.
    Dark packte Labyrinths Gesicht unter der Nase und um das Kinn und gab sich alle Mühe, die Kiefer auseinanderzuzwingen. Ohne Erfolg. Der Mund war wie zugenagelt, die Muskeln fest wie Stahltrossen, die Kiefer unbeweglich wie gemeißelt. Dark ballte die Faust und schlug Labyrinth kurz und hart ins Gesicht. Der Kopf des Mannes flog nach hinten. Sonst passierte nichts. Und was auch immer Labyrinth geschluckt hatte, es war schon seine Kehle hinabgeglitten, wie das schwache Lächeln auf seinem blutigen Gesicht verriet.

83.
LABYRINTH
      
    Nun.
    Jetzt heißt es Abschied nehmen.
    Vorläufig.
    Ich habe nicht erwartet, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt ausblenden muss, aber Dark ließ mir keine Wahl. Ich kenne diesen wilden Blick voll selbstgerechtem Zorn, den ich in seinen Augen sehe – die Bereitschaft, mich zu verletzen, um zu erfahren, was er wissen muss. Er hält sich dabei für einen Helden. Ich weiß es besser. Ich habe die Fotos von Sqweegels Autopsie gesehen. Brüder im Fleische, ob eine Latexhaut darüber liegt oder nicht.
    Ich habe keinen Zweifel daran, dass ich aushalten kann, was auch immer Dark auszuteilen beabsichtigt. Aber ich habe keine Lust auf dieses ermüdende alte Schauspiel. Oooh, sieh da – Ihr
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