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Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein
Autoren: Catherine Mann
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bedauerst.“
    „Und wenn ich immer noch vorhabe, Ronald zu vernichten?“
    „Dann ist das allein deine Entscheidung. Es ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.“ Er zog die Hand fort. „Du bist mein Sohn.“
    „Hast du dich nie darüber geärgert, dass ich das Kind eines anderen gewesen bin? Hast du dich nie gefragt, ob sie ihn vielleicht noch liebt?“
    Bob bedachte ihn mit dem allwissenden Blick, den Eltern so gut beherrschen. „Sprechen wir von deiner Mutter? Oder reden wir über Sarah Richards und Quentin Dobbs?“
    Da sein Vater ihn ohnehin durchschaut hatte, machte Rafe sich gar nicht erst die Mühe darauf zu antworten.
    „Du weißt, dass ich Penny liebe, richtig?“, fragte Bob.
    „Ja, das tue ich, und ich freue mich für dich.“ Das meinte er auch so.
    „Zweifelst du daran, dass ich deine Mutter ebenso sehr geliebt habe?“
    „Daran hätte ich nie gedacht.“
    „Du bist ein cleverer Bursche.“ Bob schlug sacht gegen seinen Arm. „Denk mal darüber nach. Liebst du sie denn?“
    Unfähig, die Wahrheit länger zu verbergen, nickte Rafe. Er liebte Sarah seit der Highschool, und dieses Gefühl war auch über die Jahre nicht schwächer geworden. Stets hatte er sich ausgemalt, wie es sein würde, sie nach seiner Rückkehr nach Vista del Mar mit allem zu überhäufen, was sie sich nie hatte leisten können. Nur leider hatte er völlig vergessen, sie nach ihren Wünschen zu fragen. „Mein Gott, ja, ich liebe sie.“
    „Dann renne dieses Mal nicht wieder fort. Sei dieses Mal da für sie, denn das ist es, was ein Mann tut, wenn er liebt. Er bleibt an ihrer Seite. Und der ganze Rest – kleines Haus, großes Haus, kleine Stadt, große Stadt – ist reine Nebensache. Dafür werdet ihr schon gemeinsam eine Lösung finden.“
    Konnte es wirklich so einfach sein? Musste er Sarah nur seine Liebe gestehen, und der Rest ergab sich dann von allein? Das klang für einen wie ihn, der stets alles plante, nach einem gefährlichen Vorhaben. Um mit Sarah einfach ins Blaue hineinzuleben, musste er schon gewaltig über seinen Schatten springen. Doch wenn er es nicht tat, würde er sich bis zum Ende seines Lebens jeden Tag so mies fühlen, wie er es in den letzten vierzehn Jahren getan hatte. Das war seiner Meinung nach kein lebenswertes Leben.
    Bob stand auf. „Ich bin ein alter Mann und brauche jetzt meinen Schönheitsschlaf. Willst du noch fahren oder lieber hierbleiben?“
    Da er nur ein Bier getrunken hatte, würde er problemlos noch fahren können. „Mir geht es gut. Ich fahre noch ein bisschen herum, um den Kopf freizubekommen.“ Mit einem hatte Worth recht gehabt: Rafe konnte sich glücklich schätzen, dass Bob sein Vater war.
    Nachdem die beiden Männer sich zum Abschied umarmt hatten, setzte Rafe sich in seinen Porsche und fuhr wie ferngesteuert zu all den Orten, an denen er gemeinsam mit Sarah vor vierzehn Jahren gewesen war: zu ihrem Elternhaus, der alten Highschool und schließlich zum Busted Bluff, wo sie einander mit lustvollen Zärtlichkeiten beinahe um den Verstand gebracht und Zukunftspläne geschmiedet hatten – und wo er ihr den ersten Heiratsantrag gemacht hatte …
    … Am Abend ihres Schulabschlusses waren sie damals dann vor eine Hochzeitskapelle in der Nähe von San Diego gefahren, die rund um die Uhr geöffnet hatte. Hier hatte er ihr in seinem alten El Camino den schlichten Ring in die Hand gedrückt, der bereits der Ehering seiner Mutter gewesen war. Hier hatten sie ihren letzten Streit ausgefochten, denn er hatte ihr eine große Hochzeit ermöglichen wollen und keine Schnelltrauung in dieser schäbigen Kapelle mit blinkenden Leuchtbuchstaben.
    Sarah hatte allerdings daraus gefolgert, dass er sie gar nicht heiraten wollte und nur seine Hormone gesprochen hatten, als er ihr den Heiratsantrag gemacht hatte – um sie ins Bett zu bekommen. Sie hatte geglaubt, ihm bei der Erfüllung seiner Karriereträume, die sich lediglich in einer großen Stadt verwirklichen lassen würden, im Wege zu stehen. Daraufhin hatte ein Wort das andere gegeben, bis sie ihm den Ring zurückgegeben und gesagt hatte: „Wir werden nicht heiraten. Geh ruhig nach Los Angeles und folge deinen Träumen. Ich jedenfalls gehöre nach Vista del Mar.“ Und dann hatte sie ihm mit Tränen in den Augen einen letzten Kuss gegeben und die Worte gesagt, die sich ihm unauslöschlich eingeprägt hatten: „Ich steige jetzt aus diesem Auto und will nicht, dass du mir folgst. Ich rufe meine Großmutter an, damit sie mich
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