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Lass nur dein Herz entscheiden

Lass nur dein Herz entscheiden

Titel: Lass nur dein Herz entscheiden
Autoren: Helen Brooks
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einen großen Fehler gemacht zu haben. Dadurch, dass sie nicht mit dir über deinen Vater gesprochen hat, sind all diese Probleme erst entstanden. Dabei wollte sie nur das Beste für dich. Ihr hattet damals kaum Geld, und dein Vater hat keinen Unterhalt gezahlt. Doch wirklich wehgetan hat ihr vor allem, dass er jeden Kontakt zu seinem Kind abgebrochen hat. Und das muss dich auch verletzt haben.“
    Miriam nickte. Immer hatte sie es als Schwäche aufgefasst, dass es ihrer Mutter etwas ausmachte, dass Miriams Vater nicht mehr da war. Und obwohl es nicht ihren wahren Gefühlen entsprach, hatte sie sich eingeredet, sie würde ihn hassen und verachten. Sie hatte sich das so oft gesagt, dass es irgendwann wahr geworden war.
    „Früher habe ich mich gefragt, was mit mir nicht stimmt, dass mein eigener Vater mich nicht wollte“, gestand sie. „Ich habe sogar gedacht, dass er bei meiner Mutter geblieben wäre, wenn sie mich nicht bekommen hätten.“
    „Jetzt denkst du das nicht mehr?“ Jay küsste ihre Tränen weg und drückte Miriam fest an sich.
    „Nicht mehr, seit ich mit meiner Mutter gesprochen habe.“
    „Du akzeptierst, dass er charakterlos war? Dass er niemanden außer sich selbst lieben konnte? Es gibt solche Menschen, Schatz. Es war verhängnisvoll, dass sich deine Mutter auf ihn eingelassen hat, als sie noch jung und naiv war.“
    „Ich weiß.“
    „Unsere Kinder werden Eltern haben, die sich und sie lieben“, sagte Jay zärtlich. „Darauf konzentrierst du dich in Zukunft. In unserer Familie wird es keine dunklen Geheimnisse geben. Wir erziehen unsere Kinder auf einer Grundlage von Wahrheit und Vertrauen.“
    „Ich liebe dich“, flüsterte Miriam heiser.
    „Und ich dich.“ Mit stürmischer Leidenschaft küsste Jay sie wieder, bevor er sich im Bett aufsetzte. „Und ich kehre ja nur ungern zu den alltäglichen Dingen zurück, aber ich habe einen Bärenhunger.“
    „Da du unseren Aufenthalt hier so perfekt organisiert hast, sind Kühlschrank und Gefriertruhe sicher gut gefüllt?“
    „O ja.“ Jay lächelte mit unschuldigem Stolz. „Champagner und Wein sind auch genug da. Ich habe an alles gedacht.“
    Daran zweifelte Miriam nicht.
    „Erst essen wir, und danach zeige ich dir die übrigen Zimmer und die Gartenanlagen.“
    Jay stand auf und warf ihr einen der beiden flauschigen Bademäntel zu, die Miriam aus der Wohnung wiedererkannte.
    „Los, Frau, ab in die Küche, wo du hingehörst“, neckte er sie, während er seinen anzog.
    Miriam und Jay verbrachten den Nachmittag damit, eine Schneemannfamilie im Garten zu bauen. Als die Sonne unterging und den Himmel in ein atemberaubendes Farbenmeer verwandelte, kehrten sie ins warme Haus zurück.
    In der Nacht liebten sie sich wieder, bevor sie eng umschlungen einschliefen, selig vor Glück. Das Läuten von Kirchenglocken weckte Jay und Miriam am ersten Weihnachtsfeiertag. Noch mehr Schnee war gefallen, und der Garten hinter dem Haus sah märchenhaft aus. Eine Zeit lang standen sie am Fenster und blickten hinaus auf die winterliche Schönheit, dann frühstückten sie und gingen anschließend zu der kleinen Pfarrkirche, um den Weihnachtsgottesdienst zu besuchen.
    Jay hatte ihr eine Menge Geschenke gekauft. Manche waren Scherzartikel und brachten Miriam zum Lachen – Rentierpantoffeln mit großen roten Nasen, die bei jedem Schritt wippten, und eine Weihnachtsmannmütze, die sang, wenn man auf die Quaste drückte. Andere, wie die sexy schwarzen Dessous und das Gelbgoldarmband mit Diamanten, waren teurer.
    Mittags rief Miriam ihre Mutter an, um ihr frohe Weihnachten zu wünschen. Sie lachten und weinten zusammen und machten ab, sich sehr bald alle zum Essen zu treffen.
    Den zweiten Weihnachtsfeiertag verbrachten Jay und Miriam im Bett und gaben sich ganz ihrem unstillbaren Verlangen hin. Sie konnten nicht genug voneinander bekommen. Miriam fand es schwer, zu glauben, dass sie es durch die vergangenen zwölf Monate geschafft hatte, ohne jede Nacht die Hände über seinen durchtrainierten Körper gleiten zu lassen und eng an Jay geschmiegt zu schlafen.
    Am Tag danach kamen Jayne und Guy vorbei, um sie zu ihrer Silvesterparty einzuladen, die dazu dienen sollte, alle Nachbarn kennenzulernen.
    Besorgt hatte sich Miriam gefragt, wie sich Jays Schwester ihr gegenüber wohl verhalten würde, wenn sie sich wieder begegneten. Aber es war, als hätten sie sich gerade erst gestern gesehen.
    „Kommt früh“, sagte Jayne beim Abschied vor der Tür. „Ich möchte dir
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