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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes
Autoren: Rachel Aaron
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ihm fest, und als schließlich die letzten Flammen im Haus verloschen, war Elis Gestalt durch den dichten Rauch kaum noch zu erkennen. Ein lautes Geräusch brauste durch die plötzliche Dunkelheit, und ein Riese brach aus dem blitzenden Rauch hervor. Er war so groß wie das Haus, das er berührte. Glühend und flüssig stand er da, in einer untersetzten, wie aus fließendem Feuer geschaffenen, fast menschlichen Form, komplett mit einem gigantischen, grinsenden Gesicht. Kleine Dampfwolken stiegen von der Oberfläche des Giganten auf, als der sanfte Regen ihn traf, aber das brennende Ungetüm ignorierte das Wasser. Stattdessen grinste er mit monströser Freude auf den Herzog hinunter.
    »Siehst du, Edward«, sagte Eli. Seine Stimme war heiser vom Rauch, doch immer noch spöttisch, immer noch triumphierend, während er mit einem Grinsen über seine Schulter sah, »du bestimmst nicht länger den Preis.«
    Der Herzog kniff die Augen zusammen. »Also erscheint endlich dein Feuergeist? Nachdem du ihn bei unserer kleinen Unterhaltung nicht hervorgeholt hast, fing ich schon an zu glauben, dass auch er nur ein Gerücht ist.«
    »Komm schon«, meinte Eli. »Du warst bei Weitem nicht angsteinflößend genug, um einen meiner Trümpfe auszuspielen.«
    »Wirklich?« Der Herzog verzog das Gesicht. »Nun, lass uns doch mal schauen, wie viele du noch ausspielen kannst, bevor du stirbst.«
    »Also«, meinte Eli und drehte sich um, »jetzt sei doch mal vernünftig …«
    Die einzige Antwort war ein Feuerstrahl. Eli warf sich zur Seite, als der Herzog zuschlug und in großen Wellen um sich herum Feuer ausschickte, das alles verbrannte, was brennen konnte. Überall gingen Häuser in Flammen auf, und das Holz schrie vor Panik. Eli rief nach Karon. Der Gigant nickte und fing an, von Haus zu Haus zu wandern, um das Feuer in sich aufzunehmen. Doch selbst er war nicht schnell genug, um alles zu stoppen. Die versklavten Flammen des Herzogs bewegten sich zielgerichtet, fraßen sich in das nasse Holz wie Funken in trockenes Gras und verwandelten den gesamten Platz in eine einzige Feuerfalle.
    Finster grinsend kam der Herzog mit der im Feuerschein glitzernden Axt auf Eli zu. Da Eli weder besonders scharf auf Flammen noch auf Äxte war, entschied er, es sei an der Zeit zu fliehen. Er sauste in Höchstgeschwindigkeit am Herzog vorbei und rannte zum anderen Ende des Platzes, den das Feuer noch nicht erreicht hatte. Doch so schnell er auch lief, er konnte den Herzog hinter sich hören. Für einen Mann seines Alters bewegte er sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit, und gerade als Eli sich in eine noch nicht brennende Gasse ducken wollte, schrie der Herzog auf. Ein Lichtblitz erhellte die Nacht, und ein Flammenstrahl schoss so eng über Elis Kopf hinweg, dass seine Haare versengt wurden. Einen Moment später schossen auch aus den Häusern um die Gasse herum hungrige Flammen in den Nachthimmel.
    Eli kam schlitternd zum Stehen. Als er sich umdrehte, entdeckte er den Herzog mit gehobener Axt direkt hinter sich. Der ältere Mann hielt sie wie einen Knüppel, aber bei einer solchen Klinge musste er keine besonderen Kampffähigkeiten haben. Eli kreischte und sprang zur Seite, wobei er sorgfältig darauf achtete, seinen Rücken dem Platz zuzuwenden und nicht den brennenden Gebäuden.
    Der Herzog fing sich sofort und warf hungriges Feuer – nicht nach den Häusern, sondern auf Eli selbst. Der Dieb war verschwunden, noch bevor die Flammen landeten. Er rannte am Rande des Platzes entlang, zurück zu seinem Lavageist, seiner letzten Rettung. Bevor er auch nur ein Dutzend Schritte weit gekommen war, sandte ihm der Herzog einen Feuerstrahl in den Rücken. Eli fiel. Er rollte über das nasse Pflaster und schlug mit den Händen auf die riesigen Flammen ein, bis sie erstickten, doch während er sich selbst löschte, kam der Herzog heran, und als Eli aufblickte, wurde ihm klar, dass er in der Falle saß. Sie waren wieder am Ausgangspunkt ihrer Jagd angekommen, an dem Ende des Platzes, das am weitesten von der Festung entfernt lag. Eli sprang auf die Beine, während der Herzog näher kam, doch er konnte nirgendwohin. Er stand direkt vor der brennenden Tür eines Ladens, vor sich den Herzog und alles andere ein Flammenmeer.
    Als Eli wirklich verstand, was los war, war es schon zu spät. Die brennende Hand des Herzogs schloss sich um seine Schulter und warf ihn mit überraschender Stärke zu Boden. Eli schlug hart gegen den Türrahmen und schrie auf, weil die Haut an
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