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Lass los, was dich klein macht

Lass los, was dich klein macht

Titel: Lass los, was dich klein macht
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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eher abwartend, sind unsicher und vorsichtig. In den Bereichen, in denen wir uns sicher fühlen und uns selbst so akzeptieren, wie wir sind, können wir mit einem Mangel an Aufmerksamkeit oder mit Kritik ganz locker umgehen. Dort dagegen, wo wir uns unsicher fühlen, reagieren wir empfindlicher. Das Selbstwertgefühl beruht also nicht einzig und allein auf dem »gefühlten Innen«, sondern hat immer auch mit der Resonanz zu tun, die wir in unserer Umgebung hervorrufen. Deshalb muss es sich auch immer wieder aufs Neue einpendeln.
Umbrüche ermöglichen Wachstum
    Vor allem neue, ungewohnte Situationen und Übergangsphasen bedeuten oftmals eine Herausforderung für das Selbstwertgefühl. Bei Konflikten mit dem Partner, mit Freunden, der Familie oder Kollegen und in Umbruchs- und Krisenzeiten wird es oft ziemlich hart auf die Probe gestellt. Solche Momente lösen Ängste und Selbstzweifel aus: Schaffe ich das? Liegen die Probleme an mir? Was mache ich falsch? Bedeutet der Konflikt, dass ich nicht liebenswert bin?
    Gelingt es jedoch, die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen und Lösungen zu finden, stärkt das auch das Selbstwertgefühl in besonderem Maße. Wer etwas geschafft hat, kann mit sich selbst zufrieden sein und sich annehmen. Das heißt aber auch: Menschen, die ohne Schwierigkeiten durchs Leben gehen, haben wenig Dünger für persönliches Wachstum.
    »Nur wenige wissen, dass die Fähigkeit, andere zu lieben, erst durch die Liebe zu sich selbst ermöglicht wird.«
    Wayne Dyer
Jede Zeit hat ihre Fragen
    Jede Lebensphase hält ihre typischen Herausforderungen bereit:
    Für einen Jugendlichen, der gerade die Pubertät durchläuft, wird Identität ein wichtiges Thema: Wer bin ich? Wer will ich sein? Woran orientiere ich mich? Wie will ich auf keinen Fall wirken?
    Ein junger Mann, der gerade seine Ausbildung abschließt, fragt sich womöglich, ob er sich einen Job vor Ort suchen soll und da bleibt, wo er seinen Platz hat, die Menschen kennt und Freunde hat. Oder soll er die berechenbare Zukunft gegen die Freiheit und das Abenteuer eintauschen, das ein Umzug in eine andere Stadt oder sogar in ein anderes Land mit sich bringt?
    Bei diesen Umbrüchen brauchen wir nicht nur ein gutes Bewusstsein unseres eigenen Wertes, sondern auch Unterstützung durch andere. Gleiches gilt für die anderen Entscheidungen, die das Leben bereithält: Heirat – ja oder nein? Womöglich Trennung? Mutter werden – und falls ja, wann? Auch die Auseinandersetzung mit Krankheiten, Sorgen, Enttäuschungen, mit Veränderungen und neuen Lebensphasen und schließlich mit dem Tod fordert uns, weil wir das Selbstwertgefühl immer wieder aufs Neue in Balance bringen müssen.
    Die Selbstwertkurve
    In einer Langzeitstudie wurde untersucht, wie sich das Selbstwertgefühl im Laufe des Lebens verändert.
    Viermal wurden Männer und Frauen im Alter zwischen 25 und 104 Jahren mit größeren zeitlichen Abständen zu ihrem Selbstverständnis befragt. Bei den jungen Erwachsenen war das Selbstwertgefühl am geringsten ausgeprägt. Es stieg von da an kontinuierlich immer weiter, bis es bei den Personen im Alter von etwa 60 Jahren einen Höhepunkt erreichte. Danach fiel es relativ rasch wieder ab.
    Es zeigten sich außerdem Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen verfügen laut dieser Studie in den meisten Altersklassen über etwas weniger Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen als Männer. Im Alter nähern sich die Werte wieder an.
    Frauen wie Männer, die in einer intakten und glücklichen Beziehung lebten, zeigten ein deutliches Plus in ihrer Selbsteinschätzung. Als selbstwertfördernd erwiesen sich auch Bildung, Gesundheit, Einkommen und die berufliche Position, besonders im fortgeschrittenen Alter.
Nicht von außen bestimmen lassen
    Wenn Sie bis hierher gelesen haben, denken Sie vielleicht: Hätte ich doch bloß ein ideales Elternhaus gehabt, hätten mich die anderen Kinder in der Schule nicht so doof behandelt, hätte ich einen anderen Partner, wäre dies, das und jenes anders gelaufen, ja dann …
    Aber glücklicherweise müssen all die Einflussfaktoren, aus denen sich bisher Ihr Selbstwertgefühl gespeist hat, nicht festlegen, wie Sie Ihr Leben künftig meistern. Zwar können wir unsere bisherigen Erlebnisse weder ungeschehen machen noch auslöschen. Wir haben jedoch viele Möglichkeiten, unsere Überzeugungen zu korrigieren und nachhaltig zu verändern – sofern wir uns dazu entschließen und bereit sind, aktiv und konsequent etwas dafür zu
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