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Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein
Autoren: Catherine Mann
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Nachmittag auf dem Anwesen von Ronald Worth zurück, als sie vor der Bibliothek gestanden und die beiden zufällig belauscht hatte. Kathleen hatte Ronald dazu gedrängt, die Wahrheit zu erzählen … Eine ungute Ahnung überkam sie. „Und was hat er sonst noch gesagt?“
    „Dass er mein leiblicher Vater ist“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Dass Bob meine Mutter geheiratet hat, damit ich nicht als Bastard auf die Welt komme.“
    „Rafe, das tut mir so leid.“ Sie schlang ihm die Arme um die Hüfte und hielt ihn fest. „Das muss furchtbar für dich sein.“
    „Dass mein Erzfeind mein eigener Vater ist? Zum Teufel, ich komme mir vor wie in einem blöden Remake von Star Wars.“ Er lachte verbittert auf. „Dass der Mann, den ich Dad genannt habe, und meine Mutter mich die ganzen Jahre angelogen haben? Ja, das kann man durchaus furchtbar nennen.“
    Sarah versuchte ihn dazu zu bewegen, sich zu setzen, aber er blieb weiterhin stocksteif am Kamin stehen. „Rafe beruhige dich doch. Hast du denn schon mit Bob gesprochen?“
    Rafe entwand sich ihrer Umarmung und schien sie gar nicht gehört zu haben. „Wie dem auch sei, Worths Geständnis ist völlig vergebens gewesen. Es ändert gar nichts. Im Grunde ist es nur noch ein besseres Argument für mich, diese gottverdammte Fabrik in Grund und Boden zu stampfen.“
    „Rafe! Das ist doch nicht dein Ernst?“ Verzweifelt drückte sie seinen Arm.
    „Mein bitterer Ernst“, entgegnete er so eiskalt, dass Sarah erschauerte. „Er hat meine Mutter benutzt und dann weggeworfen. Und selbst als sie im Sterben gelegen hat, hat er nicht einen Finger gerührt, um ihr zu helfen. Er ist ein Schuft und wird für all das bezahlen.“
    „Aber all die anderen Menschen haben es nicht verdient, deswegen zu leiden“, versuchte sie an seine Vernunft zu appellieren.
    „Das Leben ist eben kein Wunschkonzert, Sarah.“ Zynisch sah er sie an. „Und dein Traum von Vista del Mar ist halt nur ein Traum. Es wird Zeit, in der Wirklichkeit aufzuwachen, Kitten. Das ist der Lauf der Dinge.“
    Mit jedem seiner Worte bestärkte er ihre Auffassung von ihm und seiner Lebenseinstellung. Die vergangenen Tage hatte er sich bestenfalls vermutlich … nicht normal benommen. Schlimmstenfalls hatte er versucht, sie mit seinem Verhalten zu täuschen.
    So viel zu dem Wunsch, die Dinge zwischen ihnen zu klären und mehr als nur eine Woche Teil seines Lebens zu werden. Sein Herz war so unnahbar, dass sie sich nur schwer vorstellen konnte, wie es ihr gelungen war, ein wenig näher an ihn heranzukommen.
    „Oh, Rafe“, stieß sie tieftraurig hervor und legte in ihre Worte ihren ganzen Herzschmerz. „Du hast dich kein bisschen verändert.“
    „Ich habe mich nicht verändert?“ Er hob eine Augenbraue. „Du wohnst immer noch in derselben Stadt, machst denselben Job und verschließt die Augen vor allem, was nicht in deine perfekte kleine Welt passt.“
    Abrupt ließ sie ihn los. „Du bist mit Absicht so grausam, weil du verletzt bist“, entgegnete sie und spürte, wie sie langsam zornig wurde. „Unter den Umständen will ich dir das gerne verzeihen, aber du solltest jetzt wirklich die Klappe halten.“
    „Damals hast du doch immer gewollt, dass ich mehr rede. Also, das ist meine Botschaft. So bin ich nun mal. Und jetzt kannst du hinhören oder dich wegdrehen und die Hände auf die Ohren pressen – so, wie vor vierzehn Jahren.“
    So sah er sie also? Als eine Hinterwäldlerin, die nicht mit seinem knallharten Lebensstil zurechtkam? „Verdammt, das ist nicht fair!“, erwiderte sie wütend. Gleichzeitig spürte sie, wie sehr sie seine Worte verletzt hatten. Sie presste einen Finger gegen seine Brust. „Ich habe dir damals angeboten, mit dir wegzuziehen.“
    Herablassend schüttelte er den Kopf. „Du wolltest nur in eine Stadt ziehen, die wie Vista del Mar ist. Und als ich Los Angeles vorgeschlagen habe, hast du plötzlich davon angefangen, dass meine Hormone für meinen Heiratsantrag verantwortlich gewesen sind. Das denke ich mir bestimmt nicht aus, denn ich weiß noch ganz genau, wie du damals von mir gegangen bist.“
    Sicher hatte sie damals nicht nach Los Angeles gewollt. Aber es hatte sie schon wahnsinnig viel Überwindung gekostet vorzuschlagen, überhaupt aus Vista del Mar wegzugehen – und Rafe hatte ihr Angebot einfach so weggewischt. „Wenn du dich damit besser fühlst, kannst du dir ja weiterhin einreden, dass alles meine Schuld gewesen ist.“ Jetzt wurde sie von
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