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Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein
Autoren: Catherine Mann
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ihrer Wut übermannt. „Und als du zwei Jahre später zurückgekommen bist, hattest du noch nicht einmal den Mut, mir ins Gesicht zu sehen – und dich unseren Gefühlen zu stellen.“
    „Und was fühlst du, Sarah? Denn so, wie ich es sehe, habe ich dir einen Heiratsantrag gemacht, und du hast ihn abgelehnt.“
    Sie ließ sich nicht beirren. „Das Wort Liebe gibt es für dich anscheinend immer noch nicht. Aus meiner Sicht bist du derjenige, der Angst hat. Du fürchtest dich davor, alles auf eine Karte zu setzen und wieder zu verlieren – so, wie du damals deine Mutter verloren hast.“
    Als er zusammenzuckte, empfand sie plötzlich Mitleid mit ihm. „Glaub mir, Rafe, ich weiß, wie es ist, jemanden zu verlieren, den man liebt. Ich habe dich verloren.“ Sie schaute auf ihr Hochzeitsfoto, das auf dem Kaminsims stand. „Ich habe Quentin verloren. Ich habe drei Babys verloren. Und ich fürchte mich wahnsinnig davor, wieder verletzt zu werden – sogar noch mehr, als davor, meine Heimatstadt zu verlassen. Du musst mit der Vergangenheit Frieden schließen und dich endlich von deinem Kummer, deinem Schmerz befreien.“
    Ausdruckslos sah er Sarah an. „Und wenn ich es nicht so mache, wie du willst?“
    Angesichts seiner nüchternen Worte begann ihre Hoffnung zu schwinden. Aber sie war nicht mehr länger ein achtzehnjähriges Mädchen, das sich davor fürchtete, ihr Zuhause zu verlassen. Sie war eine Frau und nicht bereit nachzugeben. Auch wenn es ihr das Herz brach, ihn abzuweisen. „Obwohl du mir leidtust, kann ich nicht mit dir leben. Du musst weiterreisen, denn ansonsten zerstörst du mehr als Worth Industries – dann zerstörst du dich selbst.“
    „Ich lasse mich nicht mehr von einem Ultimatum einschüchtern.“
    Diese Bemerkung war der offenkundige Beweis für Sarah, dass sie fertig mit ihm war. Ihre Highschoolromanze war beendet, und es gab keine zweite Chance für sie. „Du solltest jetzt gehen. Wir haben uns nichts mehr zu sagen.“
    Er blieb noch lange in ihrem Wohnzimmer stehen, dass sie schon glaubte, er würde nicht mehr gehen. Doch dann nickte er. „Stell den Sicherheitscode wieder ein, wenn ich weg bin.“
    Verdammt sollte er sein – jetzt verließ er sie und hatte darüber hinaus dafür gesorgt, dass sie jedes Mal an ihn denken würde, wenn sie durch diese Tür mit dieser verfluchten Alarmanlage ging. Sie schlang die Arme um sich und vermisste Rafe bereits, noch bevor die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war.

11. KAPITEL
    Rafe fuhr in seinem Porsche in das bescheidene Stadtviertel, in dem Bob und Penny wohnten, wenn sie in Vista del Mar weilten. Rafe hätte ihnen gern etwas Besseres als dieses kleine Reihenhaus gemietet, aber Bob war nun einmal ein stolzer Mann. Nur sehr schwer war er dazu zu bewegen gewesen, dieses bescheidene Domizil als Geschenk von seinem Sohn zu akzeptieren.
    Rafe wünschte nur, damals hätte jemand so etwas für Hannah getan, als sie Hilfe nötig gehabt hatte. Warum begriff Sarah denn nicht, dass er das alles nur tat, um die Erinnerung an seine Mutter zu ehren? Worths Enthüllung jedoch machte alles noch komplizierter. Er dachte doch nicht im Ernst, dass Blutsbande Rafe von seiner Rache abbringen würden?
    Im Augenblick wollte er allerdings nur eins – mit Bob reden. Zwar konnte er nicht mehr ändern, dass er die Sache mit Sarah eben völlig verbockt hatte – er bereute seine Worte und seinen Abgang. Aber er konnte wenigstens wieder etwas Ordnung in sein Leben bringen, wenn er mit Bob sprach.
    Als Rafe den Wagen vor dem kleinen Haus mit Blick auf den Strand parkte, sah er bereits von der Straße aus Bob im Schein von Petroleumfackeln auf dem Dachgarten sitzen.
    Penny öffnete die Eingangstür und winkte ihn freundlich lächelnd herein. „Das wird deinen Dad aber freuen, dass du vorbeischaust.“
    „Es ist schon ziemlich spät. Entschuldigung.“ Und er musste sich für eine Menge bei ihr entschuldigen, denn er hatte es Penny am Anfang nicht leicht gemacht. Es war schwierig für ihn gewesen zu akzeptieren, dass eine andere Frau den Platz seiner Mutter einnahm.
    „Überhaupt kein Problem. Geh doch einfach nach oben.“
    „Danke, Penny.“ Er beugte sich vor und küsste seine Stiefmutter kurz auf die Wange.
    Überrascht blinzelte sie, gewann aber schnell die Fassung wieder und tätschelte seine Schulter.
    Sein Vater saß auf dem Dachgarten in einem weißen Gartenstuhl, ein Bier in der Hand und den Blick auf das Meer und den Abendhimmel gerichtet. Ohne sich
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