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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen
Autoren: Amanda Quick
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fühlte sie, dass er ihr die Wahrheit sagte. »Wie theatralisch.«
    »Azure war der uneingeschränkte Kopf der Organisation. Aber nach allem, was wir feststellen konnten, ist er vor ungefähr einem Jahr gestorben. Das Blue Chamber befindet sich seit seinem Tod im Chaos. Azure hatte zwei mächtige Offiziere, Carlisle und einen anderen Mann, dessen Identität ein Geheimnis geblieben ist.«
    »Azure und Carlisle leben beide nicht mehr, also nehme ich an, dass Ihr Klient die Identität des dritten Mannes herausfinden möchte?«
    »Jawohl. Das Tagebuch enthält diese Information vielleicht. Mit ein wenig Glück wird es uns verraten, wer Azure war, und es wird auch noch einige andere Fragen beantworten. Verstehen Sie jetzt, warum es so gefährlich ist?«
    »In der Tat.«
    Tobias griff nach einem Stapel Papieren. »Warum machen Sie sich nicht nützlich, anstatt einfach nur hier herumzustehen?«
    »Nützlich?«
    »Ich hatte nicht die Gelegenheit, das Schlafzimmer zu durchsuchen, ehe Sie gekommen sind. Nehmen Sie sich eine Kerze und sehen Sie nach. Ich werde hier weitermachen.«
    Ihr erster Gedanke war, ihm zu sagen, dass er in den Hades verschwinden könnte. Doch dann ging ihr auf, dass er Recht hatte. Sie waren beide hinter der gleichen Sache her, wie es schien. Die Vorteile, die Aufgabe miteinander zu teilen, indem sie Felix' Wohnung durchsuchten, war offensichtlich. Zusätzlich gab es noch einen anderen, zwingenden Grund, seinem Befehl zu folgen. Wenn sie das Schlafzimmer durchsuchte, würde sie nicht ständig die blutige Leiche ansehen müssen.
    Sie griff nach einer Kerze. »Ihnen ist doch sicher klar, dass derjenige, wer auch immer es war, der Mr Felix umgebracht hat, das Tagebuch gefunden und es mitgenommen hat?«
    »Wenn das so ist, dann haben sich unsere Probleme noch vergrößert.« Er warf ihr einen kalten Blick zu. »Einen Schritt nach dem anderen, Mrs. Lake. Lassen Sie uns zuerst einmal feststellen, ob wir dieses verdammte Tagebuch finden können. Das würde die Angelegenheit ziemlich erleichtern.«
    Er hat Recht, überlegte sie. March war irritierend, provozierend und machte sie äußerst wütend, doch er hatte Recht. Eine Katastrophe nach der anderen. Das war die einzige Möglichkeit, in dieser Sache vorzugehen. Und es war sowieso ihre Art, durchs Leben zu gehen.
    Sie eilte in das kleine Zimmer neben dem Wohnzimmer. Auf dem kleinen Tisch neben dem Bett lag ein Buch. Eine prickelnde Erregung erfasste sie. Vielleicht war ihr das Glück ja doch hold.
    Sie ging durch den Raum, um im Licht der Kerzenflamme den Titel des Buches zu lesen. Die Erziehung einer Lady. Da noch immer die geringe Möglichkeit bestand, dass der lederne Einband ein handgeschriebenes Tagebuch verbarg, öffnete Lavinia das Buch und blätterte die Seiten durch. Enttäuschung ertränkte den kleinen Hoffnungsschimmer. Das Buch war ein vor kurzem veröffentlichter Roman, kein persönliches Tagebuch.
    Sie legte das Buch auf den Tisch zurück und ging zur Waschschüssel hinüber. Es dauerte nur einen Augenblick, die kleinen Schubladen in der Kommode zu durchsuchen. Sie enthielten genau die Dinge, die man an einem solchen Ort erwartet hätte: einen Kamm und eine Bürste, Rasierzeug und eine Zahnbürste.
    Als Nächstes versuchte sie es mit dem Schrank. Er enthielt eine Anzahl teuer aussehender Leinenhemden und drei modische Röcke. Offensichtlich hatte Felix, wenn es am Spieltisch gut gelaufen war, seine Gewinne für modische Kleidung ausgegeben. Vielleicht sah er die teure Kleidung als eine geschäftliche Investition an.
    »Haben Sie etwas gefunden?«, rief Tobias leise aus dem Nebenraum.
    »Nein«, antwortete sie. »Sie?«
    »Nichts.«
    Sie hörte, wie er ein schweres Möbelstück beiseite rückte. Vielleicht den Schreibtisch. Er suchte wirklich gründlich. Sie öffnete die Schubladen in dem Schrank und entdeckte eine Auswahl an Krawatten und Unterwäsche eines Gentleman. Schnell schlug sie die Schranktüren wieder zu und wandte sich um, um sich in dem spärlich möblierten Zimmer umzusehen. Ihre Verzweiflung wuchs. Was um alles in der Welt sollte sie als Nächstes tun, wenn sie nicht die Unterlagen fand, die Felix dazu gebracht hatten, sie zu erpressen?
    Ihr Blick fiel noch einmal auf den Ledereinband des Buches auf dem Nachttisch. Sie hatte keine anderen Bücher in Felix' Wohnung entdeckt. Wäre nicht die Erziehung einer Lady gewesen, so würde sie behaupten, dass er sich gar nicht für Literatur interessierte. Dennoch lag dieser Roman neben seinem
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