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Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Titel: Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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Kiefer aufeinander. »Ohne Nicki gehe ich nirgendwohin.«
    »Bisher hast du es nicht getan, weil es nicht ging. Zwar würden meine lieben Verwandten bestimmt gute Babysitter abgeben, aber ich kann auch verstehen, wenn du dich bei dem Gedanken, Nicki in ihre Obhut zu geben, noch nicht wohl fühlst.«
    Er verstand überhaupt nichts. Wenn Gil sie nicht mehr brauchte, um auf Nicki aufzupassen, brauchte er sie gar nicht mehr. Und das war ihre größte Angst. »Sie hat schon so viel durchmachen müssen, so viele Veränderungen verkraften müssen, Gil. Und sie kennt sie noch nicht so gut.«
    »Sie wird sie noch kennenlernen. Sie kommen schließlich weiß Gott oft genug vorbei.«
    Wie wahr. Gils Familie war begeistert von Nicole und sie von Gils Familie. Wenigstens zweimal pro Woche kam Pete zu Besuch, und er verwöhnte Nicole mit Geschenken. Sam und seine Frau Ariel waren ebenfalls in die Kleine vernarrt. Und Belinda Watson, Gils Mutter, war überglücklich mit ihrer neuen Enkelin.
    Gil ergriff Anabels Hand und verschlang ihre Finger ineinander. Ihr fiel auf, wie oft er das tat, wie oft er ihre Hand nahm, ihr Gesicht berührte, ihr kleine zärtliche Küsse gab.
    »Ich habe morgen Vorstellungsgespräche mit ein paar Babysittern vereinbart.«
    Langsam wandte Anabel den Kopf auf dem Kissen zu ihm um, damit sie ihn ansehen konnte. »Du hast was?«
    »Ich möchte, dass jemand tagsüber kommt, um dich zu entlasten, damit du arbeiten oder ausgehen oder einfach mal ein langes Bad nehmen kannst. Mom empfiehlt ihre Kosmetikerin, falls du Lust hast auf … was auch immer ihr Frauen in Schönheitssalons so macht. Eine Maniküre oder eine Gesichtsbehandlung oder so was. Aber verändere nicht deine Frisur. Mir gefällt sie so.«
    Das war genug. Er versuchte offenbar, sie allmählich zu ersetzen. Stück für Stück war die Rolle, die sie in Nickis Leben übernahm, kleiner geworden. In letzter Zeit hatte Gil der Kleinen meistens die Gutenachtgeschichte vorgelesen, und er war oft beim Baden, beim Wickeln und bei allem anderen, was Nickis Leben betraf, helfend zur Stelle gewesen. Er war ein exzellenter Vater – aber, verdammt, sie war Nickis Mutter.
    Sie war ihre Mutter.
    Angst schnürte ihr die Kehle zu. Anabel entzog Gil ihre Hand und setzte sich im Bett auf. Sie wandte ihm den Rücken zu, damit er ihr Gesicht nicht sah. »Was ist mit mir, Gil?«, fragte sie endlich. War sie für ihn denn inzwischen nichts weiter als eine Bettgeschichte? Und wenn ja: Wie lange würde es noch so weitergehen?
    »Was soll mit dir sein?«, entgegnete er ganz ruhig, und sie spürte so etwas wie Mitgefühl in seinen Worten.
    Ihr Herz brannte in ihrer Brust. »Als ich hier ankam, habe ich dir ein … Angebot gemacht.«
    »Mit mir zu schlafen, ich weiß.« Mit einem Finger fuhr er ihren Rücken hinab. »Ich habe dich gern in meinem Bett, Anabel.«
    Gequält schloss sie die Augen. »Das ist nicht das Angebot, das ich meinte.«
    Das Bett bewegte sich, als Gil sich aufsetzte. Er kletterte zu ihr herüber, bis er neben ihr saß. Mit einem Arm stützte er sich auf der Matratze hinter ihr ab. Eine Weile betrachtete er sie nur schweigend von der Seite. »Ich muss dich nicht heiraten, um Nicole behalten zu können.«
    Da war sie – die furchtbare Wahrheit, der sie sich nicht hatte stellen wollen. »Sie liebt mich.«
    »Sehr.« Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme, fühlte die Liebe, die er für Nicole empfand. »Du warst eine unglaubliche Mutter.«
    »Ich habe mein Bestes getan.« Doch vielleicht war ihr Bestes nicht gut genug gewesen. Nein, diesen Gedanken durfte sie nicht zulassen. Gil war ein guter Mensch, ein fürsorglicher Mensch. Möglicherweise wollte er sie nicht heiraten, aber er würde ihr Nicole niemals vorenthalten. Das wusste sie.
    Das Problem war nur, dass sie sie beide wollte. Und zwar für immer.
    Gil schwieg.
    »Ich … ich weiß, dass wir vollkommen unterschiedlich sind.« Würde sie ihn davon überzeugen können, dass ihre Unterschiede sich ergänzten?
    »Ziemlich sogar.«
    »Aber wir beide lieben Nicole.«
    »Ja, und wir beide haben einen Platz in ihrem Leben.«
    Diese beruhigenden Worte halfen ihr, aber sie wollte noch mehr. »Würde das nicht für eine Heirat reichen?«
    Gil legte ihr seine Hand in den Nacken und lehnte seine Stirn an ihre. »Ich fürchte nicht.«
    In diesem Moment hatte sie das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    »Ich wünsche mir eine Frau, die mich auch liebt, Anabel – nicht nur meine Tochter.«
    Sie
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