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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht
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weil ich zusagte, für sie einige Nachforschungen anzustellen. Ich wollte nicht unhöflich sein und abwehren.«
    »Ich verstehe.«
    »Verdammt, Lavinia, sie hat mich überrumpelt. Ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde, und als Nächstes lagen ihr Arme um meinen Nacken.«
    »Hmmm.«
    »Was soll das?« Er umfasste ihre Schulter und drehte sie sanft zu sich um. »Du glaubst doch nicht eine Sekunde, dass ich Aspasia ernsthaft umarmte? Ich liebe dich. Das weißt du. Ich dachte, wir wären uns einig, dass wir einander vertrauen.«
    Ihre Anspannung ließ ein wenig nach. Sie berührte sein Gesicht. »Ja, ich weiß. Ich liebe dich und vertraue dir,Tobias.«
    Er atmete auf. »Gott sei Dank. Einen Moment machte ich mir schon Sorgen.«
    Sie zog die Brauen hoch. »Aber Mrs Gray kenne ich nicht und habe keinen besonderen Grund, ihr zu trauen.«
    Er zuckte mit der rechten Schulter. »Kümmere dich nicht um das Thema Aspasia.«
    »Und doch bekümmert mich dieses Thema. Nur weil ich dir vertraue, heißt das nicht, dass ich dich gern in Hemdsärmeln in den Armen einer anderen sehe.«
    Er lächelte träge. »Du drückst dich sehr deutlich aus, meine Teure.«
    »Das sollte also nicht zur Gewohnheit werden, Sir. Ist das klar?«
    Er hob eine Hand und fuhr mit den Fingern die Umrisse des Gravurbildes der Göttin Minerva nach, das den Silberanhänger an ihrem Hals zierte. »Du bist die einzige Frau, deren Arme ich um meinen Nacken möchte.«
    Fast ohne Warnung — nur nach einem kurzen Blick auf die in seinen Augen reflektierte Kerzenflamme — küsste er sie. Sein drängendes Verlangen entflammte ihre Sinne, löschte aber nicht die Frage, welcher Art das Gespräch war, das er mit seiner neuen Klientin geführt hatte.
    Sie hatte dieses drängende Verlangen, das von ihm ausging, in der Vergangenheit oft genug erlebt, um es zu erkennen. Diese Art der Leidenschaft entsprang einer finsteren Quelle tief in seinem Inneren. Den Zugang zu diesem Ort hielt er meist versperrt, heute aber war er geöffnet worden. Sie argwöhnte, dass das Aspasia Grays Werk war. »Tobias.«
    Er zog sie fest an sich, einen Arm um ihren Nacken, den anderen um die Taille. »Als du sagtest, ich könne es mir sparen, heute zu dir zu kommen, war es, als hättest du mir deinen Speer direkt ins Herz gestoßen.«
    »Ich meinte es nicht so«, flüsterte sie an seinem Hals. »Tatsächlich wartete ich hier oben nur den geeigneten Zeitpunkt ab, bis ich mich wieder hinunter zu dir wagen konnte.«
    »Du hattest allen Grund, wütend zu sein.« Er küsste sie auf Mund, Wange und Kehle. »Doch deine Wut war unbegründet, das schwöre ich.«
    »Sie tat es mit Absicht, nicht wahr? Sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde, und legte sofort die Arme um deinen Hals, damit ich euch zusammen sehen sollte.«
    »Nein, ich bin sicher, dass sie mir nur ihre Dankbarkeit bezeugen wollte, da ich zugesagt hatte, für sie Ermittlungen anzustellen. Du hast die Tür halt zufällig in dieser Minute geöffnet.«
    »Unsinn.«
    »Zum Teufel, vergiss endlich die dumme Umarmung. Ich mache mir nichts aus Aspasia.« Er hob sie hoch und wandte sich zur Bettstatt. »Du bist die Einzige, die mir etwas bedeutet. Und dies ist die einzige Umarmung, die zählt.«
    »Tobias, das Bett ...«
    »Was ist damit?«
    »Es ist viel zu schmal für uns beide.«
    »Sie und ich sind erfinderisch, Madam. Gelegentlich genügte uns sogar ein Kutschensitz. Bestimmt schaffen wir es auf diesem vergleichsweise bequemen Bett.«
    Er bettete sie behutsam auf die Matratze und legte sich auf sie, so dass sie ins Bettzeug gedrückt wurde. Es kümmerte sie nicht, dass die Röcke ihres kostspieligen neuen Kleides, das sie sich eigens für die Fahrt aufs Land zugelegt hatte, zerdrückt wurden.
    Tobias schob das Oberteil hinunter und küsste sie, bis ihre Haut glühte. Sie umfasste sein Gesicht und reagierte mit einer Heftigkeit, von der sie regelmäßig selbst überrascht wurde. Ehe sie Tobias kannte, hätte sie sich nicht träumen lassen, dass sie zu dieser Intensität der Gefühle fähig war.
    Auch in Augenblicken wie diesen, wenn er sich im Griff seiner sonst sorgfältig verborgenen dunkleren Leidenschaften befand, reagierte sie auf ihn. Nein, es ist mehr als das, dachte sie, ich muss auf ihn reagieren, besonders bei solchen Stimmungsschwankungen.
    Bei diesen seltenen Gelegenheiten, wenn er den Pfad zu jenem dunklen Quell in sich freigab, sah sie einen Teil seines Wesens, den er vor anderen verschloss. Sie erkannte die mächtige, elementare
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