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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen
Autoren: Amanda Quick
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    Prolog
    Die Augen des Eindringlings blitzten kalt. Er hob seine kräftige Hand und wischte damit eine weitere Reihe Vasen aus dem Regal. Die zerbrechlichen Objekte fielen auf den Boden und zerbrachen in tausend Scherben. Er ging weiter zu einer Reihe kleiner Statuen.
    »Ich rate Ihnen, sich mit dem Packen zu beeilen, Mrs. Lake«, sagte er, während er seine ganze Aufmerksamkeit den zerbrechlichen Pans, Aphroditen und Satyrn aus Ton schenkte. »Die Kutsche wird in fünfzehn Minuten abfahren, und ich verspreche Ihnen, dass Sie und Ihre Nichte darin sitzen werden, mit oder ohne Gepäck.«
    Lavinia sah ihm vom Fuß der Treppe aus zu, hilflos und nicht in der Lage, die Zerstörung ihrer Waren aufzuhalten. »Sie haben kein Recht, so etwas zu tun. Sie ruinieren mich.«
    »Ganz im Gegenteil, Madam. Ich rette Ihren Hals.« Mit dem Stiefel stieß er eine große Urne um, die auf etruskische Art verziert war. »Obwohl ich dafür keinerlei Dank erwarte, möchte ich sagen.«
    Lavinia zuckte zusammen, als die Urne beim Aufprall auf den Boden in tausend Stücke zerbrach. Sie wusste, es war zwecklos, den Verrückten zur Vernunft zu bringen. Er hatte die Absicht, alle Waren im Laden zu zerstören, und sie konnte ihn nicht aufhalten. Man hatte ihr schon sehr früh im Leben beigebracht, zu erkennen, wann es an der Zeit war, einen taktischen Rückzug zu machen. Aber sie hatte nie gelernt, Rückschläge mit Gelassenheit zu akzeptieren.
    »Wenn wir in England wären, würde ich Sie verhaften lassen, Mr March.«
    »Ah, aber wir sind nicht in England, nicht wahr, Mrs. Lake?« Tobias March packte einen lebensgroßen Zenturio aus Stein an seinem Schild und schob ihn nach vorn. Der Römer fiel auf sein Schwert. »Wir sind hier in Italien, und Sie haben keine andere Möglichkeit, als das zu tun, was ich Ihnen befehle.«
    Es hatte keinen Zweck, ihm zu widersprechen. Jeder Augenblick, den sie hier unten verbrachte und versuchte, mit Tobias March zu argumentieren, war verlorene Zeit, die sie besser mit Packen verbringen sollte. Doch sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dieses Schlachtfeld kampflos zu verlassen.
    »Bastarde«, brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Nicht im gesetzlichen Sinne.« Er stieß eine weitere Reihe von Vasen aus rotem Ton auf den Boden. »Aber ich verstehe, was Sie sagen wollen.«
    »Es ist offensichtlich, dass Sie kein Gentleman sind, Tobias March.«
    »Über diesen Punkt werde ich mich mit Ihnen nicht streiten.« Er trat eine hüfthohe nackte Venus um. »Aber Sie sind auch keine Lady, nicht wahr?«
    Sie zuckte zusammen, als die Statue zerbrach. Die Statuen der nackten Venus waren bei ihrer Kundschaft sehr beliebt.
    »Wie können Sie es wagen? Dass meine Nichte und ich hier in Rom gestrandet sind und gezwungen waren, für einige Monate ein Geschäft zu eröffnen, um unseren Unterhalt zu verdienen, ist kein Grund, uns zu beleidigen.«
    »Genug.« Er wirbelte herum und sah sie an. Im Licht der Laterne war sein Gesicht kälter als das einer steinernen Statue. »Seien Sie dankbar dafür, dass ich Sie nur für ein ahnungsloses Opfer des Verbrechers halte, den ich verfolge, und nicht für ein Mitglied seiner Bande von Dieben und Mördern.«
    »Sie behaupten, dass die Verbrecher mein Geschäft dazu benutzt haben, ihre Botschaften zu verbreiten. Ehrlich gesagt, Mr March, wenn ich mir Ihr rüdes Benehmen ansehe, so neige ich nicht dazu, ein einziges Wort von dem zu glauben, was Sie mir erzählt haben.«
    Er zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus seiner Tasche. »Streiten Sie ab, dass diese Nachricht in einer Ihrer Vasen versteckt war?«
    Sie warf einen Blick auf das belastende Papier. Erst vor wenigen Augenblicken hatte sie benommen zugesehen, wie er eine hübsche griechische Vase zerbrochen hatte. Eine Botschaft, die aussah wie der Bericht eines Verbrechers an seinen kriminellen Arbeitgeber, war darin versteckt gewesen. Etwas über einen Handel mit Piraten, der erfolgreich abgeschlossen worden war, hatte in der Notiz gestanden.
    Lavinia hob das Kinn. »Es ist ganz sicher nicht mein Fehler, dass einer meiner Kunden eine persönliche Nachricht in eine der Vasen gesteckt hat.«
    »Nicht nur ein Kunde, Mrs. Lake. Die Verbrecher haben Ihren Laden jetzt schon seit einigen Wochen benutzt, um miteinander in Verbindung zu bleiben.«
    »Und woher wollen Sie das wissen, Sir?«
    »Ich habe seit beinahe einem ganzen Monat dieses Haus und auch Sie persönlich überwacht.«
    Ihre Augen weiteten sich,
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