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Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Titel: Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)
Autoren: Niccolò Ammaniti
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Besonderes. Sie hatten auch Bruce dabei, ihren zweijährigen Sohn, der inzwischen schon laufen konnte, sich auf seinen wackligen Beinen gern davonmachte und, wenn man ihn nicht im Auge behielt, Gott weiß was anstellte.
    Silvietta sah von ihrem Buch auf. »Hol ihn zurück …«, sagte sie zu ihrem Mann.
    Murder stand auf und gähnte. »Das Buch gefällt dir wohl, wie?«
    » Ein Licht im Nebel ist toll. Ich kann mich gar nicht losreißen. Meines Erachtens ist es noch viel besser als die Löwengrube . Ciba ist ein reifer Schriftsteller geworden. Diese Geschichten über die Landarbeiter in der Poebene sind wirklich ergreifend.«
    Murder biss in die Pizza. »Woher hat er das bloß? Er, der doch immer in Rom gelebt hat.«
    »Er ist eben ein Genie. Schlicht und einfach reine Begabung. Ich weiß noch, wie er auf dem Fest das Gedicht vorgetragen hat. Er ist ein ganz besonderer Mensch.« Silvietta blickte sich um. »Jetzt aber los. Sei ein guter Vater. Geh zu Bruce.«
    Murder reckte sich. »Zu Befehl, meine Königin, ich bringe dir deinen Sprössling zurück.« Er gab ihr einen Kuss und machte sich auf den Weg zu den Karussells, den auch das Kind eingeschlagen hatte.
    Silvietta sah kurz ihrem Mann hinterher. Sie musste unbedingt den zerfledderten Saum seiner Jeans umnähen. Dann wandte sie sich wieder dem Roman zu. Noch fünfzig Seiten. Aber es waren kaum drei Minuten vergangen, da hörte sie Murder rufen: »Liebling … Liebling, komm schnell!«
    Silvietta klappte das Buch zu und verließ die Decke. Sie traf Mann und Sohn mit einem Schäferhundwelpen an. Der Junge streckte die Hand nach dem Tier aus, das schwanzwedelnd um ihn herumsprang.
    Bruce hatte keine Angst, im Gegenteil. Er lachte aus vollem Hals und versuchte, den Hund zu fangen.
    Silvietta ging zu ihrem Sohn. »Das gefällt dir, Schatz.«
    Murder streichelte den Welpen, und der warf sich sofort auf den Rücken, um sich richtig kraulen zu lassen. »Vielleicht sollten wir für ihn einen Hund anschaffen. Sieh nur, wie ihm das gefällt.«
    »Und wer geht dann mit ihm Gassi?«
    Murder zuckte die Achseln. »Ich natürlich. Das ist doch kein Problem.«
    »Ich glaub dir kein Wort.« Silvietta knuffte ihren Mann liebevoll in die Schulter.
    Murder nahm Bruce auf den Arm, der sofort zu quengeln begann.
    »Komm, wir wollen essen, sonst wird alles kalt.«
    Doch als sie zurückkamen, war ihr Picknick geplündert. Die Tüte mit den Reiskroketten war weg, und auch das Omelett war verschwunden.
    Empört stellte sich Murder breitbeinig hin und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Jetzt sieh dir das an, diese Hurensöhne! Man kann keinen Augenblick weggehen …«
    Silvietta raffte die Handtasche an sich. »Aber das Geld haben sie nicht angerührt.«
    Murder zeigte auf ein zermatschtes Reisbällchen unter einem Lorbeerbusch.
    Vorsichtig, um keinen Krach zu machen, gingen die beiden stumm auf die Stelle zu. Zuerst konnten sie nichts erkennen, doch dann entdeckten sie, dass unter den Zweigen ein Mann in zerfetzter Trainingshose und mit einem merkwürdigen Kopfschmuck aus Taubenfedern und Coca-Cola-Flaschen hockte. Genüsslich verschlang er ihr Picknick.
    »Hey, du! Du Dieb!«, brüllte Murder ihn an. »Gib mir sofort das Omelett zurück!«
    Auf frischer Tat ertappt, sprang der Mann erschrocken auf. Er drehte sich kurz um und musterte sie, nur einen Moment lang, dann hob er das Omelett auf und verschwand humpelnd im Dickicht.
    Wie erstarrt blieben die beiden zurück.
    Silvietta legte die Hand auf den Mund. »Sag nicht, das war …«
    Murder starrte auf die Büsche, dann schluckte er und sah seine Frau an. »Nein. Ich sag es nicht.«
    Und nun die Danksagungen.
    Als Erstes muss ich Antonio Manzini danken. Danke, mein Freund, ohne dein akrobatisches Zureden, deinen Erfindungsreichtum, dein Drängen, hätte es diese Geschichte nie gegeben. Außerdem bedanke ich mich bei Lorenza, die einen größeren Weitblick hat als ich, und bei meiner wunderbaren Familie. Ein ganz besonderer Dank geht auch an Vereno, Marino, Massimo und Sauro, weil sie mir die beste Zufluchtsstätte der Welt gebaut haben, und an Marco, den Dirigenten einer kleinen Verrücktheit. Danken möchte ich auch Severino Cesari und Paolo Repetti, Antonio Franchini, Kylee Doust und Francesca Infascelli, die mich unterstützt haben, während ich gegen den Strom schwamm.
    Ach ja, richtig, nicht zu vergessen NN…NN…NN…ntwinki und Nicaredda, stumme und aufmerksame Lebensgefährtinnen.
    Natürlich ist dieser Roman Frucht meiner
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