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Lebe wohl, Erde!

Lebe wohl, Erde!

Titel: Lebe wohl, Erde!
Autoren: Frederik Pohl
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– und es lebt noch, wenn auch nicht mehr lange, das sagte es mir. Es las meine Gedanken und redete mit mir – und es versprach mir etwas. Es versprach, daß es sich töten würde, weil es ungemein intelligent und einsichtig ist und in meinem Kopf las, daß es einen störenden Einfluß auf uns ausübt. Es wird ohnehin bald sterben – nur beabsichtigt es jetzt nicht mehr, sich dagegen zu wehren.«
    »Das erklärt die Apathie im Lager«, murmelte Kye. »Eine große Intelligenz direkt hier bei uns, die in unvorstellbaren Schmerzen dahinsiecht. Und das Schlimmste für sie ist, daß es ihre Heimat nicht mehr gibt, denn die ist jetzt Teil der flammenden Sonnengase! Ich verstehe!«
    »Aber weshalb empfanden wir ihre geistigen Ausstrahlungen nicht?« fragte Beatta.
    »Ich weiß es nicht, doch es könnte sein – ich kann mich natürlich auch täuschen –, daß dieses von dem Wesen ausgestrahlte Gefühl eine ungeheuerliche Heimatverbundenheit ist. Das ist etwas, was auch die Menschen empfinden, aber Frauen weniger stark als Männer. Denn während die Männer dazu erzogen werden, für ihr Heimatland dazusein, es zu beschützen, kommt für die Frau doch an erster Stelle der Mann, den sie liebt; ihre Heimat ist er …«
    Zu mehr kam Kye nicht, denn plötzlich bewegte sich etwas Strahlendes in der Höhle. Es war, als wäre ein Leuchten, wie ein Komet, hoch- und durch die Eiswände gebraust. Im gleichen Augenblick erlosch das Schimmern des Wesens. Das riesige rote Auge öffnete sich noch einmal, als die Kreatur sich in stummer Agonie wand, und dann erlosch auch das.
    Das Wesen hatte sein Versprechen gehalten. Es war tot.
    Während die drei noch in ehrfürchtigem Schweigen verharrten, ruckte das Kabel und bewegte sich in die Höhe. Es gab wieder Strom!
    Stumm, noch erschüttert von dem Drama des fremdartigen Geschöpfs, klammerten die drei sich mit Händen und Füßen an das Kabel und wurden von ihm hochgezogen, zurück in das Minenlager, das jetzt wieder hell beleuchtet war und in dem nun wieder reges Leben und Frohsinn herrschen würden, nachdem die Wolke der Verzweiflung und Apathie sich aufgelöst hatte.
     

 
    Milt Rothman war nicht mein einziger Klient und Mitautor in meiner Zeit als Literaturagent. Es gab noch andere. Ich machte die Runden bei WONDER STORIES, ASTOUNDING STORIES, WEIRD TALES und weiteren, um die Produkte meiner Autoren anzubieten. Echte Agenturen tun das nicht, erfuhr ich später. Entweder schicken sie Boten oder senden die Manuskripte mit der Post. Aber ich konnte mir weder das eine noch das andere leisten. Hin- und Rückporto kostete etwa dreißig Cent, die U-Bahn nur fünf. Manchmal sparte ich sogar die und ging zu Fuß. Das kostete natürlich viel Zeit, aber über die verfügte ich in reichem Maß, denn ich hatte die High School verlassen. Natürlich brachte mir die Herumlauferei nicht viel Geld ein, aber ich lernte dabei, daß auch Redakteure und Herausgeber nur Menschen sind.
    Das Schwierigste war, einen Redakteur zu finden, der die angebotene Story auch veröffentlichte. War man selbst Redakteur, wäre dieses Problem schon einmal gelöst. Also hielt ich Ausschau nach einem Redaktionsjob. Der Herausgeber von MARVEL und DYNAMIC, Robert O. Erisman, gab mir den Tip, da er selbst keine Verwendung für mich hatte, bei Popular Publications nachzufragen. Und, o Wunder, ich wurde angenommen. Natürlich schrieb ich es meinen Fähigkeiten zu. Erst später erfuhr ich, daß sie zu diesem Zeitpunkt einen jeden genommen hätten, weil sie gerade dabei waren, sich zu vergrößern. Harry Steeger, der Geschäftsführer von Popular Publications, gründete aus finanziellen Gründen eine Art Tochtergesellschaft, die Fictioneers Inc. Ich dürfte für beide arbeiten. Und so war ich mit neunzehn Jahren bereits Redakteur von zwei Profimagazinen, und mein Name stand im Impressum.
    Viel zahlte Popular nicht. Während des ersten halben Jahres nicht mehr als zehn Dollar die Woche. Aber das war nicht einmal so wenig, denn ein anderer Redakteur, den sie etwa zur gleichen Zeit anstellten, mußte drei Monate umsonst arbeiten, ehe er ebenfalls zehn Dollar die Woche bekam. Natürlich erwartete man nicht, daß wir damit auskommen würden. Man rechnete, daß wir selbst Stories schreiben und sie uns abkaufen würden, und so genug zusammenbekämen, um leben zu können.
    Also tat ich es auch. DAS AUGE DES KÖNIGS aus der Februar-Nummer 1941 von ASTONISHING STORIES ist eine davon. Sie brachte ein Worthonorar von einem 3/4 Cent ein,
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