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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben!
Autoren: Jessica Fox
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etwas in ihr Notizbuch kritzelte, fing der Diamant ihres Verlobungsrings das Sonnenlicht ein und warf einen kleinen Regenbogen quer über den Tisch.
    Fern schloss die Augen. Zoe hatte recht. Sie war nicht bereit, dieses Risiko einzugehen.
    «Wenn ich ihn habe gehen lassen», fuhr Zoe fort, «dann gibt es schließlich auch die Möglichkeit, ihn zurückzugewinnen, nicht wahr?»
    «Meinst du?»
    «Natürlich! Wir müssen lediglich dafür sorgen, dass du mit diesen Kerlen wieder sprichst, und dann findest du sicherlich heraus, welcher es ist!»
    «Warum eigentlich immer
wir
?», wollte Fern wissen. «Und was ist überhaupt mit deiner Prophezeiung?»
    «Ach, meine war nicht halb so interessant wie deine, Süße. Außerdem bin ich eine alte, quasi verheiratete Frau, also kann ich Romantik und Aufregung nur über meine Single-Freundinnen bekommen! Darum ist es ein glücklicher Zufall, dass zwei deiner Verflossenen ohnehin schon zur Hochzeit eingeladen sind. Einer davon ist ärgerlicherweise das Schwein, weil er bei Steve in der Rugby-Mannschaft spielt. Grrr.» Zoe schnitt eine Grimasse. Fern wusste, dass Zoe mit Steve darüber gestritten hatte, aber Steve – netter Kerl, der er nun einmal war – konnte sich nicht vorstellen, eine Hochzeitseinladung rückgängig zu machen. «Und der andere ist Luke, der vermutlich gar nicht kommen kann.»
    Fern verzog das Gesicht. «Dann bleibt also nur Seb. Na toll.»
    «Ich bin sicher, ich könnte noch eine Einladung für Matt rausschinden. Schließlich ist er der Sohn von alten Freunden der Familie. Wir haben ihn in der ersten Einladungsrunde weggelassen, aber da einige Leute nicht kommen können, kriegen wir ihn bestimmt irgendwie unter. Was meinst du?»
    Fern war sich nicht sicher, ob sie Matt wirklich wiedersehen wollte. Er hatte bei der Trennung ein paar nicht so nette Dinge gesagt. Es war wahrscheinlicher, dass er ihr eine Kopfnuss verpassen würde, anstatt sich als ihre verlorengegangene, große Liebe zu entpuppen. Oder hatte Fern ihn vielleicht zu schnell abgeschrieben? Hatte sie die Liebe ihres Lebens aufgegeben, bloß weil er gerne sesshaft werden wollte?
    «Schließlich hast du mir dauernd erzählt, wie lieb Matt war.» Zoe fuhr mit der Dampfwalze durch Ferns emotionalen Porzellanladen. «Hat er dich nicht damals liebevoll gepflegt, als du dein Handgelenk gebrochen hattest? Und hat Matt dir im ersten Monat eurer Beziehung nicht jeden Tag Blumen geschickt?»
    Fern nickte. Doch damals hatte sie sich eher wie ein krankes Kätzchen in seiner Praxis gefühlt. Und die Sache mit den Blumen hatte sie nach wenigen Tagen wahnsinnig gemacht. Es war kein Spaß gewesen, von Fleurop verfolgt zu werden. Aber rückblickend wirkte das Ganze zugegebenermaßen ziemlich süß. Was also, wenn Matt der Traummann war, den sie hatte ziehen lassen?
    Zoe hatte recht. Sie konnte es nicht riskieren.
    «Okay!» Die Aufregung machte sich als kleiner Knoten in ihrem Bauch bemerkbar. «Lad ihn ein. Es kann nicht schaden, ihn wiederzusehen. Also, nur für den Fall.»
    «Das ist die richtige Einstellung!» Zoe grinste. «Ich weiß genau, wie die Sache ausgehen wird. Ich fühle es! Lass uns zur Feier noch einen Kaffee trinken.»
    Während Zoe sich zwischen den Tischen hindurch ihren Weg bahnte, stützte Fern ihren hämmernden Kopf in die Hände und versuchte, der aufsteigenden Nervosität Herr zu werden. Ich muss mich mal abregen, ermahnte sie sich streng. Nur weil eine Wahrsagerin mir erzählt hat, dass ich den Richtigen bereits getroffen habe, muss das noch lange nicht stimmen!
    Aber es hatte keinen Sinn, vernünftig zu sein. Es lag Fern außerdem gar nicht, vernünftig zu sein – siehe Plateaustiefel. Aber sie wollte es versuchen. Und während sie die Augen schloss und die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht genoss, hörte sie wieder Angelas ruhige, entschiedene Stimme …

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel fünf
    Z oe, du siehst umwerfend aus!», stellte Fern begeistert fest, als sie am darauffolgenden Wochenende das Schlafzimmer betrat, wo die Braut sich hergerichtet hatte. In ihrem schlichten weißen Etuikleid von Vera Wang und den blonden Haaren, die sie zu einem eleganten Knoten geschlungen hatte, war Zoe so atemberaubend schön, dass Fern Tränen in die Augen stiegen.
    «Meinst du, das geht so?» Zoes Blick begegnete im Spiegel dem von Fern. «Du findest also nicht, dass ich schon ein bisschen zu betagt bin, um das so zu tragen?» Sie nestelte an der weißen Gardenie herum, die hinter ihrem Ohr
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