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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller
Autoren: Brian Keene
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stärker. Als sich der Staub lichtete, war der Leichenfresser bereits um die Ecke gebogen und stand wenige Meter entfernt. Die Kreatur legte den spitzen Kopf schief und lachte.
    »Ihr könnt nirgendwohin mehr fliehen. Du hast mir gute Unterhaltung geboten, Junge, und dafür bin ich dir dankbar. Aber es ist an der Zeit, dieses Spiel zu beenden. Ich werde deinen Tod schnell gestalten – nicht aus Freundlichkeit oder Mitgefühl. Glaub mir, nur allzu gern würde ich es genießen, dir für dein Eindringen langsam die Haut abzuziehen. Aber ich muss mich darum kümmern, was an der Oberfläche vor sich geht. Hast du, und der Sohn des Totengräbers, wirklich geglaubt, ihr könnt mein Königreich stürzen?«
    Timmy leckte sich über die Lippen, zu verängstigt, um etwas zu erwidern. In der Nase und am Gaumen spürte er den Geschmack von Erde. Sein Mund fühlte sich sehr trocken an.
    »Einerlei«, meinte der Ghoul. »Heute Nacht werdet ihr mir beide als Nahrung dienen. Und meinen Gemahlinnen auch.«
    Karen drückte Timmys Hand so fest, dass seine Knöchel knackten.
    Der Ghoul hob die Klauen an und trat bedrohlich einen Schritt vor. Timmys Blick heftete sich auf die Messerwunde – oder vielmehr an die Stelle, an der sich die Wunde hätte befinden sollen. Sie war bereits verheilt. Den einzigen Hinweis darauf, dass Deb die Kreatur überhaupt je gestochen hatte, lieferte das getrocknete Blut an den Oberschenkeln und Beinen.
    Der Tunnel erzitterte abermals, die Decke bröckelte. Weitere Erde rieselte auf sie alle herab. Der Ghoul stolperte rückwärts. Timmy und Karen pressten sich gegen die Wand und hielten den Atem an, um die Erde und den Staub nicht in den Rachen zu bekommen. Das Geräusch des Baggermotors schwoll an und füllte den Tunnel aus.
    Du hattest recht, Barry, dachte Timmy. Wir hätten nicht versuchen sollen, das allein durchzuziehen. Wir hätten es einfach den Erwachsenen sagen sollen. Wir können nicht gegen ein Monster kämpfen ...
    Die Staubwolke legte sich und der Ghoul sprang auf sie zu.
    Barry kämpfte mit der Gangschaltung. Der Hebel vibrierte in seiner Hand und wollte sich nicht rühren. Der Bagger schwankte. Das vordere Teil schaukelte hoch über dem Boden. Der Junge hatte einen neuen Erdfall erspäht und versucht, zurückzusetzen, um nicht über die Vertiefung zu fahren, weil er fürchtete, der gesamte Boden könnte nachgeben und einbrechen. Beim Wenden war er über einen Grabstein gerollt und nun steckte er fest. Er drückte kräftiger gegen den Ganghebel. Das Getriebe gab ein grässliches Knirschen von sich. Der Auspuff spie schwarzen Rauch aus.
    Am Horizont wurde der Sonnenaufgang heller. Die leuchtende Kugel lugte mittlerweile über die Wipfel von Bowmans Wald.
    Keuchend versuchte es Barry erneut. Während er mit dem Ganghebel kämpfte, zerrte etwas an seinem Arm. Barry blickte hinab, sah blutige Finger, die sein Handgelenk umschlossen, und schrie auf.
    Sein Vater klammerte sich seitlich am Bagger fest. Der alte Mann grinste. Blut strömte ihm übers Gesicht. Er sah aus, als könne er kaum stehen, geschweige denn, sich an einem wild schwankenden Fahrzeug festhalten, dennoch verstärkte sich sein Griff.
    »Das war’s für dich, Junge.« Clark spuckte Blut aus. »Zeit, dass du deine Lektion erhältst, und zwar ein für alle Mal.«
    »Weg von mir.« Mit einem Ruck zog Barry den Arm zurück und schüttelte seinen Vater ab. Mit rudernden Armen kippte Clark ein Stück rückwärts, dann hievte er sich wieder auf und klammerte sich an der Seite des Baggers fest. Mit einer Faust zielte er auf Barrys Kopf, verfehlte ihn in seinem geschwächten Zustand jedoch. Barry wich ihm mühelos aus und schlug zurück. Diesmal traf er. Seine Faust krachte in den bereits verheerend verletzten Mund seines Vaters. Clark Smeltzers Lippen platzten unter den Knöcheln seines Sohnes explosionsartig auf. Weiteres Blut spritzte auf sie beide.
    Barrys zweite Hand rutschte vom Lenkrad ab. Der Bagger geriet auf dem Grabstein ins Schlingern und neigte sich in gefährlichem Winkel nach vorn. Vater und Sohn krallten sich fest, hatten Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Schmerzen peitschten durch Barrys Hand. Er blickte hinab und sah, dass ein Stück Zahn von seinem Vater aus dem Knöchel seines Mittelfingers ragte.
    Clark Smeltzers Hand schoss vor und schloss sich um Barrys Kehle. Barry versuchte, zu atmen, doch es gelang ihm nicht. Seine Zunge baumelte aus dem Mund, seine Augen quollen aus den Höhlen. Grunzend drückte sein Vater fester
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