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Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht

Titel: Lavinia & Tobais 03 - Skandal um Mitternacht
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goss sich Brandy ein. »Sie suchte mich in einer beruflichen Angelegenheit auf. Aspasia, das ist meine, hm, Partnerin, Mrs Lake.«
    Lavinia erkannte den kalten, ausdruckslosen Ton. In diesem Raum stimmte etwas nicht. Sie wandte sich an Aspasia. »Ich nehme an, Sie sind Tobias' Klientin, Mrs Gray?«
    »Ich glaube, ich bin eben zu einer geworden.« Sie musterte Tobias mit einem merkwürdigen Blick. »Bitte, Sie müssen mich Aspasia nennen.«
    Lavinia merkte, dass die Frau ihrer Selbst und ihres Platzes in Tobias' Leben sehr sicher war. Diese beiden hatte vor langer Zeit etwas verbunden, registrierte sie. Es war eine Bindung, von der sie ausgeschlossen war.
    »Ich verstehe.« Sie wandte sich an Tobias, um einen ruhigen Ton bemüht. »Wirst du bei diesem Fall meine Hilfe benötigen?«
    »Nein.« Er nahm einen Schluck Brandy. »Ich übernehme ihn allein.«
    Das dämpfte ihre Stimmung, wie sonst nichts es vermocht hätte. Vielleicht habe ich zu viel erhofft, dachte sie. Seit dem erfolgreichen Abschluss des Falles mit dem verrückten Hypnotiseur hatte sie sich zunehmend als Tobias' uneingeschränkte Partnerin betrachtet. Aber so war es nicht. Und sie tat gut daran, es nicht zu vergessen.
    In Wahrheit war ihre geschäftliche Beziehung mehr oder weniger Spiegelbild ihrer persönlichen. Manchmal arbeiteten sie zusammen, so wie sie sich manchmal liebten. Beide übten selbstständig ihren Beruf aus, wie sie auch getrennte Haushalte beibehielten.
    Dennoch hatte Tobias nicht gezögert, sich an ihren letzten zwei Fällen zu beteiligen, so dass es für sie eine sehr schmerzliche Entdeckung war, dass er ihre Hilfe nun ablehnte.
    »Sehr gut.« Sie riss sich zusammen und zeigte ein, wie sie hoffte, höfliches, geschäftsmäßiges Lächeln und öffnete die Tür. »In diesem Fall wünsche ich gute Nacht und überlasse Sie beide ihren persönlichen Angelegenheiten.«
    Tobias' Kinnpartie spannte sich als verräterisches Warnsignal, das sie nun schon zu gut erkannte. Er war schlechter Laune. Geschieht ihm recht, dachte sie. Sie selbst war gerade ebenfalls nicht in sonniger Stimmung.
    Seine kraftvolle Hand schloss sich um den Hals der Brandykaraffe. Eine Sekunde glaubte sie, er würde seine Absicht ändern und sie zum Bleiben auffordern, doch er machte keinen Versuch sie aufzuhalten. Wut trat an Stelle der Kränkung, die seineWorte verursacht hatten. Was war nur los mit ihm? Ihr war klar, dass er trotz allem ihre Hilfe brauchte.
    »Ich komme nachher zu dir«, sagte Tobias, »wenn Aspasia und ich alles besprochen haben.«
    Er schickte sie praktisch zurück und befahl ihr zu warten, bis es ihm in den Kram passte! Empörung brandete in ihr auf. Glaubte er wirklich, sie würde ihn mit offenen Armen empfangen, nachdem er sie so rüde aus seinem Zimmer gewiesen hatte?
    »Sparen Sie sich die Mühe, Sir.« Ihr Lächeln blieb unverändert. »Es ist schon spät. Hinter uns liegen eine ermüdende Fahrt und verschiedene gesellschaftliche Ereignisse, so dass Sie sicher erschöpft sein werden, wenn Sie und Mrs Gray Ihr Gespräch zu Ende geführt haben. Mir würde nicht im Traum einfallen, Ihnen zuzumuten, die ausnehmend lange Treppe zu erklimmen. Wir sehen uns beim Frühstück.«
    In Tobias' verhangenem, eisigem Blick glühte Zorn.
    Befriedigt über die Reaktion, trat Lavinia geschmeidig hinaus auf den Gang und schloss die Tür kräftiger, als es nötig gewesen wäre.
    Auf halber Höhe der Treppe entschied sie, dass sie Aspasia Gray nicht ausstehen konnte.

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    Kapit el 3
     
    E r strauchelte abermals auf den hohen, schmalen Stufen und wäre hingefallen, hätte das Mädchen seinen Arm nicht mit festem Griff gehalten. Auf diese knappe Rettung hin lief es ihm kalt über den Rücken. Bis zum Fuß der Treppe war es nämlich steil und weit.
    »Ganz ruhig, Mylord«, sagte das Mädchen aufmunternd. »Wir wollen so kurz vor dem Ziel doch nicht stürzen. Kommen Sie.«
    »Was kann man bei dieser Dunkelheit schon erwarten?« Er hätte die zwei letzten Gläser Brandy ablehnen sollen, die sie ihm aufgedrängt hatte, ehe sie aus dem Zimmer gingen. In seinem Kopf drehte sich alles, und sein Magen meldete sich unangenehm. »Wir hätten die Haupttreppe nehmen sollen.«
    »Ich sagte schon, dass Mylord es nicht gern sieht, wenn das Personal die Gäste allein in den Schlafzimmern unterhält.«
    »Beaumont war auf diesem Gebiet von jeher schon ein wenig zimperlich und pedantisch.«
    Ein kräftiges Mädchen, dachte er. Stärker, als sie aussah. In einer Hand
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