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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers
Autoren: Kiersten White
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Königin in der Hölle gut aufgehoben wäre) bedeutete das nicht, dass man sie alle verdammen konnte.
    Ich sah Jack an, sein Engelsgesicht war verzerrt vor Ungeduld und Zorn. Er ließ zu, dass sein Hass auf die Feen ihn zerstörte, genau wie Vivian es zugelassen hatte, dass ihre Verbitterung über die Welt sie zerstörte. Ich würde den Feen diesen Triumph nicht gönnen. Was auch in meinem Leben geschah, es war immer noch mein Leben und niemand – weder Reth noch Jack – konnte mich zwingen, zu jemandem zu werden, den ich nicht wiedererkannte.
    »Ich kann nicht«, sagte ich sanft. Ich wollte Jack nicht zu sehr enttäuschen. »Es ist falsch. Feen sind schrecklich, aber ich darf nicht über sie richten. Wenn ich wüsste, wie ich sie nach Hause schicken könnte, vielleicht, aber ich kann sie nicht für das, was sie sind, in die Hölle verbannen.«
    »Was sagst du da?« Jacks Stimme war leise und zitterte. Von seinem entwaffnenden Lächeln war nun keine Spur mehr zu sehen.
    »Ich kann das nicht. Diese Orte – ich spüre sie und ich kann es einfach nicht. Ich kann niemanden dorthin schicken.«
    Erschrocken zuckte ich zusammen, als Jack in schrilles Gelächter ausbrach. »Du kannst nicht? Du kannst nicht? Ich habe die letzten dreizehn Jahre in der Hölle verbracht und jetzt hast du Skrupel, diese Teufel dorthin zu schicken, wo sie hingehören?« Er drückte meine Hand so fest, dass es wehtat. »Ich fürchte, das kann ich leider nicht gelten lassen. Nicht nach der vielen Arbeit, die es gemacht hat, dich hierherzubringen.«
    Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal vor Jack fürchten würde, dem albernen, Rad schlagenden Jack, aber als ich jetzt in seine Augen sah, wurde mir klar, dass Paranormale nicht die einzigen Monster auf der Welt waren. »Können wir vielleicht irgendwohin gehen und uns in Ruhe unterhalten?«
    »Nein, wir können nicht irgendwohin gehen und uns in Ruhe unterhalten«, äffte er mich höhnisch nach. »Weißt du eigentlich, wie lange ich gebraucht habe, um das alles so hinzukriegen? Die Sagenbücher der Feen zu stehlen, mich bei der IBKP lieb Kind zu machen, Raquel davon zu überzeugen, dich wieder ins Boot zu holen? Wie viele Missionen ich sabotieren musste, wie viele Probleme ich schaffen musste, bis sie endlich verzweifelt genug war, dich anzurufen? Und hast du eine Ahnung, irgendeine Ahnung, wie schwer es ist, einen Sylphen aufzutreiben?«
    »Du hast – das warst du?« So langsam fügten sich die Puzzleteile zusammen – zu einem beängstigenden Ganzen. An jenem Abend in der Zentrale war die Fee gar nicht hinter mir her gewesen. Sondern hinter Jack, weil der ihre Bücher gestohlen hatte. Reth hatte hinter keinem der Angriffe gesteckt.
    »Den Fossegrim zu finden war ein bisschen einfacher, aber dafür bin ich fast ertrunken, als ich ihm erklären wollte, was er machen soll. Und trotzdem hast du kaum was von seiner Seele genommen! Dann hatten wir das Glück, auf den Vampir zu stoßen. Du hattest mehr als genug Zeit, ihn schon in Schweden auszusaugen, aber nein, du musstest ihm ja netterweise vorschlagen, dass er weglaufen soll, sodass ich ihn an Halloween k.o. schlagen und über die Pfade schleifen durfte. Und von Fehl will ich gar nicht erst anfangen. Da warte ich mein ganzes verdammtes Leben darauf, einen Feennamen zu erfahren, um dann meine einzige Chance auf einen namentlichen Befehl darauf zu verwenden, dass sie dir wehtun soll, ohne dich zu töten, und was machst du? Du schickst sie weg! Himmel und Hölle, Evie, du bist echt zu nichts nütze!«
    Entsetzt starrte ich ihn an. »Die ganze Zeit. Die ganze Zeit hast du mich nur manipuliert, versucht, mich dazu zu bringen, dass ich – wie konntest du nur?«
    »Genau, und siehst du, wie wahnsinnig viel das anscheinend gebracht hat?« Jacks Gesicht glühte vor Hass. »Öffne das Tor. Sofort!«
    »Nein!«
    Er lockerte seinen Griff um meine Hand und ich spürte, wie mich eine neue Welle von Panik ergriff. »Jack, ich –«
    »Was hast du mir noch mal über deine ganz persönliche Hölle erzählt? Für immer auf den Pfaden verloren zu sein?«
    Tränen strömten mir über die Wangen. »Bitte.«
    »Öffne das Tor. «
    »Bitte bring mich nach Hause. Bitte.«
    Sein Grübchenlächeln, bösartig in all seiner Unschuld, flammte plötzlich wieder auf. »Du hast kein Zuhause. Außerdem, wie du mir, so ich dir. Wenn du die Feen nicht zur Hölle schickst, dann lass ich dich eben in deiner zurück.«.
    »Nein!«, schrie ich, grapschte mit beiden Händen nach
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