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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes
Autoren: Rachel Aaron
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Waffenregalen an der anderen Wand. Dort nahm er sich eine riesige Axt mit einer gebogenen, halbmondförmigen Klinge heraus. Er packte sie mit einer Hand, und ein einziges Aufwallen seines Willens reichte aus, um den kleinen dummen Geist zu beherrschen. So bewaffnet, marschierte er zum Eingang der Festung. Die großen Türen flogen von allein auf, als er sich näherte, und er trat hinaus in das Chaos, das einst seine geordnete, schöne, perfekte Stadt gewesen war, um dem Verantwortlichen gegenüberzutreten.
    »Monpress!«, brüllte er, und seine Stimme war laut genug, um alles zu übertönen.
    Auf der anderen Seite des Platzes sahen zwei Männer auf, und der Herzog, eine Hand voller orangefarbenem Feuer, in der anderen eine Axt, zog los, um seine Autorität zurückzugewinnen.

    »Eli«, flüsterte Monpress, während er die schwarze Figur mit der brennenden Hand und der glitzernden Axt beobachtete, die auf sie zukam. »Das sage ich dir jetzt als dein Lehrer. Du solltest fliehen. Mit diesem Mann kann man nicht reden.«
    »Glaubst du?«, antwortete Eli leise. »Allerdings erscheint es mir angesichts der kleinen Ansprache, die ich gerade gehalten habe, nicht möglich, einfach abzuhauen.«
    Monpress seufzte. »Siehst du, was für Probleme Prinzipien aufwerfen? Hätte ich gewusst, dass du so scharf darauf bist, dein Leben wegzuwerfen, hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, hierherzukommen, um dich zu retten.«
    »Danke für die Unterstützung.« Eli seufzte, bevor er sich zum Herzog umdrehte. »Wenn du nicht kämpfen willst, solltest du jetzt besser gehen. Das könnte hässlich werden.«
    Er hatte Widerspruch erwartet, vielleicht einen trockenen Kommentar über seine angebliche Unfähigkeit, irgendetwas ohne Hilfe zu bewältigen. Doch stattdessen drückte nur eine Hand seine Schulter. »Viel Glück«, flüsterte Monpress. Dann verschwand die Hand, und zusammen mit ihr das Gefühl, dass jemand neben ihm stand.
    Eli biss die Zähne zusammen. Eigentlich konnte er es dem alten Mann nicht übel nehmen. Er lebte nur nach den Regeln, die ihn in Jahrzehnten als Dieb am Leben gehalten hatten. Regeln, die er Eli beigebracht hatte und die Eli jetzt im Moment ignorierte, während er mit verschränkten Armen an einem Ende des chaotischen Platzes stand und den Herzog erwartete, der wütend auf ihn zustampfte.
    »Ich sollte darauf hinweisen«, sagte er, als der Herzog vielleicht noch fünf Meter entfernt war, »dass Ihr nie erfahren werdet, wo ich das ganze Geld versteckt habe, wenn Ihr mich jetzt umbringt.«
    »Zu diesem Zeitpunkt betrachte ich Euch als größeres Ärgernis, als mit Geld aufzuwiegen ist.« Die Stimme des Herzogs war kalt und scharf wie ein gefrorener Dolch.
    Eli schluckte und trat einen Schritt zurück. Sein Rücken stieß an die Häuserreihe direkt gegenüber der Festung. Obwohl um sie herum die Rebellion tobte, standen die Häuser still und geduckt dem Herzog gegenüber. Doch diese Demonstration von Gehorsam rettete sie nicht mehr. Der Herzog warf einen grimmigen Blick auf die Holzgebäude und hob seine von Feuer umgebene linke Hand.
    »Stopp!«, schrie Eli. »Wenn Ihr es verbrennt, wird es Euch niemals mehr dienen.«
    Der Herzog erdolchte ihn förmlich mit Blicken. »Versteh es endlich, Dieb«, sagte er. »Lieber regiere ich eine rauchende Ruine, als es mir gefallen zu lassen, dass meine Stadt nicht gehorcht.«
    Er wedelte mit der Hand, die Flammen um seine Hand explodierten in leuchtendem Orange, und das Haus hinter Eli stand in Flammen.
    »Lasst euch das eine Lehre sein!«, rief der Herzog. Seine Stimme wurde verstärkt von der Versklavung, die selbst jetzt immer noch auf Ordnung drängte. »Die Strafe für Ungehorsam ist der Tod!«
    Das Haus schrie und wand sich, während riesige Flammen sich durch seine hölzernen Spanten fraßen und das alte Hartholz mit unnatürlicher Geschwindigkeit verschlangen. Doch dann, so schnell, wie die Flammen erschienen waren, verlosch das Feuer wieder. Der Herzog riss die Augen auf und richtete seinen Blick auf das Feuer in seiner Hand. Es flammte panisch flackernd auf und deutete auf Eli.
    Eli stand an der Tür des Hauses, eine Hand auf dem Holz des Türrahmens. Er wandte dem Herzog den Rücken zu, und um seinen gesamten Körper waberte Hitze. Dampf stieg von seiner nassen Jacke, und mit ihm kam Rauch, der in langen Schwaden von seinen Schultern aufstieg, um sich in einer blitzenden, Funken sprühenden Wolke über seinem Kopf zu sammeln. Die Wolke wurde größer, klammerte sich an
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