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Lanze und Rose

Lanze und Rose

Titel: Lanze und Rose
Autoren: Sonia Marmen
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Hast du Gesellschaft bekommen?«
    »Nein, da war niemand.«
    Ranald beobachtete seinen Bruder schweigend. Er glaubte ihm kein Wort, denn er kannte ihn so gut, dass er wusste, wann er log. Aber wenigstens war er so freundlich, vor Allan nichts zu sagen. Duncan wurde klar, dass er nicht darum herumkommen würde, ihm später alles zu erzählen.

    Sie versteckten die gestohlenen Tiere im hochgelegenen Tal von Coire Gabhail. Die Mutter der beiden Brüder war erleichtert, als sie sah, dass ihre Söhne wohlbehalten von ihrer Expedition zurückgekehrt waren. Ihre Schwester Frances hatte sich bestimmt eine Ausrede für sie ausgedacht, aber Duncan wusste, dass seine Mutter sich nichts vormachen ließ. Merkwürdigerweise sagte sie jedoch nichts, sondern beschränkte sich darauf, ihnen einen missbilligenden Blick zuzuwerfen, während sie die Teller mit gekochtem Gemüse und Räucherhering vor sie hinstellte. Die Brüder tauschten verschwörerische Blicke. Ihr Vater hingegen erkundigte sich mit ausdrucksloser Miene, wie viele Tiere sie mitgebracht hätten.

    Eine kühle, zarte Hand legte sich auf Duncans Wange, dann folgten ihr warme, feuchte Lippen, und er erschauerte.
    »Du scheinst weit fort von hier zu sein, Duncan«, murmelte eine Frauenstimme an seinem Hals.

    »Nein, Elsie. Mhhh … ich gehöre ganz dir.«
    »Das will ich auch hoffen, denn ich habe Lust auf dich …«
    Der junge Mann legte sich im Stroh auf die Seite und ließ eine Hand unter die Röcke seiner Gefährtin gleiten, die seufzend die Schenkel öffnete; eine willkommene Einladung, die er sogleich annahm.
    »Ist in Glenlyon mit Ran alles gutgegangen?«
    »Mhhh … ja«, antwortete Duncan zerstreut, schob Elspeths Röcke hoch und enthüllte in dem Zwielicht, das im Stall herrschte, ein kleines dunkles Dreieck.
    Der Geruch des Heus und der Tiere vermischte sich mit dem intimeren Duft der jungen Frau, die sich ihm darbot und sich unter seinen begierigen Händen wand.
    »Es gefällt mir nicht besonders, wenn du dabei mitmachst. Seit sie im letzten Monat Stuart aufgehängt haben …«
    »Du darfst dir nicht so viele Gedanken machen, Elsie.«
    Er schnürte die Bänder ihres Mieders auf, öffnete es und enthüllte ihre üppigen Brüste. Augenblicklich machte er sich daran, an den aufgerichteten Brustwarzen zu knabbern. Sie bäumte sich leicht auf und vergrub die Finger in seinem Haar.
    »Duncan … Wenn dir etwas zustößt …«
    »Du bist so weich, Elsie …«
    »Hör mich an, Duncan.«
    Am Hals seiner Geliebten lachte er leise.
    »Hör auf, dich um mich zu sorgen. Glaubst du, ich lasse mich von einem dieser Campbell-Bastarde umbringen?«
    »Nein, natürlich nicht, aber …«
    Um sie zum Schweigen zu bringen, legte er seinen Mund auf ihren und kostete freudig ihre Lippen und ihre Zunge. Dann zog er sich ein wenig zurück, um wieder zu Atem zu kommen. Er wollte nicht zu rasch vorgehen; die Lust war viel größer, wenn er sich Zeit ließ.
    »Du riechst so gut«, flüsterte er und vergrub die Nase in ihrem seidigen Haar.
    »Und du riechst nach französischem Duftwasser«, bemerkte sie und schnüffelte an seinem Hemd. »Was hast du in Glenlyon gemacht, Duncan?«

    Der junge Mann erstarrte ein wenig und richtete sich dann auf, um sein Hemd auszuziehen. Verflucht! Warum hatte sie diese Bemerkung machen müssen? Da war es ihm einen Moment lang gelungen, diese Campbell zu vergessen. Doch nun verfolgte ihn das Parfüm der Unbekannten und verstärkte seine Begierde, Elspeth so brutal zu nehmen, wie er sich auf der feuchten Heide am liebsten auf diese Frau gestürzt hätte. Er versuchte, sich zu beherrschen, holte tief Luft und schloss die Augen, aber vergeblich. Die Erinnerung an das Campbell-Mädchen ließ ihm immer noch keine Ruhe.
    »Wahrscheinlich habe ich auf der Heide einen Rosenbusch oder eine andere duftende Pflanze gestreift…«
    »Aber auf der Heide wachsen überhaupt keine Rosen.«
    »Ich weiß es doch auch nicht!«, versetzte er ungeduldig. »Was glaubst du denn? Dass ich von einer Frau, die nach Rosen geduftet hat, überfallen worden bin?«
    Er unterdrückte das unbändige Lachen, das in ihm aufstieg, und sagte sich, dass diese Beschreibung der Wahrheit ziemlich nahe kam. Er war ja wirklich auf der Heide von einer Frau, die einen berauschenden Rosenduft verströmte, attackiert worden. Elspeth stieß einen kurzen, erstickten Schrei aus, als er in sie eindrang.
    »Pass auf, Duncan. Ich möchte nicht schwanger werden …«
    »Ich weiß … Oh, Elsie, du bist so
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