Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Titel: Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)
Autoren: Niccolò Ammaniti
Vom Netzwerk:
dass die Somaini ein Genie war, er umklammerte den USB-Stick und wusste, dass er sie liebte. Das war der ultimative Coup, ein würdiger Abschluss, damit wurde er zum wichtigsten Mann des Festes, den alle beneiden würden. Er holte Luft und sagte: »Wir sind ein Paar.«
    Beifall brandete auf, von den Journalisten, den Sanitätern und den Schaulustigen hinter der Absperrung.
    Simona rieb ihre Nase an seinem Hals wie ein Kätzchen. »Ich werde deine Marilyn sein.«
    Fabrizio bat um Ruhe. »Zur Feier des Tages möchte ich noch eine exklusive Neuigkeit bekannt geben. Ich habe endlich meinen neuen Roman fertig.« Und dann fügte er noch hinzu: »Und er wird nicht bei Martinelli erscheinen.«
    Die Somaini drückte ihn fest an sich und hob dabei den Unterschenkel mit dem graziösen Knöchel. »Was für eine Neuigkeit, Schatz! Ich kann es gar nicht erwarten, ihn zu lesen. Es ist bestimmt ein Meisterwerk.«
    Dröhnend fuhr ein schwarzer Porsche Cayenne vor. Aus dem Fenster kam der große Kopf von Paolo Bocchi. Er war noch immer puterrot im Gesicht. Auf dem Beifahrersitz saß Matteo Saporelli und schnarchte. »Eine Superparty! Eindeutig die beste seit Jahren! Na, soll ich euch irgendwo absetzen?«
    Fabrizio nahm Simona bei der Hand. »Ja, am Flughafen.«
    »Kein Problem!«, sagte der Schönheitschirurg.
    »Wohin fahren wir, Schatz?«, fragte Simona aufgeregt.
    »Nach Mallorca.«

80 Larita hatte die Szene bis zum Kuss der beiden beobachtet.
    Dann hatte sie schnell einen Trainingsanzug übergezogen, sich unter der Kapuze versteckt und es so geschafft, diesem Spektakel zu entkommen, bevor sie jemand erkannte.
    Sie hatte sich gut geschlagen, war nicht in Tränen ausgebrochen.
    Mit ihrem üblichen Pech hatte sie in dieser Nacht das nächste Arschloch getroffen. Aber zum Glück war er aus ihrem Leben verschwunden, bevor er Schaden anrichten konnte.
    In der Hand hatte sie immer noch den Zettel, den Mantos ihr gegeben hatte. Vorsichtig, um ihn nicht zu zerreißen, faltete sie ihn auseinander. Verwaschen, aber immer noch lesbar, stand dort:
    Ich habe mich verliebt
    ohne die Liebe zu kennen
    und ich verliere das Leben
    ohne es kennengelernt zu haben.
    Edo, genannt Zombie
Ende

Vierter Teil
Vier Jahre später
    Chi vince a Merano
    Chi cerca il petrolio
    Chi dipinge ad olio
    … Chi porta gli occhiali
    … Chi tutto sommato …
    RINO GAETANO,
    Il cielo è sempre più blu

Nach der furchtbaren Partynacht und dem Tod von Sasà Chiatti war die Villa Ada wieder in den Besitz der Gemeinde übergegangen. Und die Römer nutzten den Park nun wieder, als hätte es die Ära Chiatti nie gegeben.
    Tatsächlich war von der ganzen Pracht so gut wie nichts übrig geblieben. Ein Gedenkstein mit den Namen der dabei umgekommenen Prominenten an der Via Panama. Die Gleise der Parkbahn, schon von Efeu überwuchert. Ein paar Warzenschweine und das Geierpärchen Gino und Nunzia, fett wie Truthähne, die noch immer in den Abfallkörben wühlten. Die anderen Tiere waren in den Bioparks Italiens gelandet.
    Ansonsten war die Villa Ada wieder die Alte. Ausgedehnt, unübersichtlich, dreckig, dornig, staubig, Unterschlupf für Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung, streunende Hunde und Kanalratten. Die uralten Pinien, krank bis ins Mark, stürzten weiterhin auf nichts ahnende Spaziergänger. Die Wiesen wurden wieder von Brombeeren überwuchert. Die grünen, stinkenden Teiche dienten wieder als Wiege für Tigermücken, Nutrias und Wasserschildkröten. Es gab wieder Hunde ohne Maulkorb, Polizisten, die mit Au-pair-Mädchen flirteten, wie Rückstrahler gekleidete Radfahrer, Bongospieler, Kiffer und Alte, die auf Bänken saßen.
    Aber am 29. April, exakt vier Jahre nach der Party, an einem sonnigen, aber noch kühlen römischen Tag, waren auch Murder und Silvietta dort.
    Sie hatten es sich auf einem schottischen Plaid bequem gemacht und verzehrten ein Picknick: ein Makkaroniomelett, Reiskroketten und Pizza mit Pilzen.
    Seit drei Jahren begingen sie diesen Gedenktag für Mantos und Zombie.
    Dabei unternahmen sie nichts Großartiges, um ihre Freunde zu ehren, aber ihnen gefiel es so. Sie nahmen sich einen Tag Urlaub (schlossen ihren kleinen Familienbetrieb zur Behandlung von Terrakottaböden in Oriolo), stiegen in ihren Ford Ka und fuhren nach Rom. War das Wetter schön, wie an diesem Tag, machten sie ein Picknick, lasen ein bisschen, und manchmal fiel auch ein Nickerchen im Freien dabei ab.
    Auf diese Weise gedachten sie ihrer Freunde.
    Aber dieses Jahr war es etwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher