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Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar

Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar

Titel: Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar
Autoren: Franz Obst , Rolf Deilbach
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Großfamilie ist nämlich mit Kindern anderer Großfamilien gut befreundet: „Die meisten Süßigkeiten hier in der Gegend gibt es bei den reichen Schmidts nebenan. Die haben ja auch nur ein Kind – kommt mal alle mit!“
    Die Erziehungsberechtigten der Großfamilien sind selten daheim – irgendwoher muss die Kohle ja kommen. Deshalb finden Nachbarn den Haushaltsvorstand und Ansprechpartner in Schlichtungs-, Schadensersatz- und sonstigen Fragen fast immer in der 17-jährigen Tochter: „Meine Eltern sind nicht überfordert, die sind nur viel unterwegs. Aber wir haben alles geregelt und die wichtigen Aufgaben unter uns klar aufgeteilt!“ Eine verantwortungsbewusste junge Familienmanagerin mit pragmatischen Vorstellungen und hohem Durchsetzungsvermögen. Der Kleinen macht so schnell kein Nachbar was vor! Solange sie nicht selbst schwanger wird und dann wenig Zeit für nachbarschaftliche Probleme und Beschwerden hat.
 
Tipp: Machen Sie sich einfach ein Organigramm von der Großfamilie. Da tragen Sie neben Namen, Handynummern und Alter auch die vermuteten familiären Verbindungen und Zuständigkeiten ein. So behalten Sie immer den Überblick und sind über Abgänge (Erreichung des 18. Lebensjahrs) oder Neuzugänge (eingeheiratete Schwiegerkinder) stets auf dem Laufenden. Nicht vergessen: halbjährlich zu aktualisieren!
    Von ein paar Dingen sollten sich die Nachbarn einer Großfamilie jedoch verabschieden: der Mittagsruhe – ohnehin ein Anachronismus und noch dazu ziemlich spießig – und dem für die eigenen Kinder angeschafften Großspielzeug wie Schaukeln, Bobbycars, Rutschen, Sandkästen etc. Das geht nämlich häufig ins Gemeinschaftseigentum der Großfamilie über. Garagenhöfe und Nachbareinfahrten werden zu autofreien Spiel- und Spaßzonen!
    Frei nach Kennedy heißt es also für die Nachbarn von Großfamilien: „Frag nicht, was sie für dich tun, sondern wo du sie unterstützen kannst!“ Dann wird alles gut.
    Neben den paar lächerlichen, möglichen Problemen mit Großfamilien überwiegen aber klar die Vorteile. Sie sind ein gesellschaftlicher Aktivposten, den Nachbarn hegen und pflegen sollten! Angefangen mit dem Wichtigsten: Großfamilien sichern unsere Rente. Sie sind (neben integrativen Migranten) eine der letzten Bastionen und großen Hoffnungen beim Erhalt des gesellschaftlichen Generationenvertrags!
    Was auch praktisch in der unmittelbaren Nachbarschaft spürbar ist: Nachdem es bei Großfamilien die Masse macht, ist gerade für ältere Nachbarn immer eine helfende Hand da. Oder als Ansprechpartner erreichbar, wenn irgendwo was schiefläuft und Hilfe gebraucht wird. Und wie Hilfe geht, weiß jedes Mitglied einer Großfamilie – das ist quasi im genetischen Code angelegt, denn davon lebt ihr eigenes System. Außerdem sind sie der sichtbare Beweis dafür, dass Lebensfreude und Zufriedenheit keine Frage des Geldes ist!
Nachbar zur Großfamilie

Deutsch
„Und Sie wollen alle hier gemeinsam in das Haus einziehen?“

Packt die Hütte das denn überhaupt?

„Der nächste öffentliche Spielplatz ist aber ziemlich weit weg.“

Also, mein Garagenhof ist ab nächster Woche auf alle Fälle vermint!

„Sind Sie beide den ganzen Tag berufstätig?“

Klasse, dass wenigstens ihr tagsüber außer Haus seid.

„Großfamilien sind doch was Wunderbares, endlich kommt Leben in die Straße.“

Ihr schafft sicher auch den Oberlehrer nebenan ...
    Haus- und Heimtierfreunde
    Sozialpartnerschaft mit Bello, Miezi oder Klopfer. Der Streichelzoo oder Flohzirkus ist nebenan.
Nachbar-Schnellcheck: Tierfreunde
Handwerklicher Gebrauchsnutzen
Intellektueller Gebrauchsnutzen
Spaßfaktor
Stress- und Störfaktor
Ökofaktor
Nachbarschaftlicher Gesamtnutzen
    Knapp sechs Millionen Hunde, über acht Millionen Katzen und weitere 15 Millionen – offiziell – nicht essbare Tiere in deutschen Haushalten. Irgendwas knurrt, scharrt, miaut, krabbelt, piepst oder pupst in jeder Nachbarschaft. Überall. Feinsinnige Geister unterscheiden zwischen domestizierten Arten inklusive der Nutztiere, das sind dann Haustiere. Oder domestizierten Arten ohne Gebrauchs- sowie Arbeitsnutzen, die gelten als Heimtiere.
    „Schön, das auch mal gehört zu haben“, wird mancher Nachbar sagen, der sich den nutzlosen Fiffi von nebenan – der permanent in die Einfahrt macht – ins Tierheim wünscht. Ist doch ein Heimtier! Heimtierfreunde sehen das natürlich ganz anders ... ist ja schließlich ein Gott gewollter natürlicher Ausscheidungsprozess. Und für
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