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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben!
Autoren: Jessica Fox
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steckte, und griff dann nach dem darauf abgestimmten Strauß.
    «Du siehst wunderschön aus!» Fern nahm ihre Freundin vorsichtig in den Arm. «Steve ist ein echter Glückspilz. Und was dein Alter betrifft: Ich hab selten einen solchen Mist gehört!»
    «Du hast doch gesagt, dass du zu alt bist für den Brautjungfernjob.»
    «Bin ich doch auch! Gib zu, ich würde in rosafarbenen Rüschen entsetzlich aussehen – wie ein einsames Klorollenhäubchen!»
    «Was denkst du eigentlich von mir? Meine Brautjungfern tragen Kirschrot!»
    Fern grinste. «Das ist natürlich ganz was anderes als Rosa! Trotzdem werden deine Nichten das viel besser machen, als ich es je könnte. Ich würde garantiert auf dem Weg zum Altar stolpern und im Taufbecken landen oder so was.»
    Zoe warf einen Blick auf Ferns Schuhwerk – grüne Pumps mit hohen Keilabsätzen und scharlachroten Bändern um die Knöchel – und musste lächeln. Ferns Hang zu Dramatik inklusive Knochenbrüche war unter ihren Freunden wohl bekannt!
    «Außerdem», fügte Fern hinzu, «du weiß doch, wie es heißt: ‹Immer nur Brautjungfer, niemals die Braut.› Ich werde mein Liebesglück nicht weiter gefährden, nein danke! Nicht wenn mein ehemaliger und zukünftiger Mr. Right auf dieser Hochzeit ist!»
    «Dazu wollte ich dir noch was sagen», setzte Zoe an, «ich glaube, du solltest wissen, dass –»
    Doch da stürzte Zoes Vater, im schicken Anzug, ins Zimmer und strahlte seine wunderschöne Tochter an.
    «Es ist so weit», erklärte Mr. Forster und bot Zoe den Arm, damit sie sich bei ihm unterhaken konnte. «Ich kann nicht fassen, dass mein kleines Mädchen tatsächlich heiratet!»
    Fern traten wieder Tränen in die Augen. Sie freute sich so für Zoe, doch gleichzeitig verspürte sie einen Schmerz bei dem Gedanken, dass ihr eigener Vater nicht da sein würde, um sie zum Altar zu geleiten.
    Reiß dich zusammen!, befahl sie sich selbst streng. Falls du nicht rauskriegst, wen du dir durch die Lappen hast gehen lassen, wird das mit dem Altar sowieso nichts mehr.
    «Viel Glück, Zoe.» Fern blies ihrer Freundin einen Luftkuss zu. «Genieß jeden Augenblick.» Dann schlüpfte sie aus dem Zimmer und versuchte ihr Möglichstes, nicht darüber nachzudenken, dass sie sich am selben Ort befand wie Matt und Seb. Barfuß über glühende Kohlen zu laufen, wäre ihr leichter gefallen.
    Ich werde jetzt nicht an sie denken!, wiederholte sie innerlich. Dies hier war Zoes großer Tag, und sie wollte jede Sekunde davon mitbekommen. Angelas Weissagung hatte sie ohnehin schon ganz verrückt gemacht.
     
    Zoe und Steve hatten sich entschieden, ihre Hochzeit in einem bezaubernden Landhaushotel zu feiern. Die Zeremonie sollte im großen Ballsaal stattfinden und der anschließende Empfang im prächtigen Speiseraum, von wo aus die Gäste, wenn es das Wetter erlaubte, hinaus auf die Terrasse und in den Garten flanieren konnten. Als Fern die geschwungene Treppe aus dem ersten Stock hinuntereilte, bewunderte sie das mit Efeu, weißen Rosen und flatternden kirschroten Bändern umschlungene Geländer. Erleichtert seufzte sie auf, weil durch die Kuppel im Dach Sonnenstrahlen hereinfielen.
    Die Brautjungfern, die bereits am Fuße der Stufen warteten, sahen in ihren kirschroten Kleidern und den Gardenien mit Schleierkraut im Haar bezaubernd aus. Trotzdem war Fern froh, nicht mit von der Partie zu sein. Sie gefühlte sich viel wohler in ihrem Vintage-Kleid mit rot-grünem Liberty-Druck, das sie in einer ihrer Lieblingsboutiquen gefunden hatte, und den grünen Keilabsatzschuhen, die sie etwas größer machten. Elegante Haarknoten hatte Fern mit ihren Locken noch nie hinbekommen. Deshalb hatte sie sie heute nur locker hochgesteckt, sodass ein paar lose Strähnen ihr Gesicht einrahmten, und eine rote Rose hinters Ohr geklemmt. Dazu ein perfekt stützender BH und Omaunterhosen, auf die Bridget Jones stolz wäre, und Fern war bereit für den Kampf.
    Beziehungsweise für eine Begegnung mit ihren Exfreunden …
    Sie setzte sich auf einen Stuhl etwas weiter hinten im Raum, verstaute ihre rote Plüschtasche unterm Stuhl und sah sich unauffällig um. Das allgemeine aufgeregte Murmeln übertönte die Bemühungen eines Streichquartetts, und an der Tür gab Zoes Hochzeitsplanerin dem Standesbeamten letzte Anweisungen. Vorne stand Steve unter einem Blumenbogen mit dem Trauzeugen an seiner Seite. Die leicht verspannte Haltung seiner Schultern verriet, wie nervös er war.
    Fern verrenkte sich den Hals, um Priya
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