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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat
Autoren: Linda Fairstein
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Rasheed reden will, wenn er aus der Narkose aufwacht.«
    »Ich wette, Nelly Kallin hat recht. Er hat sie manipuliert, nicht aus dem Hinterhalt überfallen«, sagte Mercer. »Wahrscheinlich lief er ihr an dem Tag, an dem sie verschwand, irgendwo über den Weg und überredete sie, zu ihm ins Auto zu steigen. Vielleicht hat er ihr angeboten, sie zur Militärakademie mitzunehmen.«
    Steig nie in ein fremdes Auto, sagte ich mir. Niemals.
    »Ich bin am Verhungern. Gibt’s hier im Präsidium Zimmerservice?«, fragte Mike.
    Mercer rückte sich die Kompresse zurecht und lächelte. »Wohl kaum, Mr Chapman. Nur schickere Verkaufsautomaten als auf dem Revier.«
    »Ich weiß, Coop wird mir sagen, dass sie keinen Hunger hat.«
    »Woher wusste Troy Rasheed überhaupt von dem Verlies im Gouverneurshaus?«
    »Weil man es in seiner Jugend noch besichtigen konnte. Damals war Governors Island noch keine Geisterinsel. Jeder, der dort lebte, wusste über die Geschichte der Insel Bescheid«, sagte Mike.
    Im Vorzimmer waren Schritte zu hören. Keith Scully und Guido Lentini waren vom Rathaus zurückgekehrt.
    »Geht es Ihnen besser, Alexandra?«, fragte Scully, während er Mercer die Hand auf die Schulter legte.
    »Ja, langsam, aber sicher.«
    »Mercer?«
    »Voll einsatzbereit.«
    Mike überließ dem Polizeipräsidenten wieder seinen Stuhl. »Guido, finden Sie nicht auch, dass ein Scotch zur Stärkung angebracht wäre? Ich wollte mich nicht ohne Durchsuchungsbefehl an die Schränke wagen, aber Sie könnten mir ja vielleicht einen kleinen Tipp geben.«
    Scully setzte sich hinter seinen Schreibtisch; er wollte sich wieder an die Arbeit machen. »Und danach besorgen Sie mir den OP-Bericht von Rasheed, in Ordnung, Guido?«
    »Haben Sie auch für mich etwas zu tun?« Mike war viel zu aufgedreht, um jetzt kürzer zu treten.
    »Der Bürgermeister verlangt zu viel von mir«, sagte Scully. »Ich soll ihm sagen, wann Rasheed aus dem Krankenhaus entlassen wird.«
    »Wo liegt das Problem?«, fragte Mike.
    »Er kapiert’s nicht. Er will Rasheed der Presse vorführen. Immer auf der Suche nach einer Fotogelegenheit.«
    Ich blickte zu Mike und lächelte. Als er Kiernan Dylan trotz meiner Einwände im Ruffles verhaftet hatte, war Troy Rasheed von einem der Gäste geknipst worden. Dieser Zufall hatte zweifelsohne einigen Frauen das Leben gerettet.
    »Sagen Sie ihm, er soll zuerst mit Coop sprechen. Sie wissen, wie ungern ich ihr ins Gehege komme.«

59
    »Warum gehst du nicht ans Telefon, Alex?«, fragte Joan Stafford. »Warum nimmt dein Anrufbeantworter keine Nachrichten mehr entgegen?«
    Es war Freitagnachmittag, und ich war allein in meiner Wohnung. »Ich bin ausnahmsweise mal wählerisch. Ich habe es ausgeschaltet. Deshalb rufe ich dich ja an, um dir zu sagen, dass es mir gut geht.«
    Joan hatte alle zwei Stunden angerufen, seit sie in den Nachrichten von unserem Showdown mit Troy Rasheed gehört hatte.
    »Das ist alles - ›gut‹?«
    »Mir geht’s bestens, Joannie. Ehrenwort. Ich habe mich die ganze Woche brav an alle Regeln und Vorschriften gehalten. Ich wurde debrieft und noch mal debrieft. Die Ärzte haben mich von Kopf bis Fuß untersucht. Meine Kratzer und Blutergüsse wurden vermessen und fotografiert. Als ich nach Hause kam, trug ich noch den Krankenhauskittel unter Scullys Trenchcoat, weil man meine Sachen ins Labor geschickt hat, um sie auf Körperflüssigkeiten und andere Spuren zu untersuchen. Scully bestand sogar darauf, dass ich ein paar Stunden beim Polizeipsychologen absitze.«
    »Klingt, als hättest du alle auf Trab gehalten - bis auf die Gerichtsmediziner, Gott sei’s gelobt. Hast du dem Seelendoktor irgendetwas erzählt, was Nina und ich nicht wissen, Liebes?«
    »Ich habe keine Geheimnisse vor euch, Joan.«
    »Dann komm und verbring das Wochenende mit Jim und mir. Wir fahren ans Meer. Du kannst dich ausruhen und ich werde dich nach Strich und Faden verwöhnen.«
    »Momentan fühle ich mich zu Hause am wohlsten. Ich gönne mir gleich ein heißes Bad.«
    »Alex, draußen hat es fünfunddreißig Grad. Ist dir immer noch nicht heiß genug?«
    »Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren und das Schaumbad wird alle meine Schmerzen lindern.« Nach der Aufregung der letzten Tage fühlte ich mich in meinen eigenen vier Wänden am sichersten.
    »Du wirst verhungern, wenn du übers Wochenende allein bist.«
    »Wahrscheinlich wurde der Lieferservice extra für mich erfunden, Joan.«
    Sie zögerte. »Du brauchst Zeit für dich,
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