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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren
Autoren: Laura Wright
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hatte gedacht, sie würden sich lieben und glücklich machen. Nicht einmal im Traum hätte sie gedacht, dass Tanner
Swanson Sweets
verkaufen würde. Das war die Handlung eines kalten, rücksichtslosen Geschäftsmannes, nicht des ebenso sanften wie leidenschaftlichen Mannes, der sie gestern Nacht in seinen Armen gehalten hatte.
    Abby wusste, dass dieser Mann noch irgendwo in ihm existierte, und mit dem Mut der Verzweiflung würde sie versuchen, ihn wiederzufinden, selbst wenn das bedeutete, dass sie vor ihm ihr Herz entblößen musste. Sie holte tief Luft und hoffte, dass ihre Stimme nicht zitterte. “Ich habe mich in dich verliebt, Tanner – oder vielmehr in den Mann, für den ich dich gehalten habe.”
    “Du hast dich verliebt?” Sein Gesicht blieb ausdruckslos. “Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich nicht die Absicht habe, mich zu binden. Ich brauche meine Freiheit.”
    “Und was bedeutet das? Dass eine feste Beziehung ein Gefängnis wäre?” Sie sah an ihm vorbei ins Feuer. “Ich wollte nicht dein Gefängniswärter sein, sondern deine Geliebte und deine Freundin. Ich wollte dir helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, für dich da sein, wenn du traurig bist und dir die Augen öffnen, wenn du einen Fehler machst.”
    Tanner stieß bedrückt den Atem aus und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn wieder ansah. “Abby, ich möchte dich weiterhin sehen.”
    “Heute stimmt das vielleicht noch, vielleicht auch morgen oder in einem Monat. Aber dann? Eine feste Beziehung ist sehr wichtig für mich, Tanner.”
    Er ließ sie los, und sein Blick wurde kühl. “Es gibt keine Sicherheiten im Leben, Abby. Du kannst einen Menschen auch dann verlieren, wenn er dir versprochen hat, für immer bei dir zu bleiben.”
    “Also darf man sich nicht verlieben, weil man Angst hat, den anderen zu verlieren?”
    “Das verstehst du nicht, Abby.”
    “Ich glaube, doch.” Sie versuchte noch einmal, wieder zu dem Mann durchzudringen, den sie liebte. “Weißt du, jemand hat mir mal gesagt, dass man seine Ängste bekämpfen muss, weil sie einen sonst ein Leben lang nicht loslassen.”
    “Welcher Idiot hat dir denn das gesagt?”
    “Du.”
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. Der Geschäftsmann hatte wieder die Oberhand gewonnen. “Ich möchte dich wiedersehen. Aber ohne Bindungen, ohne Anforderungen und ohne dein Urteil über die Art, wie ich meine Geschäfte abwickle. Das ist alles, was ich dir bieten kann.”
    Aber es war nicht genug. Sie liebte ihn sehr, aber er war nicht mehr der Mann, der er vor diesem schicksalhaften Klopfen an der Tür dieses Hauses gewesen war. “Dann muss ich Ihr Angebot ausschlagen, Mr Tanner.”
    Er sah sie vorwurfsvoll an. Dann erklärte er: “Ich muss so früh wie möglich im Büro sein.”
    Abby kämpfte gegen die Tränen an. Sie würde sich nicht vor C. K. Tanner blamieren. “Dann solltest du vielleicht besser heute schon fliegen. Ich werde Jan und Frank sagen, dass wichtige Geschäfte dich gezwungen hätten, sofort zurückzukehren.”
    “Du willst, dass ich gehe?”, stieß er hervor und stand auf.
    Abby hatte das Gefühl, dass ihr ganzes Leben von diesem Moment abhing. “Warum sollte ich etwas anderes wollen? Du hast alles bekommen, weswegen du hergekommen bist.”
    Tanner starrte sie sekundenlang an, und sie hielt den Atem an, um nicht in Tränen auszubrechen.
    Schließlich nickte er. “Ich werde dir morgen früh den Jet schicken.”
    “Mach dir nicht die Mühe”, rief sie ihm mit erstickter Stimme hinterher. “Ich nehme einen Linienflug.”
    Er antwortete nicht. Eine Träne rollte ihr über die Wange, und sie wischte sie hastig fort. Was als der schönste Tag ihres Lebens begonnen hatte, war zu einem Albtraum geworden. Sie hatte sich vorgestellt, dass sie diesen Ort gemeinsam verlassen würden, Hand in Hand am See entlangschlendernd. Aber nicht so wie jetzt, dachte sie und sah Tanner hilflos dabei zu, wie er schnell seine Sachen packte und aus der Tür ging, ohne noch einmal zu ihr herüberzusehen.
    In der Ferne war ein Donnergrollen zu hören.
    Abby legte den Kopf auf die Hände und ließ ihren Tränen freien Lauf.

11. KAPITEL
    Tanner saß an seinem Schreibtisch, während der Regen aufs Fenster prasselte. Es hörte sich an wie Tausende von kleinen Trommeln. Das Gewitter schien nicht aufhören zu wollen.
    Seine Gedanken gingen zurück zu einem Gästehaus an einem See und der rothaarigen Schönheit dort, die ihm praktisch gesagt hatte, er solle gehen, und das mit
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