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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen
Autoren: Amanda Quick
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sie war ehrlich erschrocken über diese Bemerkung, die er so ganz nebenbei gemacht hatte und die sie fürchterlich wütend machte.
    »Sie haben den letzten Monat damit verbracht, mich zu bespitzeln?«
    »Am Anfang meiner Untersuchungen habe ich angenom men, dass Sie zu dem Verbrecherring von Carlisle hier in Rom gehören. Erst nach eingehenden Recherchen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Sie nichts von den Machenschaften einiger ihrer so genannten Kunden wissen.«
    »Das ist ja unerhört.«
    Er warf ihr einen spöttischen Blick zu. »Wollen Sie etwa behaupten, Sie wussten doch Bescheid?«
    »So etwas habe ich nie behauptet.« Sie hörte selbst, wie ihre Stimme immer schriller wurde, und sie konnte nichts dagegen tun. Sie war noch nie zuvor in ihrem Leben so wütend und gleichzeitig verängstigt gewesen. »Ich habe geglaubt, dass alle meine Kunden sich ernsthaft für Antiquitäten interessieren.«
    »Ach, wirklich?« Tobias warf einen Blick auf die wolkigen grünen Glasgefäße, die ordentlich aufgereiht auf dem obersten Brett des Regals standen. Seinem Lächeln fehlte jegliche Wärme. »Und wie ernst kann man Sie nehmen, Mrs. Lake?« Sie erstarrte. »Was wollen Sie damit sagen, Sir?«
    »Ich will damit überhaupt nichts sagen. Ich stelle nur fest, dass die meisten Ihrer Waren billige Nachahmungen sind. Es gibt hier nur sehr wenig, was wirklich antik ist.«
    »Woher wissen Sie das?«, fuhr sie ihn an. »Behaupten Sie bloß nicht, dass Sie ein Experte für Antiquitäten sind, Sir. Ich werde mich von einer solch frechen Behauptung nicht beeindrucken lassen. Sie können nicht von sich behaupten, dass Sie irgendein Fachwissen haben, nicht nach dem, was Sie in meinem Laden angerichtet haben.«
    »Sie haben Recht, Mrs. Lake. Ich bin kein Experte für griechische und römische Antiquitäten. Ich bin ganz einfach nur ein Geschäftsmann.«
    »Unsinn. Warum sollte ein einfacher Geschäftsmann den ganzen Weg bis hierher nach Rom kommen, um einen Verbrecher namens Carlisle zu verfolgen?«
    »Ich bin hier auf die Bitte einer meiner Kunden, der mich gebeten hat, Nachforschungen über das Schicksal eines Mannes mit Namen Bennett Ruckland anzustellen.«
    »Und was ist mit diesem Mr Ruckland passiert?«
    Tobias sah sie an. »Er wurde hier in Rom umgebracht. Mein Kunde glaubt, dass er zu viel über eine Geheimorganisation, die Carlisle kontrolliert, gewusst hat.«
    »Das soll mal einer glauben!«
    »Auf jeden Fall ist es meine Geschichte, und meine Geschichte ist heute Abend die einzige, die wichtig ist.« Er warf einen weiteren Tontopf auf den Boden. »Sie haben nur noch zehn Minuten Zeit, Mrs. Lake.«
    Es war hoffnungslos. Lavinia nahm ihre Röcke in die Hand und lief die Treppe hinauf. Doch auf der Hälfte der Treppe blieb sie plötzlich stehen, als sei ihr ein Gedanke gekommen.
    »Nachforschungen über einen Mord für einen Kunden anzustellen - mir scheint, das ist ein eigenartiger Beruf«, meinte sie.
    Er zerschmetterte eine kleine Öllampe. »Nicht eigenartiger, als falsche Antiquitäten zu verkaufen.«
    Lavinia war schrecklich wütend. »Ich habe Ihnen gesagt, diese Antiquitäten sind nicht falsch, Sir. Es sind Reproduktionen, die man als Souvenir kauft.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen. In meinen Augen sehen sie aus wie Imitationen.«
    Sie lächelte ein wenig. »Aber wie Sie schon sagten, Sir, Sie sind kein Experte für seltene Kunstgegenstände, nicht wahr? Sie sind ganz einfach ein schlichter Geschäftsmann.«
    »Sie haben noch höchstens acht Minuten Zeit, Mrs. Lake.« Sie berührte den silbernen Anhänger, den sie um ihren Hals trug, so wie sie es oft tat, wenn ihre Nerven über Gebühr beansprucht wurden. »Ich kann mich nicht entscheiden, ob Sie ein abscheulicher Bösewicht sind oder ganz einfach nur ein Verrückter«, flüsterte sie.
    Er warf ihr einen kurzen, eisigen Blick zu und schien belustigt. »Macht das denn einen großen Unterschied?«
    »Nein.«
    Die Situation war wirklich unmöglich. Sie hatte keine andere Wahl, als ihm das Feld zu überlassen.
    Mit einem leisen Ausruf, der eine Mischung aus Frustration und Ärger war, wirbelte sie herum und lief die Treppe hinauf. Als sie das kleine Zimmer erreichte, das von einer Laterne erhellt wurde, entdeckte sie, dass Emeline die Zeit, die ihnen gegeben worden war, gut genutzt hatte. Zwei mittelgroße und ein sehr großer Koffer standen offen in dem Zimmer. Zwei kleinere Koffer waren bereits bis zum Bersten gefüllt.
    »Gott sei Dank bist du endlich da.« Emelines
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