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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers
Autoren: Kiersten White
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und Arianna waren da. Lend strich mir übers Haar und sagte immer und immer wieder dasselbe.
    »Ist ja gut, du bist zu Hause. Du bist zu Hause.«
    Und zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich, dass das die Wahrheit war.

Treffen auf halbem Weg
    »Also echt, du kleine Kröte«, schimpfte Arianna, während sie behutsam letzte Hand an meine Armschiene legte, »wenn ich gewusst hätte, dass du so anstrengend bist, wäre ich nie mit dir zusammengezogen.«
    Ich lächelte unter zusammengebissenen Zähnen, um den Schmerz zu ertragen. »Ich hab dich auch lieb, Ar.«
    »Und außerdem bist du wirklich ein Dummkopf. Wenn du mal mit mir geredet hättest, dann hätte ich dir erklären können, dass ich so frei war, deine Bewerbungsunterlagen an die American University und an die George Washington University zu schicken, die zufällig beide nur eine kurze Zugfahrt von der Georgetown entfernt sind.«
    »Du hast – was?«
    »Und wenn das auch nicht hinhaut, bin ich mehr als bereit, meine Vampirtricks an einem der Mitglieder des Aufnahmekomitees auszuprobieren. Nur weil ich kein Leben haben kann, heißt das nicht, dass ich tatenlos zugucke, wie du deins in den Sand setzt. So, bedanken kannst du dich später.«
    Schockiert starrte ich sie an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte mich so auf Georgetown fixiert, dass ich nie auch nur über meine anderen Möglichkeiten nachgedacht hatte. Es rührte mich über die Maßen, dass Arianna mein Schicksal derart in die Hand genommen hatte.
    Nicht dass es noch unbedingt eine Rolle spielte, ob ich in der Nähe von Lend war oder nicht.
    »Bist du sicher, dass wir nicht doch direkt ins Krankenhaus fahren sollen?« Die Sorgenfalten um Raquels Augen hatten sich noch immer nicht geglättet. Sie war sofort zu David nach Hause gekommen, als Jack ihr erzählt hatte, dass ich verschwunden war. Und jetzt saßen sie da, Schulter an Schulter.
    »Das kann auch bis morgen warten.«
    Raquel stieß einen »Musst du denn immer so stur sein?« -Seufzer aus und schüttelte dann den Kopf. »Ich kann das mit Jack immer noch nicht glauben. Wir halten Ausschau nach ihm, und wenn wir ihn erst mal haben, setzt er keinen Fuß mehr vor die Tür seiner Eisenzelle. Da kann der kleine Teufel keine Pforten öffnen. Apropos, ich verstehe immer noch nicht ganz, wie du allein aus den Pfaden herausgefunden hast.«
    »Ich auch nicht. Reth und Jack haben beide gesagt, man muss eine Vorstellung von dem Ort haben, zu dem man will, eine Verbindung dazu aufbauen. Für Reth waren es Namen und Jack musste die Orte davor schon mal gesehen haben. Bei mir war es –« Ich errötete und sah zu Lend rüber, der neben mir saß, aber nicht so dicht, dass er mich berührt hätte. »Also, ihr wart es. Ihr alle. Sobald ich mich auf meine Erinnerungen an euch konzentriert habe, habe ich mir den Weg hierher irgendwie erspürt.«
    Arianna sah verwirrt aus. Gut, sie alle hatten auch wirklich eine Menge zu verarbeiten, von der ganzen Jack-ist-ein-Psychopath-der-wollte-dass-ich-eine-ganze-Spezies-ausrotte-Angelegenheit bis zu der Huch-anscheinend-bin-ich-wenigermenschlich-als-wir-alle-dachten-Sache. Lend schwieg die ganze Zeit über, was mich zunehmend nervöser machte. Würde er sich jetzt die ganze Zeit so krampfig verhalten, wenn wir uns sahen? Ich liebte ihn noch und das würde auch immer so bleiben und ich würde mich, was unsere Beziehung betraf, komplett nach ihm richten, aber diese Rührmichnichtan-Politik musste wirklich bald ein Ende haben.
    Okay, so ganz bereit, ihn loszulassen, war ich also noch nicht.
    Okay, wahrscheinlich würde ich nie bereit sein, ihn loszulassen.
    Arianna runzelte die Stirn. »Aber als du auf den Pfaden festgesessen hast, warum hast du da nicht diese Fee gerufen, deinen Vater? Hat Reth dir nicht seinen Namen gesagt?«
    Mein Kiefer klappte runter. »Piep. Wow. Das ist mir gar nicht in den Sinn gekommen.« Ich konnte es nicht fassen, wie blöd ich war, drauf und dran, mich schön zum Sterben auf die Pfade zu legen, obwohl ich doch noch einen anderen Feennamen kannte, außer dem der mordlustigen Fehl. Aber das musste etwas zu bedeuten haben. Als es hart auf hart kam, hatte ich nicht einen Gedanken an meinen »Vater« oder meine Herkunft verschwendet. Ich hatte an die Leute gedacht, die mir nahestanden, die Leute, die mir wichtig waren.
    Dann stammte ich eben zur Hälfte von den Feen ab. Na und? Zu wissen, woher ich kam, änderte schließlich nichts daran, wer ich war. Meinetwegen konnte mein dämlicher Vater
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