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Lass los, was dich klein macht

Lass los, was dich klein macht

Titel: Lass los, was dich klein macht
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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sofort mit Entschuldigungen und Rechtfertigungen. Die Angst davor, Anforderungen nicht gerecht zu werden, kann einem selbstwertschwachen Menschen mitunter schlaflose Nächte bescheren.
    Die Dreieinigkeit der Selbstabwertung
    So wie ich bin, bin ich nicht okay.
Ich kann nichts.
Andere akzeptieren mich nicht (wirklich).

Selbsterfüllende Prophezeiungen
    In unseren Überzeugungen und Glaubenssätzen lassen sich mühelos die frühkindlichen Lektionen wiedererkennen, die zu einem schwachen Selbstwertgefühl geführt haben:
»So wie ich bin, bin ich nicht okay.« Wenn wir uns schon als Kind abgelehnt fühlten, konnten wir keine Selbstakzeptanz erlernen.
»Ich kann nichts.« Ständige Kritik oder unglaubwürdiges Lob haben uns daran gehindert, Selbstvertrauen zu entwickeln.
»Andere akzeptieren mich nicht (wirklich).« Hatten wir schon als Kind Schwierigkeiten, unseren Platz in der Gemeinschaft zu finden, dann konnten sich Zweifel an unserer kommunikativen Kompetenz einschleichen.
    Diese Überzeugungen, die wir meist schon lange mit uns herumtragen, empfinden wir als wahr und unumstößlich. Dabei handelt es sich um erlernte Selbstbilder.
    Wer unter einem geringen Selbstwertgefühl leidet, nimmt das Leben durch diese Brille wahr und findet überall Bestätigung für die Annahme, nichts wert zu sein. Solche Erlebnisse festigen das negative Selbstbild immer weiter – ein Teufelskreis. An ein paar Beispielen soll hier gezeigt werden, wie er funktioniert.
Lieber unsichtbar bleiben
    Wer zaghaft auftritt, grundsätzlich erst einmal an sich und seiner Kompetenz zweifelt, der erfährt weniger Aufmerksamkeit als andere. Kein Wunder – will er doch in erster Linie als nett und freundlich wahrgenommen werden. Um Kritik aus dem Weg zu gehen, wird er selten eigene Vorschläge zur Diskussion stellen; aus Angst vor Ablehnung wird er sich nicht durchsetzen. Solche Menschen erfahren natürlich deutlich weniger Aufmerksamkeit als diejenigen, die selbstbewusst die eigenen Anliegen vertreten.
    Die Folge ist, dass Selbstwertschwache häufig unter Wert gehandelt werden, denn sie und ihre Fähigkeiten bleiben infolge ihrer Zurückhaltung unsichtbar. Von Freunden und Kollegen werden sie deshalb oft für wenig kompetent gehalten.
    Dadurch fehlt ihnen die bestätigende Zuwendung; viele ihrer guten Ideen und ihrer Leistungen bleiben unbemerkt. In der Folge stagniert auch das Selbstwertgefühl dieser Menschen auf niedrigem Niveau.
Wo kommt das her?
    Ursache sind frühe Erfahrungen, die verinnerlicht wurden. Diese Menschen haben sich eingeprägt, dass sie nicht wichtig sind und für den Hunger nach Aufmerksamkeit bestraft werden. Sie hören im Geiste immer noch: »Du bist nicht wichtig.« »Sei brav.« »Nerv nicht.«
Wo führt es hin?
    Diese Überzeugungen münden in einen Kreislauf der Selbstentmutigung: Weil ich Angst davor habe, abgelehnt zu werden, sage ich nichts. Weil ich nichts sage, werde ich nicht wahrgenommen. Weil ich nicht wahrgenommen werde, fühle ich mich abgelehnt.
Die ewige Aufschieberei
    Selbstschwächende Überzeugungen führen oft dazu, dass sich Menschen auf nichts einlassen, was ihnen unbekannt ist oder riskant erscheint. Die Sache könnte ja schiefgehen, und das wäre wieder ein Anlass, sich klein, mies und unzulänglich zu fühlen. Wem es an Selbstvertrauen mangelt, der befürchtet im Grunde ständig, zu scheitern. Misserfolge entmutigen, da sie grundsätzlich auf eigenes Fehlverhalten zurückgeführt werden. Einem solchen Risiko setzen sich Selbstwertschwache lieber gar nicht erst aus.
    Stattdessen versuchen sie, der Gefahr des Versagens aus dem Weg zu gehen. So schieben sie Aufgaben vor sich her, statt sie anzupacken. Das lässt natürlich die Herausforderung zum Riesen anwachsen und das Selbstvertrauen zum Zwerg schrumpfen. Es entsteht eine regelrechte Blockade, die man auch als Aufschieberitis oder Selbstsabotage bezeichnen könnte.
    Irgendwann muss unter Zeitdruck mit klopfendem Herzen und heißer Nadel eine Lösung hingeschustert werden, die natürlich Kritik herausfordert. Und man fühlt sich bestätigt: Ja, wusste ichs doch. Ich bin einfach unfähig.
Wo kommt das her?
    Hat man als Kind gelernt, dass nur Erfolge gelten und Fehler als Katastrophen zu betrachten sind, hört man sein ganzes Leben lang: »Streng dich an.« »Wenn du das nicht schaffst, sind wir enttäuscht.«
Wo führt es hin?
    Auch hier entsteht ein unguter Kreislauf: Weil ich Angst davor habe zu versagen, fange ich Aufgaben nicht an. Weil ich nicht
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