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Lebe wohl, Erde!

Lebe wohl, Erde!

Titel: Lebe wohl, Erde!
Autoren: Frederik Pohl
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festzustellen war, also mußte ein Pseudonym darunter.
    Nach längerem Überlegen entschied ich mich dagegen, auch nur eine der mit anderen verfaßten Stories in diesem Buch zu veröffentlichen, aber es gibt eine Unmenge davon. Ich schrieb mit Dirk Wylie, mit Doc Lowndes, mit Dirk und Doc, mit Cyril Kornbluth, mit Cyril und Dirk und mit Cyril und Doc, mit Isaac Asimov, mit Leslie Perri und anderen.
    Die ersten veröffentlichten Stories verfaßte ich zusammen mit einem jungen Fan namens Milton A. Rothman. Sie erschienen unter dem Pseudonym Lee Gregor. Milton schrieb den größten Teil, das heißt, er schrieb den Entwurf. Wir hatten ausgemacht, daß er sie verfassen und ich sie überarbeiten und verkaufen würde und er dafür den Großteil des Honorars bekommen sollte. Wir verkauften zwei dieser Stories 1938 und 1939 an ASTOUNDING – und für fast ein Vierteljahrhundert waren diese Geschichten, die ja nur zum Teil mein Werk waren, das einzige, was von mir in ASTOUNDING erschien, denn ich gehörte nicht zur Campbell-Revolution. Ich war im gegnerischen Lager.
    Tatsächlich waren John Campbell und ich Konkurrenten. Im Herbst 1939, mit neunzehn, hatte ich entdeckt, wie ich sicher sein konnte, daß zumindest EIN SF-Redakteur meine Stories annahm: Ich wurde selbst einer.
    Die erste Geschichte, die ich mir selbst abkaufte und die ich ohne Zusammenarbeit mit anderen geschrieben hatte, war DAS GESCHÖPF IM EIS. Ich veröffentlichte sie in der Januar-Nummer 1941 von SUPER SCIENCE STORIES unter dem Pseudonym James MacCreigh.
     

 
Das Geschöpf im Eis
     
    »Hier schneit es immer. Nun, vielleicht nicht wirklich immer, aber es kommt einem eben so vor. Ihnen mag das Wetter vielleicht schlimm erscheinen, aber – nun, ich mache diese Arbeit seit fünfunddreißig Jahren. Als ich anfing, gab es die Salze noch nicht, die warme Kleidung und Heizung ersetzen. Es herrschten Zeiten, da wäre man, wenn man das Schiff verließ oder auch nur kurz aufs Eis trat, ziemlich schnell erfroren. Selbst jetzt – puh!«
    Kapitän Truxel unterbrach seinen Redefluß zum erstenmal seit vier Tagen freiwillig, als er nach dem Ruder des dahinbrausenden Schiffes griff. Er riß es stark nach Steuerbord. Sekundenlang krängte es scharf nach links, bis die winzigen, seltsamen Schrauben des Drehkiels es wieder aufrichteten.
    »Ein Eisberg«, erklärte Truxel knapp, während er das Schiff auf den vorherigen Kurs zurücksteuerte. »Es bestand natürlich keine wirkliche Gefahr, aber es hätte eine Menge Ärger und Arbeit mit sich gebracht, wenn es die Schnellkraftschicht der Hülle abgeschabt hätte – oder wir auf den Eisberg geglitten wären. Ich hörte von Schiffen, die …«
    »Wir gehen jetzt wohl besser nach unten«, unterbrach Kye Wahlen ihn ungeduldig. »Wir haben noch eine Menge zu packen. Nicht wahr, Beatta?«
    »Ich fürchte, ja.« Seine Frau lächelte und milderte so die Unhöflichkeit ihrer besseren Hälfte. »Wann landen wir?«
    »Oh, in etwa einer halben Stunde.« Der Kapitän mochte es nicht, wenn seine Zuhörer ihn einfach stehenließen, aber er hatte sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt. »Bleiben Sie ja dem geheizten Teil fern, während Sie unten sind«, mahnte er. »Die Salze verbrennen Sie zur Schlacke, wenn Sie nicht aufpassen.«
    Das war natürlich eine Übertreibung. Aber gefährlich war es auf jeden Fall, in die Nähe normaler Wärme zu kommen, wenn man die aufheizenden Hormonsalze im Blutstrom hatte. Ein Bazillenfieber war nichts, verglichen mit dem Inferno im Körper, wenn man diese lebenswichtige Regel mißachtete. Aus diesem Grund hatte man die Benutzung der Salze beschränkt, so unersetzlich sie auch für die antarktischen Forschungen waren.
    Kye wirkte niedergeschlagen, als sie hinabstiegen. In ihrer Kabine angekommen, ließ er sich auf die Koje fallen, ohne Beatta anzusehen.
    Verständnisvoll legte sie einen Arm um seinen Hals. »Du machst dir Gedanken wegen des Transfers, nicht wahr?«
    »Und? Sollte ich das nicht?« fragte er steif.
    Beatta stöhnte innerlich. Das hatten sie bereits hundertmal durchgewälzt. Kye war schrecklich empfindlich, er hatte immer Angst, er könnte einmal nicht mehr für sie sorgen. »Liebling«, sagte sie. »Es ist vielleicht gar nicht so schlimm, wie es den Anschein hat. Aber dieser Welle der Gleichgültigkeit muß eben ein Ende gemacht werden, wenn die Bohrjuwelen aus dem Eis geholt werden sollen. Und sie schickten dich, damit du dich darum kümmerst.«
    Kye schaute sie finster an. »Beatta, das
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