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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht
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wäre alles gesagt. Ich werde unauffällig in meinen Ruhestand zurückkehren und Sie nicht mehr behelligen.
    Ach, noch etwas: Mrs Lake, ich stellte mich im Kräuterladen in der Wren Street ein, den Sie mir empfahlen, und bekam dort ein ausgezeichnetes Stärkungsmittel. Nun habe ich gute Chancen, meinen Arzt zu überleben. Vielleicht bleibt mir sogar Zeit für ein paar Träume mehr.
    Immer Ihr
    M.
     
    »Nun denn.« Lavinia faltete den Brief bedächtig zusammen. »Sicher ist dies das Letzte, was wir vom Mementomori-Mann hören werden. Aber alle offenen Fragen konnte auch er nicht lösen. So wird man nie beweisen können, dass Lady Ferring und ihre Freundinnen Mrs Stockard und Lady Huxford zu Piere' Kunden zählten, doch kann ich nicht sagen, dass ich dies sehr bedaure. Man kann doch nicht umhin, die Kühnheit und Entschlossenheit zu bewundern, mit der die Damen auf ihre Weise jene Gerechtigkeit durchsetzten, die ihnen die Welt vorenthielt, oder?«
    »Was mich betrifft, sind die Namen von Piere' Kunden nicht die einzige offene Frage, die der Mementomori-Mann hinterlässt«, sagte Tobias mit einem Mund voller Rührei. »Ich hätte noch zwei.«
    Emeline sah ihn an. »Und die wären?«
    »Erstens gäbe ich viel darum zu wissen, ob er sich tatsächlich zur Ruhe setzte oder es nur eine Geschichte war, die uns entmutigen sollte, nach ihm zu suchen.«
    Emeline schauderte. »Man kann nur hoffen, dass er sein Handwerk nicht mehr ausübt.«
    Lavinia betrachtete Tobias mit gefurchter Stirn. »Und deine zweite Frage?«
    Tobias schluckte und griff nach der Kaffeetasse. »Wir wissen, dass Mutter Maud ihm zwei Lehijungen verschaffte, doch wer kann sagen, ob er nicht noch andere hatte? Ich würde zu gern wissen, wie viel Lehrlinge er insgesamt ausbildete.«

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    Kapitel 32
     
    D rei Tage darauf spazierten sie durch den großen Park zu der abgeschiedenen und abgeschirmten Stelle, die Tobias seit langem zu seinem privaten Refugium erkoren hatte. Sie breiteten vor der alten gotischen Ruine eine Decke aufs Gras und packten den von Mrs Chilton vorbereiteten Picknickkorb aus. Durch das Laub der Baumkronen fiel schräg und gesprenkelt der warme Sonnenschein.
    Tobias prüfte die Auswahl an kleinen köstlichen Pasteten, eingelegtem Gemüse, kaltem Huhn, harten Eiern, Käse und Brot, während er die Flasche Bordeaux öffnete. »Mrs Chilton hat sich wieder einmal selbst übertroffen.«
    »Das tut sie regelmäßig, wenn es um dich geht.« Lavinia griff in den Korb und holte ein eingewickeltes Paket hervor, das sie ihm überreichte. »Für dich. Zur Feier der Beendigung der Affäre um den Mementomori-Mann.«
    Während er verdutzt das Paket betrachtete, fiel ihr ein, dass es das erste Geschenk war, das sie ihm gab, während er sie schon öfter beschenkt hatte.
    »Danke«, sagte er.
    Er nahm es in Empfang und wickelte es mit so großer Sorgfalt aus, dass sie plötzlich wünschte, sie hätte für ihn etwas viel Großartigeres und Kostspieligeres besorgt.
    Als er Papier und Schnur entfernt hatte und die Lampe in Händen hielt, verriet ihr seine freudige Miene, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte.
    Er inspizierte das kunstvolle Relief ganz genau. »Alexander, der den Gordischen Knoten durchschneidet.«
    »Als ich es im Schaufenster sah, dachte ich sofort an dich.«
    Er senkte die Lampe und sah Lavinia an. »Ich werde sie wie einen Schatz hüten, meine Süße.«
    »Es freut mich, dass sie dir gefällt.«
    Er schenkte Wein in zwei Gläser und überreichte ihr eines. Sie schnitt zwei Scheiben von einer der Pasteten ab und tat sie mit eingelegtem Gemüse, Huhn und Eiern auf die Teller.
    Eine Weile beschränkten sie sich darauf zu essen und zu plaudern. Dann aber lehnte Tobias sich auf die Ellbogen zurück und zog ein Knie an, wobei er sie liebevoll musterte.
    »Neuerdings scheint Liebe in der Luft zu liegen«, sagte er um eine Spur zu angestrengt. »Anthony eröffnete mir, dass Emeline und er bald ihre Verlobung bekannt geben werden.«
    »Das war abzusehen. Sie sind füreinander geschaffen.«
    Tobias räusperte sich. »Es ist auch nicht zu übersehen, dass Dominic und Priscilla aneinander Gefallen finden.«
    »Allerdings«, murmelte sie. »Priscillas Mama ist entzückt. Dominic hat sie bezaubert.«
    »Tja, nun verlautet aus verlässlicher Quelle, dass eine Ehe für eine Frau mit großen Risiken behaftet ist.«
    »Hmmm.«
    Er zögerte. »Siehst du die Sache derart?«
    Sie hatte eben einen leeren Teller in den Korb tun wollen und hielt
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