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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman
Autoren: Bastei Lübbe
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sämtliche Kosten übernommen   – solange wir nicht durchdrehen und uns bei der Auktion unterwegs einen van Gogh kaufen.«
    »Ist das wirklich wahr?« Roz schluckte.
    »Einhundertprozentig vollkommen wahr«, antwortete Ven. Sie griff wieder in ihre Tasche und holte zusammengefaltete Schecks hervor, die sie ihren beiden verblüfften Freundinnen gab.
    »Der Scheck ist von dir!«, sagte Olive.
    »Ja, logisch. Ich habe den, den sie mir geschickt haben, auf mein Konto eingezahlt, und das ist euer Anteil.«
    »Ich weiß nicht, ob ich so kurzfristig Urlaub nehmen kann.« Roz klang merklich kleinlaut, nachdem sie nun begriffen hatte, dass Ven keinen bizarren Scherz mit ihnen trieb. »Die alte Kuh Hutchinson würde mir nicht mal frei geben, wenn ich heute Nacht sterbe.«
    »Tja, da irrst du dich, denn das hat sie schon. Ich habe mit Manus geredet, sie angerufen und den Urlaub für dich beantragt.«
    Roz’ fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Ich wollte bloß dafür sorgen, dass alles glattgeht. Entschuldige, Ol, dass ich das für dich nicht arrangieren konnte.« Sich hinter Olives Rücken mit David zu verschwören, war nicht in Frage gekommen, denn er hätte seine Frau nie freiwillig weg gelassen. Außerdem war Olive selbständig, und konnte sich nur selbst Urlaub genehmigen.
    »Manus hat nicht die leiseste Andeutung gemacht«, wunderte sich Roz. »Das ist beachtlich, wenn man bedenkt, was ihm schon alles versehentlich rausgerutscht ist.«
    »Ich mochte Manus schon immer«, sagte Ven, die nicht auf Roz’ Spitze gegen ihren Mann eingehen wollte. »Ich wünschte, ich hätte einen Kerl wie ihn zu Hause.«
    »Ja, er ist wirklich süß«, bestätigte Olive und verglich in Gedanken Manus’ stramme Muskeln mit Davids schwabbeligem Bierbauch.
    Roz zuckte nur mit den Schultern. Sie wusste, dass Manus attraktiv war, auch wenn sie es nie zugegeben hätte. Sie hätte glücklich sein sollen, weil sie einen so liebevollen und geduldigen Mann hatte, den ihre Freundinnen mochten, der hart arbeitete, an dem überhaupt alles stimmte. Zupackend und verlässlich, keine Macken oder Allüren, rockstarblond und mit einer sehr athletischen Figur. Oft wünschte Roz sich, sie wäre eine von diesen wilden Frauen, die sich auf einen Mann stürzen konnten und ihn sich direkt auf der Treppe nahmen. Wie Frankie . Der Gedanke an sie hatte die Wirkung einer kalten Dusche, die alle verführerischen Träume von Manus wegspülte.
    »Du musst bei deinen Putzstellen für die zwei Wochen absagen«, sagte Ven zu Olive.
    »Ach, schön wär’s«, seufzte sie. »Ich würde wirklich unheimlich gerne mitkommen, aber dir ist klar, dass ich nicht kann, oder?«
    »Du musst. Wir wollten das doch schon immer, und jetzt haben wir die einmalige Chance. Das ist Schicksal. das Reisedatum ist fest; das stand gleich in den Teilnahmebedingungen. Du kannst nicht kneifen, Olive. Das verbiete ich dir hiermit.«
    »Lass mich darüber nachdenken«, sagte Olive. Natürlich war allen dreien klar, dass sie Ven lediglich davon abhalten wollte, weiter auf sie einzureden.
    »Wohin fährt das Schiff?«, fragte Roz, die noch sichtlich unter Schock stand. Manus hatte mit keinem Wort erwähnt, dass er diese Reise mit Ven hinter ihrem Rücken plante. Wollte er sie aus dem Weg haben? Auf keinen Fall war Roz so naiv und glaubte auch nur eine Sekunde, dass er das für sie getan hatte.
    »Malaga, Korfu, Venedig, Dubrovnik, Korcula, Kefalonia   …« Ven machte eine lange Pause und schaute Olive erwartungsvoll an. Und wie erhofft, sah Olive auf. »Dann weiter nach Gibraltar.«
    »Wo legt das Schiff ab?«, fragte Roz.
    »In Southampton.«
    »Southampton!«
    »Ja, aber keine Sorge, das ist unkompliziert. Wir nehmen einen Bus in Barnsley, der uns bis zum Schiff bringt   – alles im Preis inbegriffen. Ist unser Gepäck im Bus verstaut, sehen wir es erst vor unseren Kabinen wieder. Und sollte der Bus aus irgendwelchen Gründen Verspätung haben, wartet das Schiff auf uns. Ganz einfach und stressfrei.«
    »Oh Mann«, sagte Roz. »Das ist echt dein Ernst, oder? Ich muss dringend zum Klo, sonst mach ich mir gleich in die Hose.«
    »Dann lauf lieber«, entgegnete Ven kichernd.
    »Bin sofort zurück.« Roz sprang auf und lief nach hinten, wo die Toiletten des Cafés waren.
    »Was ist, wenn ich dir vorschlage, dass du Frankie an meiner Stelle mitnimmst«, flüsterte Olive, kaum dass Roz außer Hörweite war. »So gerne ich auch mitkommen würde, ich kann David und Doreen
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