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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben!
Autoren: Jessica Fox
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Magen vor Angst heftig zusammen. Was, wenn es stimmte und sie ihre einzige Chance auf Glück verspielt hatte? War sie so unvorsichtig gewesen?
    «Der, der durchs Netz ging …», flüsterte Zoe. «Das ist so romantisch!»
    «Ach ja?» Fern fand überhaupt nicht, dass das romantisch klang. Ihrer Ansicht nach war das alles entsetzlich kompliziert. Sie würde nicht nur ihre Liste an Exfreunden durchgehen müssen, sondern dann auch noch einen ganz gewaltigen Kniefall machen und zu Kreuze kriechen müssen, wenn sie geklärt hatte, wer der Richtige war. Beim bloßen Gedanken daran taten ihr schon die Knochen weh.
    Zoe kramte in ihrer Tasche und holte einen Stift und ein wunderschönes, in Leder gebundenes Notizbuch von Smythson heraus, auf dessen Deckel in goldenen Kursivbuchstaben das Wort
Hochzeitsplaner
eingeprägt war. Sie blätterte weiter nach hinten, wählte eine freie, cremeweiße Seite und zückte den Stift. «Also, wir brauchen einen Schlachtplan.»
    Fern rollte mit den Augen. Zoe nahm es mit dem Vorausplanen immer besonders ernst. Schon an der Uni hatte sie alle Termine und Deadlines stets eingehalten, während Fern sich am Ende eines Semesters mit Koffeintabletten vollgestopft und die Nächte durchgearbeitet hatte, um die geforderten Essays aufzuarbeiten.
    «Schau mich nicht so an», schimpfte Zoe. «Los jetzt, lass uns mal richtig nachdenken. Wer, glaubst du,
könnte
es sein? Fällt dir da spontan irgendwer ein?»
    Fern nahm einen großen Schluck Kaffee und dachte angestrengt nach. Aber das hatte sie doch schon die ganze letzte Nacht im Bett getan. Wie in einem Film war ihre Vergangenheit vor ihrem inneren Auge abgelaufen. Letztlich gab es nur drei Männer, die sie aufrichtig geliebt hatte.
    Die erste Erinnerung kam mit einer bittersüßen Welle der Nostalgie. Schließlich gibt es die erste große Liebe kein zweites Mal.
    Luke Scottman war Ferns erster richtiger Freund, und sie waren fast die ganze Universitätszeit zusammen gewesen. Zoe und Fern hatten Luke beim Theaterclub an der Uni kennengelernt, als sie alle beim
Sommernachtstraum
mitspielten. Fern konnte ihr Glück kaum fassen, als sie die Rolle der Hermia bekam und mit dem großen, gutaussehenden Kerl spielen durfte. Mit seinen stechenden blauen Augen würde er den Lysander geben. So zu tun, als sei sie in ihn verliebt, fiel ihr nicht besonders schwer, und bald wurde aus dem Spiel Wirklichkeit. Die beiden waren unzertrennlich, oder, wie Zoe es einmal formulierte, sie glichen siamesischen Zwillingen, die an den Lippen zusammengewachsen waren!
    «Nun, da wäre natürlich Luke», sagte Fern langsam. «Aber das ist so lange her, dass es mir inzwischen unwirklich vorkommt.»
    Zoe nickte und notierte seinen Namen in ihrem Buch. «Ich weiß, was du meinst. Ich kann auch kaum glauben, dass wir tatsächlich mit ihm zusammen studiert haben, und schon gar nicht, dass wir beste Freunde waren. Wer hätte damals gedacht, dass aus Luke mal ein waschechter Hollywoodstar würde?» Sie hielt inne. «Erst neulich habe ich gelesen, dass er höchstwahrscheinlich die Hauptrolle in diesem neuen Actionfilm kriegt. Wie hieß der noch gleich?»
    «Dynamite»
, antwortete Fern, die den Artikel auch gelesen und sich für Luke gefreut hatte. «Seit unserer Uni-Theatergruppe hat er’s auf jeden Fall weit gebracht.»
    «Luke war aber auch immer ein super Schauspieler», erinnerte sich Zoe. «Da überrascht es mich nicht wirklich, dass er eine so steile Karriere hingelegt hat. Ganz abgesehen davon, dass er einfach unfassbar sexy ist!»
    «Mmm.» Fern pikte mit einer Gabel in den Panino, der vor ihr auf einem Teller lag. Der geschmolzene Käse war inzwischen hart geworden, und auf der Serviette breitete sich eine Fettlache aus. Aber sie hatte sowieso keinen Hunger. Dachte sie an ihre Verflossenen, verging ihr meist der Appetit. Eine gute Diät eigentlich.
    «Bereust du, dass du dich von Luke getrennt hast?», fragte Zoe vorsichtig.
    Fern seufzte. Sie hatte Luke angebetet, aber nach der Uni hatte es sie in unterschiedliche Richtungen gezogen.
    «Nicht wirklich.» Fern drehte den dicken Bernsteinring an ihrem Finger hin und her. «Wir wollten ganz unterschiedliche Dinge, und das Timing hat einfach überhaupt nicht gestimmt. Luke wollte aus der Schauspielerei einen Beruf machen und ich mich auf die Bühnenbildnerei konzentrieren. Ich wusste, daraus wird nichts, wenn ich mit ihm von Filmset zu Filmset reise. Außerdem», sie seufzte wieder, «hatte ich es auch satt, ständig pleite zu
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